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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 03.11.2011, 20:30 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Blockierungslage +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Der Oktober klang golden aus, der November führt das Farbenspiel mit bunten Blättern, grauem Morgennebel und gelb-glänzenden Sonnenstrahlen unverändert fort. Wettertechnisch beinahe unmerklich vollzog sich der Übergang zum vorletzten Monat des Jahres, und auch in den nächsten Tagen steht in Mitteleuropa diesbezüglich keine wirkliche Änderung auf dem Programm. Dazu bewegen sich die Temperaturen weiterhin auf einem überaus hohen Niveau, örtlich sogar in der Nähe bisheriger Rekorde. Wesentlich turbulenter geht es südlich der Alpen, insbesondere im Südosten Frankreichs und im Nordwesten Italiens zu - nur eine gute Woche nach den sintflutartigen Regenfällen in Ligurien werden dort über das Wochenende erneut örtlich mehrere hundert Millimeter Niederschlag erwartet - mit allen Konsequenzen hinsichtlich Hochwasser, Sturzfluten und Murenabgängen in gebirgigem Gelände.

Die übergeordnete Großwetterlage weist seit Tagen ein ähnliches Grundmuster auf mit Tiefdruckgebieten über dem mittleren und östlichen Nordatlantik und hohem Luftdruck über Ost-/Südosteuropa. Am Donnerstagabend besetzen "Quinn" und "Viola" diese Rollen; "Quinn" als riesiges, quasi den gesamten Nordatlantik überdeckendes Tiefdrucksystem und "Viola" als Nachfolgerin von "Ulla" mit einem etwa 1025 hPa hohen Druck im Bereich ihres Schwerpunktes über der südlichen Ukraine. In der Höhe bilden sich entsprechend ein mächtiger, von Grönland bis vor Südwesteuropa reichender Langwellentrog sowie ein etwas deformierter, sich von Algerien über Osteuropa und die Mitte Skandinaviens nach Ostgrönland erstreckender Hochdruckrücken ab. Der Rücken wirkt deshalb deformiert, da von seiner Westflanke her ein kurzwelliger Trog mitten in das Gebiet hohen Geopotentials hinein weist. Er manifestiert die Reste eines Tiefausläufers, der Mitteleuropa am Mittwoch ostwärts überquerte, dabei aber nur wenig Regen hinterließ. Als nächstes versucht die Kaltfront von "Quinn", die von Island über die Nordsee und den Osten Frankreichs bis zum westlichen Mittelmeer und nach Nordafrika analysiert werden kann, gegen den blockierenden osteuropäischen Hochdruck anzukommen. Doch die beschriebene Ausrichtung der Front - nahezu parallel zur südlichen Strömung zwischen dem Tief im Westen und "Viola" beziehungsweise einem neuen kräftigen Hoch im Osten und Nordosten - lässt bereits vermuten, dass auch diesem Unterfangen eher überschaubarer Erfolg beschieden ist. Immerhin fällt im Umfeld der Front in der Mitte und im Osten Frankreichs gebietsweise kräftiger, im Süden gar mit Gewittern durchsetzter Regen. In abgeschwächter Form greifen einige Niederschlagsgebiete in der Nacht zum Freitag und am Freitag auch auf den Westen Deutschlands über. Am Samstag schnürt sich der Südteil des nordatlantischen Höhentroges über Südwesteuropa ab. Auf seiner Vorderseite formiert sich im Bereich der Pyrenäen auch am Boden ein Tief, das sich im weiteren Verlauf zwar nur noch wenig nach Osten verlagert. Großräumige Hebungsprozesse lassen den Luftdruck aber in einem weiten Gebiet vom Norden Algeriens über den gesamten westlichen Mittelmeerraum bis nach Frankreich und Südwestdeutschland sinken, sodass eine ausgeprägte Zone tiefen Luftdrucks entsteht. Die unmittelbarsten Auswirkungen dieser Konstellation sind zum einen die bereits erwähnten Starkniederschläge auf der Südseite der Alpen und zum anderen eine sich noch etwas intensivierende Südströmung über Süd- und Mitteleuropa mit Föhn und weiter ansteigenden Temperaturen nördlich des Gebirgshauptkammes. So sind außerhalb von Nebel und Hochnebel vor allem im Westen und Süden Deutschlands am Wochenende Höchsttemperaturen zwischen +15 und +20 Grad zu erwarten.

Das hochreichende Tief über dem westlichen Mittelmeer schwächt sich zu Beginn der neuen Woche allmählich ab. Gleichzeitig deutet sich der Aufbau eines neuen Höhenhochs über Nordeuropa an. Im Großen und Ganzen dauert die Blockierungslage weiter an, wenngleich Reste des mediterranen Höhentiefs zeitweilig die Südwesthälfte Deutschlands beeinflussen können.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 04.11.2011
Die Nacht zum Freitag verläuft in Baden-Württemberg meist stark bewölkt, gebietsweise auch bedeckt. Besonders nahe Frankreich kann es gelegentlich etwas regnen, östlich des Schwarzwaldes bleibt es dagegen vielfach trocken. Dort breitet sich stellenweise Nebel aus oder verdichtet sich bereits vorhandener Nebel. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +10 Grad am Rhein und nahe dem Gefrierpunkt im Allgäu.

Tagsüber bleibt der Himmel über Baden stark bewölkt, Regen fällt aber kaum. Längere sonnige Abschnitte sind derweil südlich der Donau und in Oberschwaben - dort nach Nebelauflösung - zu erwarten. Föhnunterstützt können die Temperaturen im äußersten Südosten Höchstwerte nahe +20, sonst zwischen +14 und +17 Grad erreichen. Der Wind weht im Süden teilweise mäßig aus Süd, sonst schwach aus Ost bis Süd.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+9 °C +17 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Samstag ziehen einige Wolkenfelder über Baden-Württemberg hinweg, es bleibt jedoch überall trocken. Zwischendurch zeigt sich immer wieder die Sonne. Dazu wird es mit Höchsttemperaturen von gebietsweise nahe +20 Grad sehr mild.

Am Sonntag halten sich in einigen Regionen längere Zeit Nebel- und Hochnebelfelder, vor allem in höheren Lagen scheint aber ausgiebig die Sonne. Dort sowie in den nebel- und hochnebelfreien Niederungen können weiterhin Maxima von mehr als +15 Grad erwartet werden.

Anfang der nächsten Woche kommen wieder mehr Wolken auf, Regen fällt aber nur vereinzelt. Die Temperaturen verweilen auf einem für die Jahreszeit zu hohen Niveau.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
05.11.2011
Sonntag
06.11.2011
Montag
07.11.2011
Dienstag
08.11.2011
+7 °C | +18 °C
+5 °C | +16 °C
+4 °C | +13 °C
+4 °C | +15 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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