Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 16.04.2012, 21:30 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Weiterhin unbeständig, aber milder +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
In durchaus imposanter Manier trat in den vergangenen Tagen ein Tiefdruckkomplex auf den Wetterkarten in Erscheinung, dessen Entwicklung bereits am Donnerstag über dem Norden Algeriens ihren Anfang nahm und der zum Montag von großen Teilen des europäisch-mediterranen Raumes Besitz ergriff. Den Mittelmeeranrainern brachte "Lucia", wie das Tief getauft wurde, denn auch lokal kräftige Regenfälle und Sturm, jedoch nichts noch nicht da gewesenes. Insgesamt hinter den Erwartungen zurück blieben die Niederschlagsmengen im Süden Deutschlands; lediglich am Alpenrand wurden bis Montagfrüh mehr als 30 mm innerhalb von 24 Stunden gemessen, so zum Beispiel in Bad Kohlgrub mit 37 mm. Tagsüber fielen dort weitere 10 bis 15 mm, in höheren Lagen auch als Schnee. Einen nennenswerten Neuschneezuwachs im zweistelligen Zentimeterbereich verzeichnete jedoch nur der Beobachter auf der Zugspitze.

Am Montagabend liegt Mitteleuropa noch unter dem riesigen, zu Tief "Lucia" korrespondierenden Höhentrogsystem, das von Skandinavien bis weit nach Nordafrika hinein reicht und bei Sardinien ein abgeschlossenes Höhentief beinhaltet. Die Hauptachse des Systems schwenkt in diesen Stunden jedoch über Deutschland hinweg ostwärts, so dass sich das Geschehen allmählich beruhigt und die in der höhenkalten Luft entstandenen Schauer abklingen. Im Bodendruckfeld lässt sich bereits Druckanstieg in Form eines nach Nordosten weisenden Keils des Azorenhochs konstatieren, aus dem sich - gestützt durch großräumiges Absinken auf der Vorderseite eines von Westeuropa nahenden Hochdruckrückens - etwa über der Mitte Deutschlands eine eigenständige Hochdruckzelle löst. Diese wandert am Dienstag zusammen mit dem Rücken rasch ostwärts. Derweil steuert das nächste kräftige Tief, eine ausgewachsene Sturmzyklone, auf die Britischen Inseln zu. Das sich unmittelbar südlich des Tiefzentrums ausbildende Starkwindfeld streift zum Abend den Südwesten Irlands, wo verbreitet Sturm- und schwere Sturm-, wohl aber nur vereinzelt noch stärkere Böen zu erwarten sind. Hierzulande macht sich das Tief durch sein bis dahin längst okkludiertes Frontensystem bemerkbar, das am Abend mit Regen die westlichen Landesteile erreicht. Von der Tiefrückseite auf den frontalen Bereich übergreifende Kaltluftadvektion schwächt deren Wetterwirksamkeit im weiteren Verlauf jedoch ab, zum Mittwoch verwischen zudem die Gegensätze im Temperatur- und Feuchtefeld. So wird die Okklusion zum Abend nur noch schwerlich über dem Osten Deutschlands als solche zu identifizieren sein, wo sie auch nur mehr geringen oder keinen Regen mehr mit sich bringt. Postfrontal fließt mit einer südwestlichen Strömung auf der Vorderseite des sich mit seinem Zentrum nach Südostengland verlagernden und abschwächenden Tiefs in den unteren Schichten erwärmte, in der mittleren und oberen Troposphäre aber recht kalte Luft ein. In der so labilisierten vertikalen Schichtung treten im Westen der Bundesrepublik verbreitet Schauer, vereinzelt vielleicht auch mal ein Gewitter auf.

In der zweiten Wochenhälfte bleiben das durch Rand- und Teiltiefentwicklungen modifizierte britische Tief und der ihm überlagerte Höhentrog für Mitteleuropa wetterbestimmend. Die Lage auf dessen Vorderseite und die dadurch implizierte südwestliche Strömungskomponente sorgen dafür, dass in der niederen Troposphäre überwiegend vergleichsweise milde Luft herangeführt wird, während im Umfeld des Höhentroges Kaltluft vorherrscht. Somit bleibt es unbeständig, vor allem nach Osten hin zum Teil aber sogar sehr mild.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 17.04.2012
In der Nacht zum Dienstag klingen letzte leichte Regen- und Schneefälle im Süden Baden-Württembergs ab, nach Norden hin klart es verbreitet auf. Gegen Morgen bildet sich dort, wo es am Montag noch längere Zeit feucht oder nass war, gebietsweise Nebel. Für eine Nacht Mitte April reichlich tief sinken die Temperaturen, die in den Frühstunden überall im frostigen Bereich zwischen -1 und -5 Grad liegen. In höher gelegenen Muldenlagen und über frischem Schnee kann es örtlich auch noch kälter werden.

Nach problemloser Nebelauflösung scheint am am Vormittag verbreitet die Sonne, jedoch kündigen erste hohe Wolkenfelder in Baden den nächsten Wetterumschwung bereits an. Im Laufe des Nachmittags verdichten sich die Wolken ohne die Sonne komplett zu verdecken - bis zum Abend bleibt es dementsprechend auch überall noch trocken. Die Temperaturen steigen gegenüber Montag etwas an und erreichen Höchstwerte zwischen +9 und +13 Grad. Der Wind weht meist schwach aus südlichen Richtungen, frischt zum Abend in den Hochlagen des Schwarzwaldes aber spürbar auf.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-3 °C +13 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
In der Nacht zum Mittwoch zieht ein Regengebiet von West nach Ost über Baden-Württemberg hinweg, am Vormittag fallen vor allem nahe Bayern noch Tropfen. Sonst lockert die Wolkendecke rasch auf, zum Nachmittag mischen dann aber auch wieder einige Regenschauer mit. An den Temperaturen ändert sich gegenüber Dienstag nur wenig.

Donnerstag bis Samstag bleibt es wechselhaft mit wiederholt auftretenden Schauern, die vor allem am Donnerstag auch kräftiger ausfallen und örtlich von kurzen Gewittern begleitet sein können. Mit bis zu +16 Grad wird der Donnerstag auch der mildeste Tag der Woche, danach gehen die Temperaturen wieder etwas zurück.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
18.04.2012
Donnerstag
19.04.2012
Freitag
20.04.2012
Samstag
21.04.2012
+6 °C | +14 °C
+7 °C | +16 °C
+5 °C | +13 °C
+4 °C | +13 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung