Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 01.03.2012, 22:00 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Frühlingsgefühle in Grau gehüllt +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Den geschalteten 29. Februartag großzügig und ausnahmsweise außer Acht gelassen, hat sich in weiten Teilen West- und Mitteleuropas pünktlich zum meteorologischen Frühlingsbeginn am Donnerstag zumindest hinsichtlich der Temperaturen entsprechendes Wetter eingestellt. Im Norden Deutschlands kämpfte man mit der +10-Grad-Marke, im Mittelgebirgsraum und abseits des dauergrauen Nordbayerns auch im Süden Deutschlands ging es vielfach in die Nähe der +15 Grad und darüber. Den ersten Platz auf der gesamtdeutschen Rangliste der Höchsttemperaturen teilten sich Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg und Mittenwald-Buckelwiesen am bayerischen Alpenrand mit jeweils +18,1 Grad. Mit einem Maximum von +13,0 Grad stellte der 1.493 Meter hohe Feldberg im Schwarzwald einen neuen Rekord für die erste Märzdekade auf.

Bereits am Montag war an dieser Stelle die Schweizer Station Locarno-Monti genannt, die mit einem Höchstwert von +23,3 Grad einen neuen Februarrekord gesetzt hatte. Am Mittwoch wurde dieser tatsächlich nochmals um mehr als 1 Kelvin überboten, bei einem Maximum von +24,5 Grad fehlten wahrlich nur mehr ein paar Zehntel zu einem Sommertag laut Definition. Auf exakt denselben Wert kam mit Unterstützung des Nordföhns das nicht weit entfernt gelegene Acquarossa-Comprovasco, was selbstredend auch dort einen neuen Februarrekord in der Messreihe seit 1959 bedeutete.

Die Großwetterlage mutet auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär an mit einem nahezu kreisrunden Höhenhoch über dem südlichen Mitteleuropa und zwei flankierenden Trögen über Südwest- und Osteuropa. Zu einer außergewöhnlichen Situation machen sie die vor allem in der unteren Troposphäre, in etwa 1.500 Metern Höhe, vorherrschenden Temperaturen, die am Donnerstagnachmittag über dem Südwesten Deutschlands zu teilweise +13 Grad analysiert wurden - in quasi perfekter Übereinstimmung mit dem auf dem Feldberg im Schwarzwald gemessenen Höchstwert. Verfolgt man den Weg eines Luftpartikels, das am frühen Abend in etwa dieser Höhe über Karlsruhe lag, die vergangenen sieben Tage zurück, findet man sich inmitten über dem Golf von Mexiko wieder. Dies erklärt die hohen Temperaturen zum einen, andererseits aber auch den hohen Feuchtegehalt und damit die Anfälligkeit für Nebel und Hochnebel in den Niederungen bei ruhigem Wetter ohne die notwendigen Austauschprozesse, die zu dieser Jahreszeit noch zu einem Großteil durch ausreichend Wind bewerkstelligt werden müssen. Am Freitag nun wird das Höhenhoch allmählich abgebaut, das hohe Geopotential zieht sich Richtung zentrales Mittelmeer zurück. Gleichzeitig wölbt sich innerhalb der weit im Norden verlaufenden Frontalzone über dem Nordmeer ein neuer Hochdruckrücken auf, der in Verbindung mit dem ehemaligen Höhenhoch im Süden ein enormes, vom Mittelmeer über Mitteleuropa und das Nordmeer bis zur Ostküste Grönlands reichendes Konstrukt bildet. In Bodennähe entsteht aus der recht flachen Luftdruckverteilung über dem Süden Skandinaviens ein Hochdruckgebiet, das sich am Wochenende in länglicher Form über die gesamte nordeuropäische Halbinsel legt. An seiner Ostflanke dringt Kaltluft polaren Ursprungs nach Osteuropa vor und dabei auch in den Nordosten Deutschlands ein. Auf der anderen Seite, von Westen, nähert sich zum Samstag der als Kaltfront in Erscheinung tretende Ausläufer eines isländisch-grönländischen Tiefdruckkomplexes. Bereits in dessen Vorfeld können - ganz in frühsommerlicher Manier - am Nachmittag über Zentralfrankreich sowie aus den Alpen heraus einige Schauer und Gewitter entstehen, die Front selbst kommt bis Sonntagmittag etwa bis zur Mitte Deutschlands ostwärts voran und löst sich dort allmählich an Ort und Stelle auf.

