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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 04.07.2011, 22:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Durchwachsener Sommerabschnitt +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Der Juli ist im klimatologischen Mittel in Deutschland der Hochsommermonat schlechthin und an den meisten Wetterstationen gleichsam der wärmste Monat des Jahres. Einen gänzlich anderen Eindruck konnte man an den ersten Tagen der 2011er-Ausgabe vor allem im Nordosten und Osten gewinnen, wo am Wochenende intensiver und teilweise gewittriger Regen fiel. Dabei kamen verbreitet zwischen 20 und 40, örtlich - etwa in Waren an der Müritz - mehr als 60 mm binnen 48 Stunden zusammen; überflutete Straßen und Keller waren die Folge. Höchsttemperaturen von zum Teil nur wenig über +10 Grad komplettierten den frühherbstlichen Gesamteindruck. Von alledem wenig bekam der Südwesten mit, wenngleich auch hier nächtliche Tiefstwerte im einstelligen Bereich dem überaus kühlen Bereich zuzuordnen sind. Örtlich wurden Dekadenrekordmarken nur knapp verfehlt, in Rheinstetten und Freiburg unterboten.

Bereits am Montag erreichten die Temperaturen zumindest am Rhein wieder sommerliches Niveau, und bis zum Ende der Woche werden in vielen Regionen Deutschlands - aber nicht überall gleichzeitig - Maxima zwischen +25 und +30 Grad anvisiert. Dauerhaft sonniges und trockenes Wetter stellt sich jedoch weiterhin nicht ein, vielmehr wirken auch immer wieder schauerartige Regenfälle und Gewitter am Geschehen mit und sorgen letztendlich für einen durchwachsenen Sommerabschnitt. Einige dieser Schauer und Gewitter traten am Montag im Osten in der Peripherie des seit Ende der vergangenen Woche über Osteuropa verweilenden Höhentiefs auf. Es verlagert sich am Dienstag zur Ukraine, wobei nochmals ein um dessen Zentrum schwenkender Randtrog den Osten und Südosten Deutschlands streift. Inwieweit dieser zu einer letztmaligen Aktivierung der längs über die neuen Bundesländer ausgerichteten Okklusion des zugehörigen Bodentiefs beiträgt, bleibt fraglich. Allerdings ist in deren Umfeld während der Nacht vorübergehend mit vermehrtem Regen zu rechnen. Im Tagesverlauf entstehen dann innerhalb einer feuchtwarmen und labil geschichteten Luftmasse hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg Schauer und Gewitter. Hierbei spielen bodennahe Konvergenzen im Bereich eines Viererdruckfeldes mit hohem Luftdruck über der Ostsee und Südwesteuropa sowie einem Tief westlich der Britischen Inseln und dem bereits angesprochenen Tief über Osteuropa eine entscheidende Rolle. Zusätzlich sind speziell in Bayern letztendlich wohl doch durch den Randtrog ausgelöste dynamische Hebungsantriebe beteiligt. Zum Mittwoch verliert das hochreichende osteuropäische Tief endgültig an Einfluss, während diesen dann zunehmend die britische Zyklone und deren korrespondierendes Höhentief geltend machen. Somit stellt sich über West- und Mitteleuropa eine südwestliche Strömung ein, mit der vorerst aber nur noch wenig wärmere Luft herangeführt wird. Stattdessen dringt das bis dahin nahezu vollständig okkludierte Frontensystem des Tiefs samt einer weiteren vorlaufenden Okklusion von Westen her nach Deutschland vor. Erwarteter Ankunftszeit und Tagesgang entsprechend treten damit verbunden am Vormittag im Westen Regenfälle und nur einzelne, am Nachmittag Richtung Osten häufiger und teilweise kräftige Gewitter auf.

In der zweiten Wochenhälfte verbleiben sowohl Boden- als auch Höhentief quasistationär über den Britischen Inseln und West- und Mitteleuropa auf deren Vorderseite in einer westsüdwestlichen Strömung. Die ursprüngliche Okklusion wandelt sich in eine quer von Südwest nach Nordost über Deutschland hinweg verlaufende Luftmassengrenze um, die warme und gewitteranfällige Luft im Südosten von kühlerer und trockenerer Luft im Nordwesten trennt. Eine an ihr ablaufende Frontalwelle zeichnet am späten Donnerstag und in der Nacht zum Freitag gebietsweise für kräftige Regenfälle verantwortlich. Am Wochenende gewinnt die feuchtwarme Luft voraussichtlich nach Norden an Raum.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 05.07.2011
Einige Quellwolken sind am späten Montagnachmittag und -abend im Bereich der Schwäbischen Alb entstanden, sie lösen sich in der Nacht zum Dienstag rasch auf. Danach zeigt sich der Himmel in ganz Baden-Württemberg gering bewölkt oder klar. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +15 Grad in der Kurpfalz und +9 Grad im Allgäu.

Von Bayern her ziehen bereits am Vormittag erste Schauer und Gewitter nach Schwaben, sonst scheint zunächst verbreitet die Sonne. Am Nachmittag zeigen sich vermehrt Quellwolken, östlich des Schwarzwaldes kommt es dann häufiger zu teilweise gewittrigen Schauern. In Baden bleibt es dagegen meist trocken. Dort werden Höchstwerte bis +29, sonst zwischen +24 und +27 Grad erreicht. Abgesehen von Gewitterböen weht der Wind schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+14 °C +28 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Wechselhaft mit etwas Sonne, Schauern und einzelnen Gewittern gestaltet sich der Mittwoch in Baden-Württemberg. Einzelne kräftigere Entwicklungen sind am Nachmittag in Oberschwaben möglich, Unwettergefahr besteht aber nicht. Die Temperaturen erreichen nicht ganz das Niveau vom Dienstag.

Am Donnerstag entwickeln sich nach einem sonnigen Tagesbeginn bereits am Vormittag auf und südlich der Schwäbischen Alb neue Gewitter, die mit starkem Regen und Hagel einhergehen können. Später kommen von Südwesten her verbreitet schauerartige und teilweise mit Gewittern durchsetzte Regenfälle auf.

Am Freitag gibt es bei moderater Sommerwärme viel Sonne und nur einzelne Schauer, zum Wochenende steigt das Schauer- und Gewitterrisiko wieder deutlich an.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
06.07.2011
Donnerstag
07.07.2011
Freitag
08.07.2011
Samstag
09.07.2011
+15 °C | +26 °C
+15 °C | +26 °C
+14 °C | +26 °C
+15 °C | +29 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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