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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 14.11.2011, 21:00 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


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WETTERÜBERSICHT EUROPA
Es muss sich schon arg wenig in der Atmosphäre tun, wenn dem Verfasser allmählich die Ideen für einigermaßen aussagekräftige Schlagzeilen ausgehen. Doch angesichts der inzwischen seit über drei Wochen großräumig kaum veränderten Wettersituation, die sich aus meteorologischer Sicht in etwa so spannend darstellt wie die Wiederholung des Wort zum Sonntag am Montagmorgen, können durchaus schon mal Gedanken in Richtung einer vielleicht lukrativeren Verwendung des Titels aufkommen ...

Im Detail betrachtet offenbaren sich obgleich - wie bei jeder ausgeprägten Inversionswetterlage - einige interessante Aspekte. So trat am vergangenen Freitag zum ersten Mal in diesem Spätjahr in Deutschland Dauerfrost auf, beispielsweise in Zinnwald in Sachsen mit einem Höchstwert von -2,5 Grad. Am Sonntag meldete Celle (Niedersachsen) ein Maximum von -0,2 Grad und damit den ersten Dauerfrosttag der Saison, während auf der Zugspitze, in knapp 3.000 Meter Höhe, +5,3 Grad und damit ein neuer Temperaturrekord für die zweite Novemberdekade registriert werden konnten. Die Abkühlung in den Niederungen und das gleichzeitig verbreitete Aufreißen der Hochnebeldecke war dem Einfließen kälterer und trockenerer Luft von Osten her zu verdanken, die am Rande des nordosteuropäischen Hochdruckgebietes "Xenia" den Weg nach Mitteleuropa fand. In der Zwischenzeit hat sich "Xenia" mit ihrem Schwerpunkt zur südlichen Ukraine verlagert, in "Yana" über dem Süden Skandinaviens aber bereits eine Nachfolgerin gefunden. Am Montagabend bilden beide zusammen eine ausgedehnte, von Südnorwegen bis zum Schwarzen Meer reichende Hochdruckzone, ehe "Yana" am Dienstag zum dominierenden Gebilde reift. Gestützt wird der antizyklonale Einfluss von einer omegaförmigen Höhenströmung, deren zentraler Bestandteil ein mächtiger, vom Norden Algeriens über West- und Mitteleuropa bis zum Eismeer weisender Hochdruckrücken ist. Aus ihm geht ein abgeschlossenes Höhenhoch hervor, das sich mit seinem Kern am Mittwoch und Donnerstag unmittelbar über Deutschland legt. Mit ihrer Bewegung nach Südosten konnte an der Westflanke von "Xenia" am Wochenende in höheren Schichten bereits wieder deutlich mildere Luft nach Mitteleuropa vordringen, die am Südostrand des neuen Höhenhochs in den kommenden Tagen wiederum durch kältere Luft ersetzt wird. Dies gilt für die Höhenniveaus oberhalb einer einige hundert Meter mächtigen Grundschicht, in der kaum Austauschvorgänge stattfinden. Das zögerliche Vorrücken der kälteren Luft von Nordosten her bildete sich am Montag in einigen hohen Wolkenfeldern ab, die über die östlichen Teile Deutschlands hinwegzogen. Sie können einem kurzwelligen, über den osteuropäischen Raum südwärts schwenkenden Höhentrog zugeordnet werden. Mit etwas Fantasie lässt sich auf dessen Vorderseite auch eine Höhenkaltfront analysieren.

Zum Wochenende hin wandert das Höhenhoch unter Abschwächung allmählich nach Südosteuropa, in Bodennähe verliert "Yana" ihre klaren Umrisse. Dennoch gelingt es atlantischen Tiefausläufern voraussichtlich auch zum Ende des zweiten Novemberdrittels nicht, bis nach Mitteleuropa vorzustoßen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 15.11.2011
In der Nacht zum Dienstag verdichten sich in weiten Teilen Baden-Württembergs wieder Nebel und Hochnebel. Lediglich für den Nordosten, etwa vom Main-Tauber-Kreis über das Hohenlohische bis zum Kraichgau und Odenwald, deuten sich Auflockerungen in der tiefen Wolkenschicht an, dort kann es später auch aufklaren. Die Temperaturen gehen verbreitet in den frostigen Bereich zurück, auf Tiefstwerte örtlich unter -5 Grad nahe Bayern und allenfalls am Rhein leichten Plusgraden. Frostfrei bleibt es im Hochschwarzwald.

Tagsüber lösen sich die bodennahen Nebelfelder in den Niederungen meist auf, Fragezeichen stehen hinter diesem Prozess vor allem im südlichen Oberschwaben. Auch in den mittleren Höhenlagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb bleibt es neblig. Der Hochnebel hält sich dagegen in vielen Regionen zäh, ein paar Sonnenstunden könnte neben dem höheren Schwarzwald und der oberen Schwäbischen Alb im Tagesverlauf aber auch der Norden abbekommen. Bei Sonnenschein erreichen die Temperaturen Höchstwerte um +10, sonst nur zwischen 0 und +5 Grad. Der Wind weht schwach.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+1 °C +7 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Die ruhige, nebel- und hochnebelanfällige Witterung bleibt Baden-Württemberg auch im Rest dieser Woche treu. Am ehesten halten sich Nebel und Hochnebel dabei in den südlichen Landesteilen, Richtung Norden zeigt sich tendenziell immer mal wieder die Sonne. Trotz verbreitet frostiger Nächte wird es bei längerem Sonnenschein sowie generell auf den Bergen recht mild, bei Nebel und Hochnebel liegen die Höchsttemperaturen häufig nur wenig über dem Gefrierpunkt.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
16.11.2011
Donnerstag
17.11.2011
Freitag
18.11.2011
Samstag
19.11.2011
-3 °C | +7 °C
-3 °C | +8 °C
+2 °C | +10 °C
-2 °C | +9 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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