Zu Beginn der kommenden Woche stellt sich das großräumige Muster grundlegend um. Zusammen mit einem weiteren, sich den Britischen Inseln annähernden Hoch geht die skandinavische Zyklone eine brückenartige Verbindung ein, derweil ein kleinräumiges Tief über den Osten Frankreichs hinweg Richtung Norditalien zieht. Zwischen der Hochdruckbrücke im Nordwesten und dem tiefen Luftdruck im Süden kommt über Mitteleuropa eine nordöstliche Strömung in Gang, mit der polare Kaltluft in abgemilderter Form nach ganz Deutschland - zuletzt aber in den Südwesten - geführt wird. Daraus resultiert in der Folge ein zumindest in höheren Lagen spätwinterlicher Witterungsabschnitt, doch auch in den Niederungen muss nachts wieder verbreitet mit Frost gerechnet werden.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 02.03.2012
Eine Mischung aus klarem Himmel, Nebel und Hochnebel begleitet die Baden-Württemberger durch die Nacht zum Freitag. Dort, wo sich Nebel ausbildet - in erster Linie in den Niederungen - kann dieser zum Teil sehr dicht mit Sichtweiten unter 50 Meter werden. Aus dem Nebel und Hochnebel fällt zudem örtlich etwas Sprühregen aus, meist bleibt es aber trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen je nach Nebel oder klarem Himmel zwischen +7 und nahe 0 Grad, leichten Frost gibt es im Allgäu.

Der Tag beginnt - wie die Nacht endet - mit einem Nebeneinander von Sonne, Nebel und Hochnebel. Definitiv sonnig mit nur einzelnen hohen Wolken präsentieren sich die höheren Lagen, "unten" dauert es vielerorts eine Weile, bis sich das trübe Grau lichtet. Am schnellsten dürfte dieser Vorgang an den westlichen Schwarzwaldhängen und südlich der Donau vonstatten gehen, örtlich ganztägig neblig bleibt es insbesondere entlang des Rheins und direkt an der Donau. Dort werden Höchsttemperaturen um +10, sonst bei viel Sonne am Nachmittag zwischen +15 und +18 Grad erreicht. Der Wind weht schwach bis mäßig und dreht allmählich auf östliche Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+6 °C +14 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Samstag lösen sich anfänglicher Nebel und Hochnebel in Baden-Württemberg voraussichtlich allgemein rascher auf als in den Tagen zuvor, um die Mittagszeit scheint dann verbreitet die Sonne. Dazu wird es mit Höchsttemperaturen um +15 Grad nochmals sehr mild. Zum Abend ziehen von Frankreich her vermehrt Wolken auf, später fällt gebietsweise etwas Regen.

Am Sonntag regnet es vor allem in der ersten Tageshälfte hier und da noch etwas, später bleibt es weitgehend trocken und die Wolken lockern auf. Die Temperaturen gehen etwas zurück, erreichen vielerorts aber weiterhin zweistellige Werte.

Die neue Woche beginnt leicht unbeständig, später wird es zunehmend sonnig, aber deutlich kälter mit nächtlichem Frost.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
03.03.2012
Sonntag
04.03.2012
Montag
05.03.2012
Dienstag
06.03.2012
+5 °C | +14 °C
+7 °C | +11 °C
+4 °C | +9 °C
+1 °C | +6 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung