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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 13.06.2011, 16:30 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Frühsommer auf gemäßigtem Niveau +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Während das zentraleuropäische Wettergeschehen zurzeit keine außergewöhnlichen oder extremen Ereignisse, sondern vielmehr frühsommerliche Witterung auf einem gemäßigten Niveau zu bieten hat, lohnt dieser Tage ein Blick über den nördlichen Tellerrand hinaus nach Skandinavien. Dort ging am Sonntag mit einigen kräftigen Regenschauern und Gewittern die erste Hitzewelle des Sommers zu Ende, die durchaus auch als solche zu verstehen ist. So wurden am vergangenen Freitag und Samstag entlang des Polarkreises verbreitet Höchsttemperaturen um +30 Grad gemessen. Die nördlichste Station mit einer "3" als führende Ziffer des Maximums war das schwedische Saittarova auf einer geografischen Breite von 67,33 Grad. Doch nicht nur tagsüber, auch während der inzwischen dort sehr kurzen oder im eigentlichen Sinne gar nicht mehr vorhandenen Nächte wurden gebietsweise ungewöhnlich hohe Temperaturen registriert. Am Leuchtturm des kleinen Fischerdorfes Skrova auf den Lofoten konnte von Donnerstag auf Freitag eine Tropennacht mit einem Tiefstwert von +21,5 Grad registriert werden - es war die zweithöchste jemals in Nordnorwegen gemessene Tiefsttemperatur seit 1957.

Derartige Temperaturen - tags wie nachts - sucht man in Mitteleuropa momentan vergebens. Hier hat sich eine mehr oder weniger ausgeprägte Westlage mit moderater Wetteraktivität etabliert. So zog in der Nacht zum Pfingstmontag ein Regengebiet über den Süden Deutschlands hinweg, das allerdings nur geringe Niederschlagsmengen hinterließ. Es war an einen kurzwelligen Höhentrog gekoppelt, der bis Dienstagfrüh zum östlichen Alpenraum schwenkt und dann allmählich seine scharfen Umrisse verliert. Derweil rückt ein Tiefdruckgebiet mit Zentrum bei den Shetlands in das Blickfeld, das sich - anders als zum Ende der letzten Woche vermutet - nun doch nicht zu einer Sturmzyklone intensiviert. Dennoch gewinnt es zunehmend an Einfluss auf das Wetter in Mitteleuropa, wenngleich seine Warmfront, die bereits den Nordwesten Deutschlands erreicht hat, sich lediglich in Form einiger hoher und mittelhoher Wolkenfelder bemerkbar macht. Während diese in der Nacht zum Dienstag nach Nordosten abzieht, greift die Kaltfront des zur Südwestküste Norwegens wandernden Tiefs von Nordwesten her auf das Bundesgebiet über. Aufgrund nur geringer dynamischer Hebungsantriebe durch einen korrespondierenden schwachen Kurzwellentrog beschränkt sich deren Wetterwirksamkeit zunächst auf einige Schauer. Dies ändert sich zum Nachmittag, wenn sich Trog und Front der Südhälfte Deutschlands nähern und in der dort lagernden präfrontalen Warmluftmasse verbreitet Schauer und einige Gewitter auszulösen vermögen. Mitunter sind dabei kräftige Regengüsse und kleiner Hagel möglich, eine überregionale Unwetterlage wie vor Wochenfrist steht jedoch nicht in Aussicht. Ihre südlichste Lage nimmt die Kaltfront in der Nacht zum Mittwoch etwa über dem Mittelgebirgsraum ein, ehe sie dann bereits wieder allmählich nach Norden rückläufig wird. Zwar geschieht dies auf der Vorderseite eines neuen, umfangreichen Tiefs über dem zentralen Nordatlantik; die wärmere Luft dringt anfänglich jedoch im Bereich einer flachen Tiefdruckrinne nach Norden vor, die am Mittwoch von Nordwest nach Südost ausgerichtet diagonal über Deutschland verläuft. In ihrem Umfeld muss erneut mit Schauern und Gewittern gerechnet werden.

Das Frontensystem des zentralatlantischen Tiefs quert Mitteleuropa in der zweiten Wochenhälfte mit teilweise kräftigen Regenfällen und Gewittern. Dahinter wird mit einer westlichen Strömung erneut kühle bis mäßig warme Luft herangeführt. An dem insgesamt zyklonal geprägten Grundmuster mit jeweils kurzem Zwischenhocheinfluss und nachfolgender Kaltfrontpassage bei mal mehr, mal weniger deutlich über der +20-Grad-Marke liegenden Höchsttemperaturen ändert sich auch zum Wochenende nichts Wesentliches.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 14.06.2011
Zwar viele Wolken, aber nur wenige Schauer sind am Montagnachmittag und -abend über Baden-Württemberg unterwegs. Die Höchsttemperaturen liegen meist um +20 Grad und sind vielfach bereits erreicht.

Bis Dienstagfrüh lösen sich auch die restlichen Schauer auf; übrig bleibt ein teils wolkiger, teils klarer Nachthimmel. Die Luft kühlt sich ab auf Tiefstwerte zwischen +13 Grad am Rhein und +8 Grad im Allgäu.

Der Vormittag beginnt häufig sonnig, bald jedoch entwickeln sich erste größere Quellwolken und noch vor Mittag die ersten Schauer. Am Nachmittag und frühen Abend kommt es dann verbreitet, aber längst nicht überall zu teilweise gewittrigen Regengüssen, die vor allem Richtung Oberschwaben und Allgäu auch kräftig mit kleinem Hagel ausfallen können. Unwettergefahr besteht jedoch nicht. Im Laufe des Abends klingen die meisten Schauer und Gewitter ab. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte zwischen +20 und +24 Grad mit den höheren Werten an Rhein und Bodensee. Der Wind weht schwach, tagsüber mäßig und in Gewitternähe böig auffrischend aus westlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+12 °C +24 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Auch am Mittwoch entstehen in Baden-Württemberg im Tagesverlauf wieder Schauer und Gewitter, vielerorts bleibt es jedoch auch trocken. Wenn ein Schauer "trifft", kann es kurzzeitig kräftig regnen, außergewöhnliche Niederschlagsmengen sind aber nicht zu erwarten. Die Temperaturen erreichen in den meisten Regionen sommerliches Niveau.

Am Donnerstag scheint oftmals die Sonne, erst am Abend ziehen von Frankreich her schauerartige und zum Teil gewittrige Regenfälle heran. Zuvor könnten sich einzelne kräftige Gewitterzellen vor allem nahe Bayern entwickeln. Vor Einsetzen des Regens werden Höchstwerte zwischen +24 und +28 Grad erreicht, später kühlt es rasch ab.

Am Freitag wechseln sich bei Maxima um +20 Grad Sonne und Wolken ab, Schauer gibt es dann nur noch vereinzelt.

Für das Wochenende deuten sich neben sonnigen Abschnitten neue Regenfälle, Schauer und Gewitter an. Beständiges Sommerwetter vermag sich bis auf Weiteres nicht einzustellen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
15.06.2011
Donnerstag
16.06.2011
Freitag
17.06.2011
Samstag
18.06.2011
+14 °C | +27 °C
+15 °C | +28 °C
+13 °C | +22 °C
+13 °C | +20 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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