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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 29.08.2011, 21:15 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Der Sommer gibt nicht auf +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Trotz örtlich beträchtlicher Schäden durch großen Hagel und schwere Sturmböen im Westen Deutschlands lief die Kaltfrontpassage am vergangenen Freitag - gemessen am Erwarteten - alles in allem relativ glimpflich ab. Fast ganz ohne Gewitter ging der Luftmassenwechsel in Bayern vonstatten, und war dort doch am meisten zu spüren. Teilweise lagen die Höchsttemperaturen am Samstag mehr als 20 Kelvin tiefer als noch am Freitag. Das klimatologische Maximum wird im Gegensatz zum "handelsüblichen" Höchstwert nicht zwischen 6 Uhr morgens und 18 Uhr abends, sondern über den gesamten Tag, von Mitternacht bis Mitternacht gemessen. Für diese Messgröße ergab sich an der Station München/Stadt, immerhin seit 1956 in Betrieb, von Freitag (+35,8 Grad) auf Samstag (+18,8 Grad) ein Temperatursturz von 17 Kelvin. In der gesamten Reihe der Station findet sich innerhalb von 24 Stunden kein größerer Temperatursprung; im April 1986 konnte einmal ein Anstieg von 16,9 Kelvin binnen eines Tages verzeichnet werden.

An der Südflanke des prächtig gediehenen Tiefdruckgebietes "Bert" mit Zentrum über dem Südwesten Norwegens hat sich der Zustrom kühler Meeresluft nach Mitteleuropa über das Wochenende und am Montag fortgesetzt. An den Küsten geschah dies mit Sturmböen, weiter im Landesinneren konnten meist noch starke Böen verzeichnet werden. "Bert" findet sich unterhalb eines den nordeuropäischen Raum umfassenden Höhentroges, der sich zwar am Dienstag allmählich nach Nordosten verlagert, auf seiner Rückseite von Nordwesten her jedoch durch einlaufende kurzwellige Anteile regeneriert wird. Diese rasch ostwärts schwenkenden Strukturen beschäftigen hauptsächlich den Norden Deutschlands, wo weiterhin mit Schauern und einzelnen Gewittern gerechnet werden muss. Allerdings schwächt sich "Bert" ab, sodass die Luftdruckgegensätze in seinem Umfeld abgebaut werden und damit auch der Wind und die Böen an Stärke verlieren. Für die Mitte und den Süden Deutschlands bleibt ein Hoch wetterbestimmend, das sich mit seinem Schwerpunkt von Irland etwas nach Südosten verschiebt. Es bildet sich eine von den Britischen Inseln über Nordfrankreich und Süddeutschland bis zu den Ostalpen gerichtete Hochdruckzone aus, die das Geschehen vergleichsweise ruhig gestaltet. Am Mittwoch tangiert der Höhentrog nur noch den äußersten Norden und Nordosten der Bundesrepublik, während das Geopotential von Südwesten her steigt. Dabei lässt sich ein breiter Hochdruckrücken erkennen, dessen Achse, in gebogener Weise, vom zentralen Mittelmeer über Norditalien zu den Britischen Inseln weist. Großräumiges Absinken führt ebenso zu einer Erwärmung wie eine sich einstellende südwestliche Strömung, die auf der Vorderseite eines vor Westeuropa weit nach Süden ausgreifenden Langwellentroges in Gang kommt. Vom grundsätzlichen Prinzip her könnte diese Lage Mitteleuropa hochsommerliche Verhältnisse bescheren, und tatsächlich sind am Donnerstag zunächst im Süden, am Freitag auch in der Mitte Höchsttemperaturen jenseits der +25-Grad-Marke wahrscheinlich. Wie in der vergangenen Woche ist die herangeführte Warmluft aber auch in diesem Fall sehr feucht, sodass die zurückkehrende Sommerwärme mit teilweise kräftigen Schauern und Gewittern einhergeht.

Zum Wochenende kann sich die feuchte Warmluft voraussichtlich bis in den Norden Deutschlands vorarbeiten. Im Bereich einer relativ flachen Druckverteilung muss dabei am Samstag mit einzelnen, mit Annäherung der Kaltfront eines nordatlantischen Tiefdrucksystems im weiteren Verlauf wieder mit häufigeren Gewittern gerechnet werden.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 30.08.2011
Die Nacht zum Dienstag verläuft in Baden-Württemberg teils gering, teils stark bewölkt und trocken. In den Gebieten mit geringer Bewölkung und dort insbesondere in der Nähe ruhiger Gewässer kann sich stellenweise Nebel ausbilden. Die Tiefsttemperaturen liegen am Rhein bei +10 Grad, sonst verbreitet im einstelligen Bereich, südlich der Donau örtlich bei weniger als +5 Grad.

Nachdem sich lokale Nebel- oder Hochnebelfelder am Vormittag bald aufgelöst haben, scheint tagsüber vielfach die Sonne. Im Tagesverlauf entwickeln sich einige Schönwetterwolken, die am Nachmittag zur Ausbreitung und damit Abschattung tendieren. Insgesamt geschieht dies voraussichtlich aber nicht in dem Maße wie teilweise am Montag im Norden. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte um +20 Grad, der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+9 °C +21 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch scheint über ganz Baden-Württemberg die Sonne, nur vereinzelt zeigen sich hohe Wolkenfelder am Himmel. Die Luft erwärmt sich auf +21 bis +24 Grad.

Mit Höchsttemperaturen bis +26 Grad am Rhein meldet sich am Donnerstag der Sommer zurück. Ganz so sonnig wie am Mittwoch wird es dann allerdings nicht mehr, über den Bergen sind am Nachmittag einzelne Schauer und Gewitter möglich.

Am Freitag nimmt das Gewitterrisiko bei weiter ansteigenden Temperaturen allgemein zu, dabei wird es auch wieder recht schwül.

Am Wochenende bleibt es sommerlich warm, wobei am Sonntag mehr Schauer und Gewitter zu erwarten sind als am Samstag.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
31.08.2011
Donnerstag
01.09.2011
Freitag
02.09.2011
Samstag
03.09.2011
+8 °C | +24 °C
+10 °C | +25 °C
+13 °C | +26 °C
+14 °C | +28 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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