Nach fünf heiteren, sonnigen und bisweilen frühsommerlich warmen
Wochenenden in Folge kam am vergangenen Sams- und Sonntag in
Deutschland wieder einmal verbreiteter Nass vom Himmel. Die zumindest
in der Land- und Forstwirtschaft dringend benötigten größeren
Regenmengen summierten sich dabei allerdings nur etwa südlich der
Donau, wo zwischen Samstag- und Montagfrüh großflächig zwischen 15 und
20 mm fielen. Unmittelbar am Alpenrand konnten Summen um 50 mm binnen
24 Stunden bis Sonntagfrüh registriert werden, am meisten an der
Station Kreuth-Glashütte im Landkreis Miesbach mit 54 mm. Die größte
Menge in Baden-Württemberg verzeichnete Wangen im Allgäu mit 29 mm.
Regen und Regenschauer waren ein Merkmal dieses Wochenendes, ein
anderes die zumindest im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen
ziemlich kühle Luft. So fielen in den höheren Lagen der Alpen durchaus
beträchtliche Neuschneemengen, auf der Zugspitze beispielsweise wuchs
die Schneedecke innerhalb von zwei Tagen von 192 auf 250 cm. Am Sonntag
wurden in weiten Teilen Baden-Württembergs und Bayerns nur Höchstwerte
zwischen +10 und +15 Grad gemessen. Nachtfrost trat allerdings
nirgendwo mehr auf. Wie nach solchen Kälterückfällen im späten Frühjahr
oftmals üblich, wird es nun aber rasch auch wieder deutlich wärmer. Im
Laufe des heutigen Montags war der das Wochenendwetter in Mitteleuropa
prägende Langwellentrog einem Abtropfungsprozess unterworfen. Am Abend
liegt der abgespaltene Teil als eigenständiges Höhentief über der
südlichen Adria, der Resttrog schwenkt über das Baltikum hinweg nach
Nordosten. Stromauf hat sich sowohl in der Höhe als auch am Boden eine
westnordwestliche Strömung etabliert, innerhalb derer die Warmfront
eines von der Nordsee nach Südnorwegen ziehenden Tiefs weite Teile
Deutschlands bereits überquert hat. Die stärkste Warmluftadvektion und
mithin die ausgeprägtesten Hebungsvorgänge waren dabei im Norden
wirksam, sodass dort verbreitet einige Millimeter Regen fielen. Im
Süden dagegen sorgte ein Keil des Azorenhochs für überwiegend trockenes
Wetter. Die zugehörige Kaltfront nähert sich in der Nacht zum Dienstag
und am Dienstagvormittag dem Norden an, wird dann aber als Warmfront
eines kräftigen Tiefs mit Zentrum bei Island wieder nach Norden
rückläufig. Vor allem in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern regnet es im Umfeld der teilweise schleifenden
Front nochmals verbreitet; im Süden löst der korrespondierende,
südostwärts schwenkende Kurzwellentrog im Zusammenspiel mit der
Erwärmung im Tagesverlauf einzelne Schauer aus. Das Tief bei Island
jedoch, das sich unter Abschwächung bis zum Ende der Woche in Richtung
norwegische Küste verlagert, stellt die Situation auch in Mitteleuropa
grundlegend um. Mit seiner Annäherung dreht die Strömung im Warmsektor
auf Südwest, sodass ab Mittwoch zunächst in die Südhälfte Deutschlands
deutlich wärmere Luft gelangt. Aus dem westlichen Mittelmeerraum
entstammend ist diese zugleich aber auch recht feucht, was
nachmittägliche Schauer und Gewitter impliziert. Die Kaltfront kommt am
Donnerstag mit etwas Regen voraussichtlich maximal bis in den äußersten
Nordwesten voran.
Dort fließt dann vorübergehend nochmals etwas kühlere Luft ein, ehe auf
der Vorderseite eines neuen, sich südlich von Island platzierenden
Tiefs die Strömung auch in tieferen Schichten wieder auf Südwest
rückdreht. In der Höhe bleibt es am Südrand der über die Britischen
Inseln, die Nordsee und den Süden Skandinaviens Richtung Nordosten
verlaufenden Frontalzone ohnehin bei einer Südwestströmung. Bei
schwachen Luftdruckgegensätzen kann sich die Luft in der Folge weiter
erwärmen.
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