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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 12.05.2011, 22:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ And twelve points go to ... +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Über weiten Teilen Deutschlands entluden sich in dieser Woche teilweise kräftige Schauer und Gewitter - wie bei solchen Wetterlagen üblich jedoch mit regional äußerst unterschiedlich gesetzten Schwerpunkten. So bekamen zwischen Montag- und Donnerstagabend die Randgebiete des Landes im Westen und Osten mitunter recht viel, der Nordwesten sowie große Gebiete Baden-Württembergs und Bayerns noch wenig bis mäßig viel und ein Streifen von der Ostsee über die Mitte bis nach Nordbaden und Rheinland-Pfalz kaum Niederschlag ab. Am Donnerstag selbst konzentrierte sich die Schauer- und Gewittertätigkeit in erster Linie auf den Osten und Südosten; in Waging am See im oberbayerischen Landkreis Traunstein fielen am Nachmittag in nur einer Stunde 32 mm, in Weimar-Schöndorf (Thüringen) am frühen Abend ebenfalls binnen 60 Minuten 23 mm. In der Region Karlsruhe summierten sich dagegen am Vormittag nur einige Zehntel bis wenige Millimeter.

Angesichts dieser heterogenen Niederschlagsverteilung kann allenfalls gebietsweise von einer Linderung der seit geraumer Zeit angespannten Trockenheitsproblematik gesprochen werden; allerdings sind weitere Regenfälle bereits in Sicht. So ist die zu Beginn der Woche noch dominierende Hochdruckwetterlage mittlerweile einer zyklonal geprägten Westströmung gewichen, innerhalb derer eingestreute Kurzwellentröge rasch nach Osten ablaufen und für einen wechselhaften Charakter sorgen. Auch die Gewitter am Donnerstag gingen auf das Konto eines solch ziemlich scharfen Randtroges, der in den Frühstunden den Westen Deutschlands erreichte und am Abend bereits über Polen angelangt ist. Gleichzeitig machte die seit Dienstag mehr oder weniger stark verwellte Grenze zwischen feuchtwarmer Luft im Südosten und kühlerer und trockenerer Luft im Nordwesten einen großen Schritt Richtung Alpenrand und verhalf der kühleren Luft über der Bundesrepublik zu mehr Raum. Am deutlichsten tritt der Unterschied der beiden Luftmassen in den Taupunkten zu Tage, die im Westen bereits tief im einstelligen, im Osten dagegen noch im nicht ganz so tiefen zweistelligen Bereich liegen. Bis Freitagfrüh hat sich die kühlere Luft dann überall durchgesetzt. Indirekt gewinnt dann schon einer neuer Kurzwellentrog für Mitteleuropa an Bedeutung, der unter parallel erfolgender Ausweitung nach Süden bis zum Tagesende von Nordwesten her die Britischen Inseln erreicht. Stromab lässt großflächig wirksame Warmluftadvektion einen nicht sonderlich kräftigen, dafür umso breiter angelegten Rücken entstehen, der über dem mittleren Europa für großräumiges Absinken ergo freundliches und trockenes Wetter verantwortlich zeichnet. Einzig im Norden Deutschlands können sich im Tagesverlauf in der noch schwach labil geschichteten Kaltluftmasse einzelne Schauer entwickeln. Unmittelbaren Einfluss nimmt der weiter nach Süden und Südosten zum westlichen Mittelmeer vorstoßende Trog am Samstag auf das hiesige Geschehen, wenn sich der Rücken nach Osten verlagert hat und Mitteleuropa unter seine stark hebungsaktive Vorderseite gerät. Dabei bildet sich voraussichtlich über der Mitte Deutschlands ein flaches Tief aus, das bis zum Abend in Richtung südliche Ostsee zieht. Kräftige Regenfälle sind zum einen im Umfeld dieses Tiefs, andererseits an der im Zuge der rückdrehenden Strömung zuvor wieder in den Süden Deutschlands vorgedrungen "alten" Luftmassengrenze zu erwarten. Besonders im südlichen Baden-Württemberg und Bayern stehen Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 mm innerhalb von 24 Stunden zur Diskussion, die der Trockenheit in diesen Gebieten vorerst ein Ende setzen. Passend zum Eurovisions-Contest geht die volle Punktzahl zur Freude der ansässigen Land- und Forstwirtschaft in dieser Hinsicht also in den Süden der Republik.

Hinter dem Tief dringt zum Sonntag nahezu phasengleich mit dem Höhentrog hochreichend kalte Luft nach Deutschland vor, in der sich mit der tagesgangbedingten Erwärmung der unteren Luftschichten vor allem am Nachmittag zahlreiche Schauer und Gewitter bilden. Diese bergen zwar keine Unwettergefahr in sich, fallen örtlich aber durchaus kräftig aus. Längere Zeit regnen kann es mit der abziehenden Front noch am Alpenrand, wo mit der einfließenden Kaltluft die Schneefallgrenze zudem gen 1.500 Meter sinkt. Trotz Zwischenhocheinfluss zu Beginn der kommenden Woche bleibt es im Verlauf insgesamt unbeständig und kühl mit der Aussicht auf weitere kräftige Regenfälle auch in den übrigen Regionen Deutschlands.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 13.05.2011
Nach Abzug letzter dichter Wolkenfelder im Süden verläuft die Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg weitgehend klar - und im Vergleich zu den letzten lauen Nächten recht frisch. Am Morgen liegen die Temperaturen verbreitet nur um +5 Grad.

Tagsüber erwärmt sich die Luft bei viel Sonnenschein und wenigen Schönwettercumuli naturgemäß rasch, am Nachmittag können Höchstwerte zwischen +17 Grad im Oberschwäbischen und +22 Grad am Rhein gemessen werden. Ein geringes Schauerrisiko besteht am Spätnachmittag und Abend aus den Alpen heraus im Allgäu. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+7 °C +22 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der Samstag beginnt in Baden-Württemberg allgemein sonnig, im Tagesverlauf breiten sich von Südwesten her allerdings dichte Wolken und nachfolgend vor allem in den Süden teilweise kräftige und gewittrig durchsetzte Regenfälle aus. Besonders südlich der Donau können bis Sonntagfrüh um 20 mm Niederschlag zusammenkommen. Inwieweit die Regenfälle nach Norden ausgreifen, ist noch unsicher. Am wenigsten Regen fällt tendenziell in Nordbaden und im Kraichgau.

Wechselhaft und kühl gestaltet sich der Sonntag. Hauptsächlich am Nachmittag treten zahlreiche Schauer und kurze Gewitter auf, dabei wird es kaum wärmer als +15 Grad.

Wieder längere trockene Phasen gibt es am Montag, zum Dienstag zieht von Nordwesten her voraussichtlich neuer Regen auf. Die Temperaturen verweilen auf einem verhaltenen Niveau.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
14.05.2011
Sonntag
15.05.2011
Montag
16.05.2011
Dienstag
17.05.2011
+7 °C | +22 °C
+6 °C | +15 °C
+3 °C | +17 °C
+5 °C | +16 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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