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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 11.08.2011, 23:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Nasser und staubiger Regen +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Jedes Jahr gegen Mitte August lohnt in den schon merklich länger werdenden Nächten ein Blick zum dunklen Himmel, durchquert die Erde in dieser Zeit doch die Staubfahne des Kometen "Swift-Tuttle". Die kleinen Staubteilchen treffen mit sehr großen Geschwindigkeiten auf die Atmosphäre, wo sie durch Reibung abgebremst und in der Folge zum Glühen gebracht werden. Durch Wechselwirkungen mit den Luftmolekülen entsteht eine weithin sichtbare Leuchtspur, landläufig auch als "Sternschnuppe" bezeichnet. Doch der Beobachtung dieses kosmischen Regens stehen in den kommenden Nächten, wenn die "Perseiden" ihren Höhepunkt erreichen, in vielen Regionen Deutschlands zahlreiche Wolken und teilweise auch Regen im meteorologischen Sinne im Wege.

Reichlich Regen mit verbreitet gemessenen Mengen zwischen 20 und 30 mm bekam in den vergangenen 36 Stunden bereits der Norden Deutschlands ab. Dafür verantwortlich zeichnet eine zonal orientierte Tiefdruckrinne, die sich ausgehend von einem Tief über dem mittleren Nordatlantik über die Britischen Inseln, die Nordsee und Dänemark respektive Norddeutschland zur Ostsee und Richtung Baltikum erstreckt. Dem überlagert war am Donnerstag noch eine relativ glatte westliche Höhenströmung, in der am Abend und in der Nacht zum Freitag nun aber doch kurzwellige Trogstrukturen ostwärts ablaufen. Sie lösen zunächst vor allem im Norden und in der Mitte Regenschauer aus. Mit Annäherung und Durchschwenken eines abschließenden Kurzwellentroges wird die Tiefdruckrinne mitsamt des darin eingebetteten Frontenzuges, der die zur Wochenmitte nach West- und Mitteleuropa eingeströmte mäßig warme Luftmasse von kühlerer Meeresluft im Norden trennt, im Laufe des Freitags etwas nach Süden gedrückt. Damit erfasst die im Bereich der Rinne lagernde potentiell instabil geschichtete und feuchte Warmluft auch den Süden Deutschlands, was dort ebenfalls zu einigen Schauern und Gewittern führt. Zum Samstag verlagert sich das neu entstandene, aus den kurzwelligen Anteilen zusammengesetzte Trogsystem als Gesamtes nach Osteuropa. Diesem folgt zögerlich ein Hochdruckrücken nach, der zum einen allerdings (noch) keine sonderlich ausgeprägte Struktur aufweist und zum anderen sogar von einem neuen Kurzwellentrog überlaufen wird. Zwar gelangt auf der Rückseite der Tiefdruckrinne nun geringfügig kühlere Luft in den Norden des Landes und Absinken auf der Ostseite des nahenden Rückens hemmt in gewisser Weise die Entwicklung hochreichender Konvektion; dennoch muss, etwas unübersichtlich verteilt, insbesondere im Nordosten und in der Mitte mit weiteren Regengüssen gerechnet werden. Am Sonntag verschiebt sich der Rücken zum östlichen Mitteleuropa und kräftigt sich dort. Über dem Nordatlantik formiert sich derweil eine gut definierte Frontalzone, die an der Westflanke des Rückens über Nordfrankreich und Benelux nach Nordosten abbiegt. Mit der auch in tieferen Schichten auf Südwest drehenden Strömung wird kurzzeitig mediterrane Warmluft über die Alpen nordwärts in die Südhälfte der Bundesrepublik geführt. Kurzzeitig deshalb, weil schon am Nachmittag die lang gezogene und wellende Kaltfront des oben erwähnten, mit seinem Zentrum ins Seegebiet zwischen Schottland und Island wandernde Tief auf den Nordwesten übergreift. Unterstützt von innerhalb der Frontalzone nordostwärts schwenkenden Kurzwellentrögen, die einen Beitrag zu großräumigen Hebungsvorgängen liefern, entstehen im Tagesverlauf fast im gesamten Land zum Teil kräftige Schauer und Gewitter. Unwetterartige Ereignisse sind dabei nicht auszuschließen, bleiben aber voraussichtlich auf wenige Orte beschränkt.

Zu Beginn der neuen Woche überquert die Kaltfront Deutschland zügig von Nordwest nach Südost, dahinter strömt deutlich kühlere und trockenere Luft ein. Sie gerät rasch unter den Einfluss eines von Westen nachrückenden Hochs, das sich bis zur Wochenmitte allmählich nach Osten bewegt. Damit setzt bereits am Dienstag von Südwesten her wieder die Zufuhr wärmerer Luft ein, gefolgt von einer weiteren Kaltfrontpassage in der zweiten Wochenhälfte.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 12.08.2011
Viele Wolken ziehen in der Nacht zum Freitag in südöstlicher Richtung über Baden-Württemberg hinweg, nur selten jedoch - am ehesten noch im Schwarzwald - fallen dabei ein paar Regentropfen. Meist bleibt es trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +15 Grad am Rhein und +11 Grad im Allgäu.

Der Vormittag verläuft vielerorts freundlich mit sonnigen Abschnitten, später aber zeigen sich immer mehr Wolken am Himmel. Am Nachmittag fällt dann der ein oder andere Schauer, vor allem nahe Bayern sind örtlich auch kurze Gewitter möglich. Die Temperaturen pendeln sich unterhalb der sommerlichen Schwelle im mäßig warmen Bereich zwischen +20 und +23 Grad ein. Der aus Südwest bis West kommende Wind weht mäßig bis frisch, in Böen in der Nähe von Schauern sowie im Bergland teilweise stark bis stürmisch.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+14 °C +23 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
In der Nacht zum Samstag, wenn der Höhepunkt der Sternschnuppenaktivität erreicht wird, schieben sich immer wieder einige Wolken vor den nächtlichen Himmel. Zumindest zwischendurch sollte sich aber auch die ein oder andere Lücke auftun, sodass fleißiges und aufmerksames Ausschau halten mit Glück vielleicht doch belohnt wird. Tagsüber wechseln sich baden-württemberg-weit Sonne und Wolken ab, vor allem am Vormittag gibt es hier und da noch unergiebige Regenschauer. Im Tagesverlauf bleibt es dann an immer mehr Orten trocken. Die Temperaturen steigen entlang des Rheins auf Höchstwerte bis +25 Grad, sonst entsprechend nicht ganz so hoch.

Am Sonntag scheint die Sonne anfangs durch hohe Wolkenfelder hindurch, zum Mittag und Nachmittag hat sie damit aber immer größere Mühe. Im Laufe des Nachmittags entwickeln sich verbreitet zum Teil kräftige Schauer und Gewitter, örtlich besteht Unwettergefahr in erster Linie durch Starkregen und Hagel. Zuvor erwärmt sich die Luft auf +25 bis +29 Grad.

Am Montag fällt anfangs gebietsweise kräftiger und schauerartig verstärkter, mitunter auch noch gewittriger Regen, später lockert es von Westen her auf. Die Temperaturen gehen deutlich zurück.

Zur Wochenmitte stellt sich sonniges und sommerlich warmes Wetter ein.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
13.08.2011
Sonntag
14.08.2011
Montag
15.08.2011
Dienstag
16.08.2011
+14 °C | +25 °C
+15 °C | +29 °C
+16 °C | +21 °C
+11 °C | +24 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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