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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 28.11.2011, 22:00 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Mehr Unbeständigkeit auch im Süden +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Ein erster ausgewachsener Herbststurm suchte - wenige Tage vor dem meteorologischen Winterbeginn - am Sonntag den Norden Deutschlands heim. Sturm- und schwere Sturmböen, wie sie zumindest im Küstenumfeld verbreitet registriert wurden, stellen dort zu dieser Jahreszeit zwar keine allzu große Besonderheit, in Anbetracht der ereignislosen Witterung zuvor jedoch ein Highlight des Wettermonats November dar. Orkanböen freilich vermochten auf deutscher Seite nur List auf Sylt und der Brocken (je 126 km/h) sowie Kap Arkona und der Fichtelberg (je 119 km/h) zu melden. Einen Sturm der gehobeneren Preisklasse erlebten am vergangenen Freitag dagegen unter anderem die Färöer; in Tórshavn, der malerischen Hauptstadt der kleinen Inselgruppe, konnte eine Spitzenböe von 165 km/h gemessen werden.

Das für den Sturm in Norddeutschland verantwortliche Tiefdruckgebiet, "Yoda", liegt am Montagabend mit Kern bereits über dem Nordwesten Russlands und hat seine Macht über das mitteleuropäische Wetter verloren. Hinter der zugehörigen Kaltfront, die in der Nacht zum Montag die Alpen erreicht hat, floss von Nordwesten her ein Schwung kälterer Meeresluft ein. Sie geriet rasch unter den Einfluss eines von Frankreich ostwärts vordringenden Hochs, dessen Schwerpunkt am Abend über Südosteuropa ausgemacht werden kann. Es wird gestützt durch Absinkprozesse auf der Vorderseite eines veritablen Hochdruckrückens, der weite Teile Nordeuropas überdeckt. Unterlaufen wird dieser durch ein Höhentief, das vom Norden Algeriens und Tunesiens Richtung Große Syrte wandert, auf die Abläufe in Mitteleuropa aber keine unmittelbaren Auswirkungen hat. Hier bleibt das Geschehen zunächst antizyklonal geprägt, wenngleich ein auflebender Südwestwind im Nordwesten und Norden bereits das nächste Tief respektive dessen Fronten ankündigt. Genau genommen handelt es sich um ein System mit mehreren Tiefzentren zwischen Island und Jan Mayen, wobei sich im Norden vorderseitige Warmluftadvektion durch vornehmlich hohe Wolkenfelder bemerkbar macht. Die nachfolgende Kaltfront, direkt vor einem markanten Kurzwellentrog positioniert, greift im Laufe des Abends auf den Westen Deutschlands über. Da die Bodenfront von massiver Kaltluftadvektion überlaufen wird, fallen die mit ihr in Verbindung stehenden Niederschläge in nur spärlicher Form. Allerdings legt mit Frontpassage der Wind nochmals deutlich zu, sodass einzelne Sturmböen im Nordwesten wahrscheinlich erscheinen. Am Mittwoch erreicht die Front bereits am Morgen den Nordosten Deutschlands, kaum aber die Gebiete südlich der Donau. Ganz ähnlich wie 24 Stunden zuvor dreht die Strömung nach kurzem Zwischenhocheinfluss vor einer neuen nordatlantischen Zyklone, die im weiteren Sinne noch als Randtief des erwähnten Systems durchgeht, sowie eines dazu korrespondierenden Höhentroges in sämtlichen Höhenschichten auf Südwest zurück. Damit wird zum Dezemberanfang sehr milde Luft vor allem in die südlichen Landesteile geführt, die sich dank der recht kräftigen Strömung auch fast überall bis in die Niederungen durchsetzen dürfte. Der Kaltfrontdurchgang ist nach gegenwärtigem Stand für Freitag angedacht.

Die teilweise antizyklonale Südwestlage geht zum Wochenende in eine zyklonale Westlage über. Dabei ziehen kräftige Tiefdruckgebiete über dem Nordmeer ihre Kreise, später verlagert sich die Tiefdruckaktivität Richtung Skandinavien. Neben vermehrten und allmählich auch kräftigeren Regenfällen spielt dabei weiterhin der Wind eine Rolle; vor allem in der Mitte und im Norden Deutschlands wird wiederholt mit Sturm zu rechnen sein.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 29.11.2011
Bereits am Montagabend haben sich am nördlichen Oberrhein Nebelfelder ausgebreitet, die sich in der Nacht zum Dienstag noch verdichten. Auch am Hochrhein, im südlichen Oberschwaben und im Allgäu wird es zunehmend neblig. Einige hohe Wolkenfelder ziehen über den Südwesten hinweg, vielfach klar bleibt es im Nordosten. Die Tiefsttemperaturen liegen um den Gefrierpunkt, bei Nebel besteht Glättegefahr. Deutlich milder verläuft die Nacht im höheren Bergland.

Am Vormittag hält sich der Nebel in manchen Regionen zäh, löst sich später aber doch nahezu überall auf. Am Nachmittag scheint dann verbreitet die Sonne, erst am Abend ziehen, im Schatten der Dunkelheit, von Frankreich her kompaktere Wolken auf. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen +7 und +11, am südlichen Oberrhein örtlich auch +13 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig, zum Abend hin etwas auffrischend und im Bergland stark aus Südwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+2 °C +9 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch liegt eine meist dichte Wolkendecke über Baden-Württemberg. Gebietsweise etwas Regen fällt aber lediglich am Morgen in Nordbaden, am Nachmittag dann rund um die Schwäbische Alb. Einigerorts bleibt es gänzlich trocken.

In den einschlägigen Regionen beginnt der Donnerstag teilweise neblig, später setzt sich zunehmend die Sonne durch. Bei einem erneut auffrischenden Südwestwind inklusive stürmische Böen im Schwarzwald werden verbreitet zweistellige Höchstwerte, örtlich sogar sehr milde +15 Grad erreicht.

Am Freitag scheint zunächst nochmals vielerorts die Sonne, im Tagesverlauf kommen von Nordwesten her mehr Wolken und später etwas Regen auf.

Auf einen etwas ruhigeren Samstag folgt ein unbeständiger und windiger Sonntag. Dabei bleibt es aber recht mild.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
30.11.2011
Donnerstag
01.12.2011
Freitag
02.12.2011
Samstag
03.12.2011
+6 °C | +9 °C
+5 °C | +13 °C
+9 °C | +12 °C
+3 °C | +8 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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