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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 25.07.2011, 22:15 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Sonniger, wärmer - und gewittriger +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Als sehr kühl dürften viele Mitteleuropäer den gestrigen Sonntag in Erinnerung behalten; und außer im Osten, wo die Temperaturen knapp über die +20-Grad-Marke stiegen, traf dies nach der offiziellen Sprachregelung des Deutschen Wetterdienstes auch in weiten Teilen Deutschlands zu. Als "sehr kühl" ist im Sommer ein Tag mit einer Höchsttemperatur unter +17 Grad definiert. In der Karlsruher Hertzstraße galt der Sonntag demnach nur noch als "kühl", wurde dort doch ein Maximum von +17,3 Grad registriert. In der Messreihe seit 1876 ordnet sich dieser Tag an 140. Stelle der kühlsten Julitage ein - von 4.138 Julitagen mit vorliegenden Daten der Höchsttemperatur seit Messbeginn. Der kühlste Julitag in Karlsruhe überhaupt - die Älteren mögen sich vielleicht erinnern - war der 8. Juli 1903 mit einem Höchstwert von nur +12,5 Grad.

Der neue Schwall kühler Meeresluft polaren Ursprungs gelangte am Wochenende am Rande von Tiefdruckgebiet "Otto" über das Nordmeer und die westliche Nordsee nach Mitteleuropa. Rund eine Woche nach seiner Entstehung geht "Otto" nun aber allmählich die Kraft aus; am Montagabend bleibt von ihm lediglich noch eine lang gestreckte, von den Lofoten über Südskandinavien bis nach Westdeutschland reichende Tiefdruckzone übrig. Wesentlich imposanter präsentiert sich hingegen das überlagerte Höhentrogsystem, das einen langwelligen Charakter aufweist und - im Gesamten von Nordwest nach Südost ausgerichtet - sich praktisch vom Nordmeer bis zum zentralen Mittelmeer und zur nordafrikanischen Küste erstreckt. Wie immer bei einem solch großräumigen Gebilde lassen sich eingelagerte kleine Strukturen in Form von Höhentiefs und kurzwelligen Randtrögen ausmachen, die entweder nahe der Trogmitte verweilen oder den Haupttrog an dessen Rand umlaufen. Eines dieser kleinen Höhentiefs erreicht in der Nacht zum Dienstag von der Nordsee her kommend den Nordwesten Deutschlands und verlagert sich bis Donnerstagfrüh langsam über Benelux hinweg nach Nordostfrankreich. Die damit in Verbindung stehenden dynamischen Hebungsantriebe sind zumindest über Deutschland nur schwach ausgeprägt; allerdings geht die Annäherung des Höhentiefs mit einer leichten Abkühlung in höheren Luftschichten einher. Da gleichzeitig der Kaltlufttransport in niedrigeren Höhen durch die Abschwächung von "Otto" zum Erliegen kommt und sich die untere Troposphäre allmählich erwärmt, resultiert daraus eine Labilisierung der vertikalen Schichtung. Für das Wettergeschehen der nächsten Tage bedeutet dies konkret, dass - stark an den Tagesgang angelehnt - jeweils in den Nachmittags- und frühen Abendstunden vermehrt mit Schauern und Gewittern zu rechnen ist, die in der Nähe des Höhentiefs in der West- und Südwesthälfte allgemein häufiger auftreten als im Nordosten und Osten. Die schwache Strömung begünstigt dabei lokal größere Niederschlagsmengen, da sich einmal entstandene Gewitterzellen nur langsam verlagern.

Erst zum Wochenende, wenn der Langwellentrog von Nordwesten her ein weiteres Mal regeneriert wird, fließt auch in tieferen Schichten wieder kühlere Luft ein und das Schauer- und Gewitterrisiko nimmt ab. Entsprechend wird es dann auch wieder etwas kühler - beständiges, trockenes und sehr warmes oder gar heißes Hochsommerwetter ist nach wie vor nicht in Sicht.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 26.07.2011
In der Nacht zum Dienstag sind zunächst noch einige kompaktere Wolkenfelder über Baden-Württemberg zugegen, Schauer gibt es aber nur vereinzelt. Später zeigt sich der Himmel vermehrt gering bewölkt oder klar, ehe gegen Morgen in den nördlichen Landesteilen wieder dichtere Wolken mit örtlich leichtem Regen aufziehen. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +13 Grad in Nordbaden und um +8 Grad in manchen Regionen südlich der Donau.

Der Vormittag gestaltet sich Richtung Rhein und Schwarzwald bereits häufig stark bewölkt mit wenig Sonne. Gegen Mittag sind erste Schauer, am Nachmittag auch einzelne Gewitter zu erwarten. Insgesamt freundlicher verläuft der Tag im Schwäbischen und Oberschwäbischen, wo nur einzelne Schauer auftreten. Die Temperaturen steigen gegenüber Montag noch etwas an und erreichen Höchstwerte zwischen +21 Grad rund um die Schwäbische Alb und örtlich +25 Grad am Rhein, sodass hier der erste Sommertag seit anderthalb Wochen in greifbare Nähe rückt. Der Wind weht schwach bis mäßig aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+12 °C +24 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag wechseln sich in Baden-Württemberg bei Höchsttemperaturen zwischen +20 und +25 Grad Sonne und dunkle Quellwolken ab. Vor allem in den Nachmittags- und frühen Abendstunden treten verbreitet Schauer und Gewitter auf, die teilweise kräftig sein und räumlich eng begrenzt größere Niederschlagsmengen in kurzer Zeit hinterlassen können.

Zum Wochenende nimmt das Schauer- und Gewitterrisiko zugunsten größerer Sonnenanteile ab, was allerdings voraussichtlich mit einem leichten Temperaturrückgang erkauft wird.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
27.07.2011
Donnerstag
28.07.2011
Freitag
29.07.2011
Samstag
30.07.2011
+14 °C | +24 °C
+14 °C | +25 °C
+15 °C | +25 °C
+14 °C | +22 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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