Den ersten sehr milden, örtlich auch schon warmen Tagen zum Märzbeginn
folgend fällt zur Monatsmitte die zweite Klappe für frühlingshaftes
Wetter in Kontinentaleuropa. Bereits am Montag konnte mit Unterstützung
der Sonne im Südwesten Deutschlands die +15-Grad-Marke zwar nicht
mühelos, aber doch recht verbreitet übersprungen werden. Im Südtessin
schaffte es Locarno-Monti, ähnlich wie vor zwei Wochen, mit Hilfe des
Nordföhns auf einen Höchstwert von +23,0 Grad. Schon zum vierten Mal in
den vergangenen 17 Tagen wurde dort die +20-Grad-Marke zum Teil
deutlich überschritten. In ähnliche Regionen dringen die
Temperaturanzeigegeräte zum Ende der Woche auch hierzulande vor.
Angel-, weniger Drehpunkt ist in diesen Tagen ein kräftiges und bis in
die obere Troposphäre reichendes Hochdruckgebiet, das den gesamten
Nordwesten Europas vereinnahmt und mit seinem Schwerpunkt am
Montagabend über den Britischen Inseln liegt. Es hat bereits einen Keil
in den Westen und Süden Deutschlands vorgeschoben; dennoch fließt an
seiner Ostflanke zwar milde, aber noch immer recht feuchte Luft vom
Nordatlantik und der Nordsee her ein. Dies äußerte sich auch am Montag
in einem über weiten Landesteilen stark bewölkten bis bedeckten Himmel,
entsprechend schreiben zahlreiche Stationen eine schwarze Null in ihre
Sonnenscheinbilanz. Länger als fünf, örtlich sogar bis zu elf Stunden
schien die Sonne lediglich an der Ostsee und, wie eingangs bemerkt,
zwischen der Pfalz und dem Bodensee. Am Dienstag sinkt der Luftdruck im
Bereich des Hochs etwas ab, ansonsten tut sich freilich wenig über dem
west- und mitteleuropäischen Raum. Erst zum Mittwoch verschiebt sich
der Schwerpunkt der Antizyklone Richtung Benelux/Deutschland. Dynamisch
initiiertes Absinken auf der Vorderseite des Höhenhochs, das durch
leichten Geopotentialverlust bis dahin eher als ausgeprägter
Hochdruckrücken in Erscheinung tritt, bewirkt ein allmähliches
Abtrocknen der Luftmasse und damit zunehmende Sonnenscheinanteile in
weiten Teilen der Bundesrepublik. Einzig in den Nordosten strömt von
Nordwesten her weiter feuchte Luft, die im Umfeld einer über Osteuropa
südwärts ziehenden Kaltfront zudem gehoben wird. So dominieren an der
Oder dichte Wolken, örtlich fallen auch ein paar Regentropfen.
In der zweiten Wochenhälfte wandert das Hoch über Mitteleuropa hinweg
südostwärts, die klaren Konturen mit einem deutlich definierten
Schwerpunkt verschmieren dabei zusehends. Übrig bleibt ein
großflächiges Gebiet hohen Luftdrucks, das vom Norden Afrikas über den
zentralen Mittelmeerraum bis nach Osteuropa reicht. Im Übergangsbereich
zu Tiefdruckgebieten über dem Nordmeer stellt sich über West- und
Mitteleuropa eine schwache südwestliche Strömung ein, mit der insgesamt
noch mildere Luft herangeführt wird. Damit steht einigen
frühlingshaften Tagen kaum etwas bis nichts mehr im Wege. Im Laufe des
Wochenendes nähert sich von Westen her eine Kaltfront an, über deren
genaues Timing jedoch noch keine verlässlichen Aussagen getroffen
werden können.
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