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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 20.10.2011, 21:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Wieder sonniger und milder +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Einen bemerkenswerten Wetterumschwung brachte am Dienstag und Mittwoch die markante Kaltfront eines inzwischen prächtig entwickelten Tiefdruckgebietes mit Zentrum etwa über dem Nordkap, die quasi den gesamten europäischen Kontinent von Norden nach Süden passierte. Wurden am Dienstag im Süden Deutschlands örtlich noch fast sommerliche Temperaturen erreicht, konnten dort 24 Stunden später gebietsweise kaum mehr +5 Grad gemessen werden. Zum ersten Mal in diesem Herbst fielen bis in tiefere Lagen Schneeflocken, unter anderem im nur knapp 400 Meter hoch gelegenen Reutlingen. 14 cm Neuschnee wurden auf dem Feldberg im Schwarzwald, 12 cm in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb und 1 cm in Villingen-Schwenningen in die Messprotokolle eingetragen - oder, etwas weniger romantisch, in die Datennetze übermittelt. Noch in der Nacht zum Donnerstag allerdings taute der Schnee selbst in höheren Lagen wieder weitgehend ab.

Am Donnerstag hat sich an der Kaltfront südlich der Alpen - auf klassische Weise - ein Tief über dem Golf von Genua entwickelt, in dessen Umfeld es zu teilweise heftigen Wettererscheinungen kam. Infolge eines schweren Gewitters standen in Rom ganze Straßenzüge unter Wasser, der U-Bahn-Verkehr wurde vorübergehend ausgesetzt. Am internationalen Flughafen Ciampino, etwa 15 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums gelegen, wurde zwischen 8 und 14 Uhr MESZ eine Niederschlagsmenge von 60 mm registriert. Währenddessen hat sich das Geschehen in Mitteleuropa merklich beruhigt, nachdem am Mittwoch in der Nordwesthälfte Deutschlands in der einfließenden hochreichenden Kaltluft einige durchaus kräftige Schauer und Gewitter entstanden waren. Die Hauptachse des verantwortlichen Höhentroges liegt am Donnerstagabend bereits östlich des Landes, in den kommenden Stunden zieht der Hauptteil des Troges gänzlich nach Nordosten ab. In seinem südlichen Part aber hängt er nach Westen zurück, und aus dieser Rinne tiefen Geopotentials geht am Samstag ein Höhentief über den Alpen hervor. Für die Bundesrepublik entscheidend jedoch ist das Vordringen eines Hochdruckrückens, der am Freitag ein Gebiet von Südwesteuropa über Frankreich und das nördliche Deutschland bis nach Südskandinavien überdeckt. Durch großräumiges Absinken der Luft auf seiner Vorderseite stützt er ein Bodenhoch, dessen Schwerpunkt sich am Freitag über Süddeutschland nach Südostpolen verlagert. An der Westflanke des Hochs wird von Süden her zunächst kaum, am Wochenende mit einer sich etwas intensivierenden Strömung dann aber doch deutlich mildere Luft herangeführt. Dies gilt zunächst für die höheren Lagen oberhalb einer infolge nächtlicher Abkühlung feuchten und kalten Grundschicht in den Niederungen, die - wie üblich bei herbstlichen Hochdruckwetterlagen - zur Nebel- und Hochnebelbildung neigt. Nebel beziehungsweise Hochnebel sowie die Kaltluftschicht können im Tagesverlauf nicht überall ausgeräumt werden.

Zu Beginn der neuen Woche gewinnt das kleine Höhentief über den Alpen Anschluss an einen ostatlantischen Höhentrog und wird als dessen Randtrog nordwärts gesteuert. Aufgrund mangelnder Dynamik sind ihm kaum Wolkenfelder oder gar Regen zu eigen; allerdings könnte durch seinen Einfluss mit kälterer Luft vor allem in der unteren und mittleren Troposphäre die vorhandene Inversion zumindest teilweise abgebaut werden. Dies würde weniger Nebel und Hochnebel sowie tagsüber generell etwas höhere Temperaturen bedeuten.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 21.10.2011
Letzte Schauer über Teilen Baden-Württembergs lösen sich noch am späten Donnerstagabend auf, die Nacht zum Freitag verläuft dann teils wolkig, teils klar. Später bildet sich in den Niederungen recht verbreitet Nebel aus. Die Temperaturen gehen auf Tiefstwerte zwischen +4 und -1 Grad zurück, im Allgäu sowie allgemein in Senken oder Mulden und unter klarem Himmel bis -3 Grad.

Am Vormittag dauert es in manchen Regionen eine Zeit lang, bis sich Nebel oder Hochnebel lichten. Besonders Richtung Hohenlohe und Main-Tauber kann es bis Mittag trüb bleiben. Sonst setzt sich - mehr oder weniger rasch - bei nur wenigen Wolken die Sonne durch. Die Höchsttemperaturen liegen, für die Jahreszeit etwas zu kühl, zwischen +7 und +11 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig, auf der Schwäbischen Alb zum Abend auflebend, aus Ost bis Südost.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+1 °C +11 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Wie schon vor Wochenfrist erwartet Baden-Württemberg am bevorstehenden Wochenende tagsüber sonniges und recht mildes Wetter - jedenfalls außerhalb einiger hartnäckiger Nebel- und Hochnebelfelder, die sich insbesondere an der Donau, am Oberrhein und im südlichen Oberschwaben ausbilden und deren Auflösung im Tagesverlauf fraglich erscheint. Nachts wird es verbreitet leicht frostig.

Am Montag setzt sich die Sonne voraussichtlich häufiger durch, zur Mitte der kommenden Woche ziehen von Westen her allmählich mehr Wolken mit Regen auf. Die Temperaturen steigen etwas an, die Nächte bleiben wieder weitgehend frostfrei.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
22.10.2011
Sonntag
23.10.2011
Montag
24.10.2011
Dienstag
25.10.2011
-1 °C | +11 °C
-1 °C | +12 °C
0 °C | +13 °C
+3 °C | +13 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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