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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 07.11.2011, 21:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Novemberblau, Novembergrau +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Die beachtlich beständige antizyklonale Witterung fand in Mitteleuropa auch über das vergangene Wochenende hinaus ihre Fortsetzung. Gebiete mit viel Sonnenschein und Nebel beziehungsweise Hochnebel lagen in Deutschland dabei teilweise eng beieinander. Dort aber, wo die Sonne zum Zuge kam, wurde es so warm, dass an einigen Stationen neue Rekordtemperaturen für den Monat November verzeichnet werden konnten. Vor allem traf dies auf den Nordwesten und Westen zu, aber auch am Alpenrand kletterten die Temperaturen dank Föhn vielfach über die +20-Grad-Marke. Auf dem 986 Meter hohen Hohenpeißenberg wurden am Samstag +22,3 Grad gemessen und damit ein neuer Novemberrekord in der seit 1879 bestehenden Messreihe aufgestellt.

Der intensive Föhn, auf den Alpengipfeln traten Orkanböen auf, wurde begünstigt durch kräftige Niederschläge auf der Alpensüdseite. Im Süden Frankreichs, im Nordwesten Italiens sowie im Tessin fiel und fällt seit Donnerstag ergiebiger Dauerregen, der bereits zu schweren Überflutungen geführt hat. Örtlich kamen in diesen vier Tagen Regenmengen von 280 mm zustande! Ursächlich hierfür ist ein quasistationäres Tiefdruckgebiet mit Zentrum bei den Balearen. Überlagert von einem ausgeprägten Höhentief führt es auf seiner Vorderseite immer wieder warme und sehr feuchte Mittelmeerluft über Sardinien und Korsika hinweg Richtung Ligurische Küste und Côte d'Azur. Sein Konterpart stellt ein vom östlichen Mittelmeer über Osteuropa nordwärts weisender Hochdruckrücken samt einem umfangreichen Bodenhoch mit Schwerpunkt über der südlichen Ukraine dar. Sowohl Rücken als auch Bodenhoch schwächen sich nun rasch ab, werden aber umgehend von einem neuen hochreichenden Hoch über Südskandinavien ersetzt. Unterdessen hat sich das mediterrane Höhentief in zwei Anteile aufgespalten, wobei der nördliche Kern bis Dienstagabend über die Schweiz, den äußersten Südwesten Deutschlands und Ostfrankreich nach Benelux zieht. Dynamische Hebungsprozesse auf seiner Vorderseite lösen in diesen Regionen schauerartige Regenfälle aus. Am Mittwoch kräftigt sich das südskandinavische Hoch, mittlerweile zum bestimmenden Gebilde auf den Wetterkarten gediehen, weiter und verlagert sich Richtung Baltikum. An seiner Südwestflanke bleibt von dem Höhentiefsystem lediglich eine Rinne tiefen Geopotentials übrig, die aber keinen nennenswerten Einfluss auf das hiesige Wettergeschehen mehr auszuüben vermag. Das stark abgeschwächte, aber noch immer erkennbare Bodentief hingegen verweilt vor der südfranzösischen Küste und sorgt dort für weitere kräftige und zum Teil gewittrige Regenfälle. Mit einem abgeschlossenen, warmen Kern und in einem Gebiet schwacher Höhenströmung gelegen verfügt es dann über fast tropische Eigenschaften.

In der zweiten Wochenhälfte verändert das nordosteuropäische Hoch seine Position nur unwesentlich, untermauert seine Vormachtstellung aber durch weiteren Druckanstieg. Auf seiner östlichen Seite bahnt sich ein Schwall hochreichend kalter Arktikluft seinen Weg über den Westen Russland nach Süden. Ob ein Teil dieser trockenen Kaltluft - natürlich in abgemilderter Form - auch nach Mitteleuropa einsickern kann oder ob die milde Südost- bis Südströmung mit Neigung zur Ausbildung überregionaler Nebel- und Hochnebelfelder fortbesteht, ist noch unsicher.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 08.11.2011
Am späten Montagabend fällt in Südbaden etwas Regen, der jedoch bald nordwestwärts Richtung Elsass abzieht. In den übrigen Teilen Baden-Württembergs hält sich auch in der Nacht zum Dienstag eine dichte Hochnebeldecke, die lediglich im Nordosten Lücken aufweist. Bis zum Morgen bildet sich zudem wieder stellenweise dichter Nebel aus. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +7 und +2 Grad.

Nebel und Hochnebel halten sich in manchen Niederungen tagsüber zäh oder lösen sich überhaupt nicht auf. Eher trüb bleibt es am Rhein, am Bodensee sowie im Donautal; ganz so verbreitet wie am Montag tritt der Hochnebel aber wahrscheinlich nicht auf. Dafür verschleiern in den Gebieten, wo sich das einheitliche Grau auflöst, zeitweilig hohe Wolkenfelder die Sonne. Die Höchsttemperaturen liegen, je nach Sonne, zwischen +10 und +15 Grad, im Allgäu mit Föhnunterstützung auch etwas darüber. Vom Föhn abgesehen weht ein nur schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+6 °C +13 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Das ruhige, anfangs noch milde, später jedoch zunehmend kältere Herbstwetter setzt sich in ganz Baden-Württemberg fort. Dabei liegen manche Regionen vor allem am Mittwoch und Donnerstag noch im dichten Nebel oder unter Hochnebel, zum Wochenende hin nimmt die Wahrscheinlichkeit hierfür ab. Dafür muss nachts vermehrt mit leichtem Frost gerechnet werden.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
09.11.2011
Donnerstag
10.11.2011
Freitag
11.11.2011
Samstag
12.11.2011
+4 °C | +13 °C
+3 °C | +11 °C
+3 °C | +10 °C
+1 °C | +9 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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