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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 29.09.2011, 21:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Lang & Lau +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
In den Monaten Juni, Juli und August von den einen mehr, von anderen weniger vermisst, hat sich in dieser Woche über weiten Teilen Kontinentaleuropas die klassische Hochsommerwetterlage eingestellt, die noch vor vier bis acht Wochen für eine ausgeprägte Hitzewelle mit Temperaturen weit jenseits der +30 Grad gut gewesen wäre. Zu etwas fortgeschrittener Jahreszeit Ende September reicht es für Höchstwerte bis +28 Grad, wie in den vergangenen Tagen an mehreren Stationen vor allem im Südwesten Deutschlands gemessen. Und die ungewöhnlich warme Witterung überdauert zur Freude vieler auch noch das bevorstehende lange Wochenende mit dem Feiertag am Montag.

Das opulente und alles bestimmende Hochdruckgebiet - "Sepideh", um es beim Namen zu nennen - liegt am Donnerstag mit seinem Schwerpunkt über Sachsen und Brandenburg. Der maximale Luftdruck am Boden in seinem Innern wurde mit örtlich 1034 hPa bereits am Mittwoch erreicht, die leichte Abschwächung tut seinem weiträumigen Wirken jedoch keinen Abbruch. Dafür stellt sich die Konstellation in der mittleren und oberen Troposphäre als zu stabil dar, wo ein inzwischen abgeschlossenes Höhenhoch mit Kern ebenfalls über Deutschland von zwei Langwellentrögen über dem mittleren Nordatlantik und Westrussland flankiert wird. Eine solche Anordnung wird, ihrer Ähnlichkeit zum letzten Buchstaben des griechischen Alphabets wegen, "Omega-Lage" genannt. Die Länge der Wellen - hier also der beiden Tröge und des Hochdruckrückens in der Mitte - entspricht gerade einem solchen Wert, dass das gesamte Gefüge sich weder rasch nach Osten noch zurück nach Westen verlagert, es bleibt quasistationär. Aus strömungsdynamischen Gründen stellt sich eine solche Situation bei Wellenlängen um 5.000 Kilometer ein, die in diesem Fall in etwa gegeben ist. Außergewöhnlich nicht nur für diese Jahreszeit sind dabei die extrem hohen Temperaturen, die von Freitag an in rund 5.800 Metern Höhe über Deutschland vorzufinden sind. Sie liegen bei mehr als -10 Grad - noch höhere Werte können in hiesigen Breiten auch im Hochsommer nur selten beobachtet werden - und unterstreichen den subtropischen Charakter der Luftmasse. Sowohl großräumige Absinkprozesse im Bereich des Höhenhochs als auch schwache Warmluftadvektion an der Westflanke des bis Sonntag nahezu ortsfesten Bodenhochs führen zu einem weiteren leichten Temperaturanstieg. Die höchsten Tageswerte sind am Freitag und am Wochenende am Oberrhein sowie nördlich der Mittelgebirge und im Osten Deutschlands zu erwarten. Mit leichter Föhnunterstützung könnte mancher Ort nahe an die +30 Grad herankommen, in jedem Fall geraten einige Rekorde für die erste Oktoberdekade und damit zwangsläufig für den Oktober insgesamt in Gefahr.

Doch auch die längste Hochdruckperiode dauert nicht ewig an - und am Sonntag werden erste Schritte hin zu einer Umstellung eingeleitet. Das hohe Geopotential zieht sich nach Südwesten zurück, Hoch "Sepideh" schwächt sich weiter ab und geht auf in einer Zone relativ hohen Luftdrucks, die vom nahen Atlantik über Südwest- und Westeuropa hinweg bis zum nördlichen Balkan reicht. Von Norden her nähert sich langsam die nordatlantische Frontalzone an und eine erste, noch schwache Kaltfront macht sich im äußersten Norden Deutschlands mit dichteren Wolken und in der Nacht zum Montag möglicherweise auch mit ein paar Regentropfen bemerkbar. Am Feiertag bewegt sich innerhalb der zunächst nur leicht wellenden Frontalzone ein Rücken über Mitteleuropa hinweg ostwärts und sorgt für eine letztmalige Verlängerung des sonnigen und warmen Wetters, ehe ab Dienstag Tiefs und deren Ausläufer zunehmenden Einfluss ausüben.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 30.09.2011
Abgesehen von einigen hohen Wolkenfeldern verläuft die Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg so, wie bereits alle Nächte zuvor in dieser Woche - gering bewölkt bis sternenklar. Später bildet sich in den Niederungen gebietsweise jedoch wieder Nebel und Hochnebel aus, besonders am südlichen Ober- und Hochrhein sowie im südlichen Oberschwaben und im Allgäu ist die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +12 und +7 Grad.

Tagsüber halten sich die Nebel- und Hochnebelfelder in den südlichen Landesteilen gebietsweise bis zum Nachmittag, büßen mit fortschreitender Tageszeit aber immer mehr von ihrer ursprünglichen Größe ein und lösen sich schließlich doch noch komplett auf. Den Regionen außerhalb davon steht ein weiterer sonniger und warmer Tag bevor. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte um +20 Grad im Donautal bei längerem Nebel und bis +26 Grad am Rhein. Der Wind weht schwach aus östlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+11 °C +25 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Das lange Wochenende bringt für die meisten Baden-Württemberger und -innen sonniges und spätsommerlich warmes Wetter mit Spitzentemperaturen über +25 Grad am Rhein. Besonders in Südbaden, am Bodensee und in Oberschwaben lösen sich nachts entstehende Nebel- und Hochnebelfelder teilweise aber nur sehr schleppend auf. Dort bleibt es entsprechend frischer.

Zur Mitte der kommenden Woche wird es unbeständig und später deutlich kühler.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
01.10.2011
Sonntag
02.10.2011
Montag
- Tag der Deutschen Einheit -
03.10.2011
Dienstag
04.10.2011
+10 °C | +25 °C
+10 °C | +26 °C
+9 °C | +24 °C
+11 °C | +22 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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