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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 17.10.2011, 22:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Kaltfront aus Nordwest +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Ein umfangreiches Hochdruckgebiet war am kürzlich zu Ende gegangenen Wochenende in ganz Mitteleuropa für zahlreiche sonnige und einige milde Stunden gut. Immerhin erreichten die Temperaturen am Samstag Höchstwerte bis +16,5 Grad in Trier (Station Zewen) und am Sonntag bis +18,5 Grad in Lippstadt-Bökenförde in Nordrhein-Westfalen. Doch unter einem ebenso wolkenfreien Himmel und bei nur gebietsweiser Ausbildung von Nebel verliefen die beiden Nächte zum ersten Mal in diesem Herbst verbreitet leicht frostig. Auch in Rheinstetten zeigte das Thermometer am Sonntagmorgen einen kleinen waagrechten Strich vor den Ziffern, -1,2 Grad wurden hier gemessen. In den beiden vergangenen Jahren 2010 und 2009 trat der erste Frost an dieser Station zu ganz ähnlicher Zeit auf - am 21. Oktober 2010 und am 15. Oktober 2009.

Am Montagabend nun liegt das wetterbestimmende Hoch vom Wochenende mit seinem Schwerpunkt bereits weit östlich über dem Südwesten Russlands. Dass in weiten Teilen Europas trotzdem vorerst noch antizyklonale Bedingungen vorherrschen ist einem ausgeprägten Hochdruckrücken zu verdanken, der sich - westwärts zum Bodenhoch verschoben - von der Iberischen Halbinsel über Südfrankreich, das südliche Mitteleuropa und Nordosteuropa in den Nordwesten Russlands erstreckt. Doch auch er verlagert sich am Dienstag weiter nach Südosten und verliert allmählich seinen Einfluss auf das Geschehen in Mitteleuropa. Diesen übernimmt ein breit situierter, das gesamte Nordmeer überdeckender Langwellentrog, der im Verlauf langsam ostwärts schwenkt. Ihm zu eigen ist ein Tiefdrucksystem mit einem an der norwegischen Küste entlangziehenden Kern und einem sich über die Nordsee Richtung der Stadt Bergen bewegenden Zentrum. Die Kaltfront, die den Nordwesten Deutschlands bereits am Dienstagvormittag erreicht und am Abend etwa bis zur Mainlinie südwärts vorankommt, gehört zu dem ersten, sich auf seinem Weg nach Norden zu einem Sturmtief intensivierenden Kern. Dieser stellt später auch das Zentrum des gesamten Tiefdrucksystems dar. An der auf den Temperaturkarten auch optisch schön ausgeprägten Kaltfront verschärfen sich die thermischen Gegensätze über Süddeutschland zum Abend noch weiter, da hier zuvor von Südwesten her noch etwas wärmere Luft herangeführt wird. Zwar formiert sich an der Front voraussichtlich keine Welle, dennoch regnet es in einem Streifen etwa vom Saarland und Rheinland-Pfalz über den Norden Baden-Württembergs bis nach Sachsen in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochvormittag länger anhaltend. Auf der Vorderseite eines von Nordwesten heranschwenkenden Randtroges, der im Tagesverlauf die Haupttrogachse des Langwellentroges markiert, sind die großräumigen Hebungsvorgänge und damit die Regenfälle über Frankreich und dem Südwesten Deutschlands am stärksten ausgeprägt. Da die Kaltfront bis zum Abend aber relativ rasch nach Süden abzieht, kommen keine bedenkenswert großen Mengen zustande. Der Kaltfront folgt ein Schwall kalter Luft direkt aus dem grönländischen Raum nach, die auf ihrem weiten Weg über den nördlichen Nordatlantik und die Nordsee in den unteren Schichten allerdings erwärmt wird. Ungeachtet dessen sinkt die Schneefallgrenze an und in den Alpen in der Nacht zum Donnerstag unter 1.000 Meter, und auch in den höheren Lagen der Mittelgebirge können wieder einige Flocken rieseln.

Im Laufe des Donnerstags zieht der dann beinahe schon musterartig ausgebildete Höhentrog nach Nordosten ab. Auch am Boden steigt der Luftdruck kräftig, das dafür verantwortliche Hoch wandert mit seinem Schwerpunkt bis Samstag quer über die Mitte Deutschlands hinweg nach Osteuropa. Da keine nennenswerte Temperaturadvektion stattfindet und die Sonne die eingeflossene Kaltluft lediglich noch in einem gewissen Maße erwärmen kann, wird es nur zögernd milder. In den Nächten gibt es verbreitet Frost.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 18.10.2011
Wolkenfelder driften in der Nacht zum Dienstag über den Norden Baden-Württembergs hinweg, Richtung Süden bleibt es überwiegend klar. In Oberschwaben, insbesondere an der Donau und am Bodensee, entstehen lokale Nebelfelder. So sehr wie am Montagmorgen breiten sich Nebel und Hochnebel allerdings nicht aus. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +7 und +1 Grad.

Tagsüber scheint - die nebligen Gebiete ausgenommen - zunächst häufig die Sonne. Schon mit Tagesbeginn jedoch werden am Himmel Schleierwolken sichtbar, die sich zum Nachmittag allmählich verdichten. Im Laufe des Abends beginnt es in den nördlichen Landesteilen von Nordwesten her zu regnen, bis Mitternacht trocken bleibt es südöstlich einer Linie Lahr - Aalen. Mit einem auffrischenden, in den Schwarzwaldhochlagen Sturmstärke erreichenden Südwestwind steigen die Temperaturen noch einmal auf Höchstwerte bis +21 Grad am Rhein, sonst werden +15 bis +18 Grad gemessen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+4 °C +19 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
In der Nacht zum Mittwoch breitet sich der vielerorts mäßige Regen über fast ganz Baden-Württemberg aus, lediglich das Allgäu könnte bis zum Morgen trocken bleiben. Am Vormittag regnet es noch verbreitet, am Nachmittag und Abend vor allem südlich der Donau. Das Temperaturniveau vom Vortag wird bei Weitem nicht mehr erreicht, vielfach sind nur einstellige Höchstwerte zu erwarten.

Am Donnerstag wechseln sich sonnige Phasen mit starker Bewölkung ab, etwas Regen - beziehungsweise oberhalb etwa 800 bis 1.000 Meter Schnee - oder schwache Schauer fallen aber nur vereinzelt.

Freitag und Samstag gestalten sich nach verbreitet frostigen Nächten teils sonnig, teils neblig-trüb. Dabei wird es nur zögernd etwas milder.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
19.10.2011
Donnerstag
20.10.2011
Freitag
21.10.2011
Samstag
22.10.2011
+6 °C | +9 °C
+2 °C | +10 °C
-2 °C | +10 °C
-2 °C | +11 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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