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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 23.02.2012, 21:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Mildes Jahreszwischenzeitenwetter +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Ende Februar befindet sich Mitteleuropa klimatologisch betrachtet im Übergang zwischen Spätwinter und Vorfrühling, wobei witterungstechnisch Ausschläge in beide Richtungen möglich sind. Wie rasch sich ein solcher Übergang vollziehen kann, konnte man diese Woche in Brandenburg erleben, wo sich am Dienstag nach starkem Schneefall bis zum Mittag verbreitet eine etwa 5 cm hohe Schneedecke ausbildete. Bereits am Mittwoch war von dieser jedoch nichts mehr übrig und die Temperaturen erreichten rund um Berlin zweistellige Höchstwerte. Im Vergleich dazu eher unspektakulär - aber immerhin mit viel Sonne - verliefen die vergangenen Tage in der Südwesthälfte Deutschlands, nun stehen aber auch hier einige trübe Stunden an.

Dass es dabei recht - für die Jahreszeit zu - mild zugeht, liegt an einer westlichen Strömung, die sich zwischen einem Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt über der Biskaya und tiefem Luftdruck im Norden Europas von den Britischen Inseln über das nördliche Mittel- bis nach Osteuropa eingestellt hat. Allerdings wird mit ihr nicht nur milde, sondern auch vermehrt feuchte Meeresluft herangeführt, die sich hierzulande in vielen Wolken und etwas Regen beziehungsweise Sprühregen niederschlägt. Am Donnerstag war es das okkludierende Frontensystem eines mit seinem Zentrum über die Ostsee zu den baltischen Staaten und später in den Nordwesten Russlands ziehenden Tiefs, das Deutschland von Nordwesten her erreichte und etwa bis zum Mittelgebirgsraum nach Süden vorankam. Warmluftadvektion lieferte den notwendigen großräumigen Hebungsantrieb, um verbreitet dichte Wolken und daraus ausfallend etwas Niederschlag entstehen zu lassen. Noch am Nachmittag ging das Frontensystem in die Warmfront eines neuen Tiefs über dem Nordmeer über, die mit der westlichen Strömung zügig über die Bundesrepublik nach Osten gesteuert wurde und etwa um Mitternacht die Grenze nach Polen und Tschechien passiert. Auf der Vorderseite eines sich von Nordwesten annähernden Hochdruckrückens intensiviert sich die Warmluftadvektion dabei vorübergehend nochmals, sodass insbesondere im Norden und Nordosten in der Nacht zum Freitag wieder des Öfteren leichter Regen auftritt. Das Attribut "leicht" impliziert allerdings bereits, dass größere Niederschlagsmengen nicht auf den Vorhersagekarten stehen. Im Laufe des Freitags erreicht das nordeuropäische Tief die Mitte Norwegens und verlagert sich von dort etwa auf gleicher geografischer Breite nach Schweden. Seine Kaltfront dringt von Norden her nach Deutschland vor und kommt in nordwest-südöstlicher Exposition bis Samstagmittag etwa bis zum Main nach Süden voran. Ein moderater Hebungsantrieb durch die Front selbst sowie am späten Freitag und am Samstagvormittag über Norddeutschland nach Südosten ablaufende kurzwellige Höhentröge wirken der vorherrschenden Kaltluftadvektion entgegen und sorgen entlang der Front zumindest für etwas Aktivität in Form von leichtem Regen. Dieser verstärkt sich in der Nacht zum Sonntag im südlichen Baden-Württemberg und Bayern, wenn zum einen ein dritter, dann markanter Kurzwellentrog über Deutschland südostwärts schwenkt und sich zum anderen am Alpennordrand Stau einstellt. Mit der einfließenden Kaltluft gehen die Niederschläge dort bis unter 1.000 Meter Höhe in Schnee über.

In der Zwischenzeit hatte sich das westeuropäische Hoch vorübergehend abgeschwächt, schiebt zu Beginn der kommenden Woche aber wieder einen Keil in die maritime, nach Osten hin polare Kaltluft vor. Nach Abzug des Kurzwellentroges, der über Südosteuropa in einer langwelligen Struktur aufgeht, steigt das Geopotential infolge neuer, massiver Warmluftadvektion von Westen her rasch wieder an. Damit in Einklang zieht die Warmfront eines nordeuropäischen Sturmtiefs mit verbreitetem Regen von West nach Ost über Deutschland hinweg, ehe sich zur Wochenmitte die eingeströmte Warmluft unter dem Einfluss des ostwärts wandernden Hochs frühlingshaft entfalten kann.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 24.02.2012
Unter einer meist geschlossenen Wolkendecke geht es in Baden-Württemberg durch die Nacht zum Freitag, örtlich fällt feiner Sprühregen oder etwas Regen. Leichter Frost tritt am ehesten nochmals Richtung Allgäu auf, sonst liegen die Tiefsttemperaturen mehr oder weniger deutlich über dem Gefrierpunkt.

Am Tage bleibt der Himmel stark bewölkt oder bedeckt, Regen fällt aber nach wie vor kaum. Eine etwas erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein paar Spritzer besteht zum Nachmittag und Abend zwischen Nordbaden, Main-Tauber und Schwäbisch Hall. Sonnige Momente indes sind rar und auf die südlichen Landesteile beschränkt. Die Temperaturen bewegen sich zwischen +5 und +10 Grad, am Rhein auch etwas darüber. Dazu weht ein schwacher bis mäßiger Westwind.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+4 °C +11 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Viele Wolken tummeln sich auch am Samstag am baden-württembergischen Himmel, Platz für etwas Sonne gibt es da nur selten. Zunächst fällt kaum, zum Nachmittag und Abend dann aber öfter und zum Teil auch etwas kräftigerer Regen, der bis Mitternacht Oberschwaben und das Allgäu erreicht.

Reste der samstäglichen Wolken sorgen im Süden für einen trüben Start in den Sonntag, in den übrigen Landesteilen scheint bei Höchstwerten zwischen +5 und +10 Grad den gesamten Tag über immer wieder die Sonne.

Die letzte Februarwoche beginnt unbeständig mit von Nordwesten aufkommendem Regen, zur Wochenmitte deutet sich ein erster Frühlingsgruß an.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
25.02.2012
Sonntag
26.02.2012
Montag
27.02.2012
Dienstag
28.02.2012
+6 °C | +11 °C
+1 °C | +9 °C
+2 °C | +9 °C
+6 °C | +13 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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