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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 16.01.2012, 22:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Anfangs noch trocken-kalt +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Mit landesweitem Frost - einige Orte an der Nord- und Ostsee sowie deren Inseln ausgenommen - und Tiefsttemperaturen von örtlich unter -20 Grad am Alpenrand war die Nacht zum Montag in Deutschland die bislang kälteste des Winters. Die -20 unterschritten Oberstdorf und Reit im Winkl jeweils um wenige Zehntel Kelvin. Dass es dort im Januar noch deutlich kälter werden kann, zeigt ein Blick in die Historie; Ende Januar 2000 wurden beispielsweise in Oberstdorf sogar -28,2 Grad gemessen.

Um solch tiefe Temperaturen zu erreichen braucht es eine sternenklare Nacht, wenig Wind sowie eine möglichst frische Schneedecke. Schnee fiel am Alpenrand in der vergangenen Woche zur Genüge; für die sternenklare Nacht und die ruhigen Rahmenbedingungen sorgte ein Hoch, dessen Schwerpunkt am Wochenende genau über der Bundesrepublik zum Liegen kam. Doch nicht überall im Lande verlief der Montag so ruhig und ausgiebig sonnig wie im Süden und Westen. Beim ausschließlichen Blick auf die Bodenwetterkarte unvermutet, wurde auf der Rückseite eines mächtigen osteuropäischen Höhentroges über dem Nordosten und Osten Warmluftadvektion wirksam, wodurch es dort zu leichten Schnee- und Regenfällen kam. So konnte sich etwa auch rund um Berlin über Mittag vorübergehend eine dünne Schneedecke ausbilden. Am Dienstag ändert das Hoch, das durch hohes Geopotential über Westeuropa gestützt wird, seine Lage kaum. Somit bleibt das sonnige und mäßig kalte Winterwetter mit Tagestemperaturen von etwas über 0 Grad dem Westen Deutschlands erhalten. Im Osten herrschen infolge andauernder Warmluftadvektion dagegen großräumige Hebungsantriebe vor, die zu weiteren leichten Niederschlägen in Form von Regen und - vor allem Richtung Sachsen - Schnee führen. Davon betroffen sind letztendlich auch die Gebiete von Oberfranken bis nach Niederbayern. Zum Mittwoch zieht sich der hohe Luftdruck allmählich nach Süden zurück, von Norden her greift die Frontalzone zunächst auf das nördliche Mitteleuropa über. Darin eingelagert nähert sich das Frontensystem eines Tiefdrucksystems bei Island Deutschland von Nordwesten her an, erste Regentropfen fallen im Nordseeumfeld am späten Nachmittag. Warm- und Kaltfront queren am Donnerstag in rascher Abfolge südwärts, die Kaltfront erreicht am späten Abend die Alpen. Mit den Frontpassagen gehen verbreitete und teilweise kräftige Niederschläge einher, die ob eines Einschubs warmer Luft im Bereich zwischen den Fronten - im Warmsektor - bis in die Hochlagen als Regen fallen. Der Wind frischt kräftig auf, zumindest auf den Mittelgebirgsgipfeln sind Sturm- und schwere Sturmböen zu erwarten. Dazu entscheidend bei trägt ein im Lee des Skandinavischen Gebirges entstehendes Teiltief, das zusammen mit dem isländischen System sodann einen umfangreichen Tiefdruckkomplex ausbildet.

Zwischen diesem und einem etwas nach Nordosten verschobenen Azorenhoch stellt sich zum Ende der Woche eine nordwestliche Strömung über Mitteleuropa ein, deren genaue Modifikation noch mit einigen Unsicherheiten belegt ist. Tendenziell lässt sich bis zum Samstag jedoch ein nasskalter, im höheren Bergland winterlicher Witterungsabschnitt ableiten.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 17.01.2012
Klar und frostig gibt sich die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg. Nur vereinzelt bildet sich in den Niederungen gegen Morgen Nebel aus, allerdings besteht erhöhte Glättegefahr durch Reifansatz. Die Tiefsttemperaturen liegen einen Tick unter den Frühwerten vom Montag bei -4 Grad am Rhein und -12 Grad im Allgäu.

Eventueller Frühnebel löst sich am Morgen rasch auf, anschließend steht ein erneut sonniger und mäßig kalter Wintertag zu erwarten. Lediglich einige dünne Schleierwolken zeigen sich am Himmel, über den Osten Württembergs können im Tagesverlauf lose Wolkenfelder hinwegziehen. Es bleibt aber in jedem Falle trocken. Südlich der Schwäbischen Alb herrscht generell leichter Dauerfrost, in der Rhein-Neckar-Region werden Höchstwerte von +5 Grad erreicht. Der Wind weht meist nur schwach aus vorwiegend nordöstlicher Richtung.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-4 °C +3 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der Mittwoch bringt Baden-Württemberg - wiederum nach Auflösung örtlicher Nebel- und Hochnebelfelder - zunächst viel Sonnenschein, ab dem Nachmittag ziehen von Nordwesten her vermehrt hohe Wolken auf. Bis zum Abend bleibt es zwar noch überall trocken, ein vor allem auf den Bergen auffrischender Westwind kündigt den Wetterwechsel aber bereits an.

So kommen in der Nacht zum Donnerstag verbreitet leichte Regenfälle auf, in den südlichen Landesteilen kann der Regen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vorübergehend auch gefrieren. Im Tagesverlauf intensiviert sich der Regen noch, erst am Abend trocknet es von Norden her allmählich ab; dazu weht ein kräftiger Westwind. Die Temperaturen steigen vorübergehend deutlich an.

Für Freitag und Samstag deutet sich in den Tieflagen nasskaltes, im Bergland winterliches Wetter mit Neuschnee an.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
18.01.2012
Donnerstag
19.01.2012
Freitag
20.01.2012
Samstag
21.01.2012
-4 °C | +5 °C
+3 °C | +7 °C
+3 °C | +4 °C
0 °C | +4 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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