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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 09.02.2012, 21:45 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Am Wochenende nochmals sehr kalt +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Nur zwischenzeitlich und in manchen Regionen hat die europäische Kältewelle im Laufe der Woche etwas von ihrer ursprünglichen Schärfe verloren. Auf den Bergen war am Mittwoch eine deutliche Frostabschwächung zu verzeichnen, im Tiefland Norddeutschlands und der Niederlande konnten am Donnerstag sogar leichte Plusgrade gemessen werden. Zu vollendetem Winterwetter fehlt nördlich der Alpen jedoch noch immer eine ausgeprägte Schneedecke, trotz geringen Neuschnees beträgt die Schneehöhe in den Niederungen meist nur wenige Zentimeter. Gänzlich anders stellen sich diesbezüglich die Verhältnisse rund um das nördliche und östliche Mittelmeer dar, wo in den vergangenen Tagen teilweise extreme Schneemassen zusammenkamen. Neben den medientechnisch exzellent verwertbaren Schneefällen in Rom meldete beispielsweise das unweit der italienischen Hauptstadt gelegene Frosinone auf einer Höhe von nur 185 Metern am Dienstagmorgen eine Schneehöhe von 40 cm. Fotos aus dem Süden Italiens dokumentieren sogar Schneehöhen um 1 Meter in ähnlichen Höhenlagen.

Dort herrscht auch weiterhin Tiefdruckeinfluss vor, während nordwestlich daran anschließend die von den Azoren über die Britischen Inseln und den skandinavischen Raum bis in den Nordwesten Russlands reichende Hochdruckzone unverändert Bestand hat. Die vorübergehende Frostabschwächung in Mitteleuropa resultierte aus dem Einbeziehen milderer Luft am Nordrand des südeuropäischen Tiefdruckkomplexes von Südosten her. Damit einher gingen die leichten Schneefälle am Dienstag im Süden Deutschlands. Doch über Osteuropa und dem nahen Russland liegt noch immer ein mächtiges Reservoir sehr kalter Luft, aus dem in der zweiten Wochenhälfte nun wiederum ein Teil gen Mittel- und Westeuropa geführt wird und hier eine Verlängerung der hochwinterlichen Witterung ermöglicht. Dies geschieht in Form eines kleinräumigen, hochreichenden Tiefs, das sich am Dienstag von der Halbinsel Kola aus auf den Weg nach Südwesten gemacht hat und am späten Donnerstagabend mit seinem Zentrum in der Höhe über der Mitte Österreichs zu finden ist. Die zyklonale Struktur in Bodennähe ging in der Zwischenzeit nahezu vollständig verloren, entsprechend könnte man nun auch von einem "Kaltlufttropfen" sprechen. Leichte bis mäßige Schneefälle, initiiert durch dynamische Hebungsprozesse, teilweise aber abgeschwächt durch die massive Kaltluftadvektion, konzentrierten sich auf die Osthälfte Deutschlands. Die vorstoßende Kaltluft löst im Bereich des tiefen Drucks über dem Mittelmeerraum eine neue, kräftige Zyklogenese aus, die weiten Teilen Nord- und Mittelitaliens sowie des Balkans bis zum Wochenende weitere ergiebige Schneefälle beschert. Im zentralen Europa hingegen kommt die ohnehin schwache Niederschlagsaktivität rasch wieder zum Erliegen, hier setzt sich einmal mehr der Einfluss der nordwesteuropäischen Hochdruckzone durch. Noch im Laufe des Wochenendes allerdings wird das persistente Muster durchbrochen und eine Umstellung der Großwetterlage eingeleitet. Dabei verschiebt sich die Hochdruckzone zunächst als Ganzes etwas nach Süden und schwächt sich vor allem in ihrem mittleren Teil allmählich ab. Auf den Norden Deutschlands greift sodann bereits am Sonntag ein erster Tiefausläufer mit leichten Niederschlägen über, die in Küstennähe nur anfänglich noch als Schnee und später in milderer Luft als Regen fallen. In der Phase dazwischen kann gebietsweise auch gefährlicher gefrierender Regen auftreten. Bis zum Abend erreichen die Niederschläge - im Landesinnern überwiegend bis ausschließlich in Form von Schnee - etwa die Mittelgebirgsschwelle.

Zu Beginn der neuen Woche geht die Dauerfrostperiode in der gesamten Nordwesthälfte zu Ende. Aus der lange Zeit dominierenden Nordost- wird eine Nordwestströmung, mit der zwar noch immer recht kalte, im Vergleich mit den beiden Wochen zuvor jedoch deutlich mildere Meeresluft nach Mitteleuropa geführt wird. Während das Frontensystem vom Sonntag am Montag der Mitte und dem Süden noch etwas Schnee bringt, kündigt sich im Norden bereits das nächste Tief mit dann kräftigeren Niederschlägen an. Diese gehen zum Dienstag im Tiefland mehr und mehr in Schneeregen und Regen über, in Lagen oberhalb etwa 300 bis 500 Meter bleibt es winterlich.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 10.02.2012
Zwar meist stark bewölkt, in puncto Schneefall aber unergiebig verläuft die Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg. Leichte Intensität erreicht dieser vor allem südlich der Donau, einzelne Flocken können bis zum Morgen aber überall hin und wieder fallen. Die kompakte Wolkendecke verhindert eine allzu starke nächtliche Abkühlung, die Tiefsttemperaturen liegen meist zwischen -8 und -12 Grad.

Tagsüber flockt es zwischen Südschwarzwald und Allgäu hin und wieder noch, sonst nur mehr vereinzelt. Vor allem am Nachmittag kommt in den nördlichen Landesteilen öfter die Sonne zum Vorschein. Der unverändert herrschende Dauerfrost ist bei Höchsttemperaturen zwischen -9 und -4 Grad weitgehend dem mäßigen Bereich zuzuordnen; ein lebhafter, zum Abend im Hochschwarzwald zunehmend stürmischer Nordostwind sorgt allerdings dafür, dass diese Temperaturen als wesentlich kälter empfunden werden.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-8 °C -4 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Baden-Württemberg steht ein weiteres, hochwinterlich kaltes Wochenende bevor. Dabei halten sich am Samstag im Süden ein paar dichtere Wolkenfelder, sonst scheint verbreitet die Sonne. Dies gilt für den Sonntag zunächst ohne Einschränkungen, am Nachmittag ziehen von Norden her hohe und mittelhohe Schichtwolken auf. Schnee bringen diese aber noch nicht. Die Temperaturen erreichen tagsüber Höchstwerte um -5 Grad, in den Nächten stellt sich erneut verbreitet strenger Frost ein. Mancherorts sind dann auch wieder Tiefsttemperaturen unter -20 Grad möglich.

Am Montag fällt verbreitet etwas Schnee, auf den gefrorenen Böden kann sich vielerorts eine dünne Schneedecke ausbilden. Zumindest entlang des Rheins wandelt sich der Gesamteindruck jedoch allmählich in "nasskalt" um, verschwindet zum Nachmittag dort doch der kleine waagrechte Strich vor den Temperaturwerten.

Zum Dienstag kommen von Nordwesten her neue, kräftigere Niederschläge auf, die in tiefen Lagen in Schneeregen und Regen übergehen. Die mittleren und höheren Lagen dürfen sich nach einiger Zeit wieder auf eine stattliche Neuschneeauflage freuen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
11.02.2012
Sonntag
12.02.2012
Montag
13.02.2012
Dienstag
14.02.2012
-13 °C | -5 °C
-14 °C | -3 °C
-4 °C | +1 °C
-1 °C | +3 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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