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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 09.05.2011, 22:30 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Zögerliche Kaltfrontpassage +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Etwa anderthalb Monate nach dem ersten Überspringen der +20-Grad-Marke am 15. März wurde am vergangenen Samstag an einer Station in Deutschland zum ersten Mal in diesem Jahr die Schwelle zu einem im offiziellen meteorologischen Sprachgebrauch "heißen" Tag erreicht. Geldern-Walbeck in Nordrhein-Westfalen, unmittelbar an der Grenze zur Niederlande gelegen, schaffte mit einem Höchstwert von +30,0 Grad quasi eine Punktladung. Denkbar knapp verfehlt wurde dieser Wert am Sonntag im mittelbadischen Rheinau-Memprechtshofen, wo +29,9 Grad gemessen werden konnten. Damit ist der vorläufige Höhepunkt der Frühsommerwärme jedoch bereits überschritten - die kommenden Tage bringen Schritt für Schritt deutlich kühleres Wetter samt Schauer und Gewitter.

Noch aber bestimmt in Mitteleuropa ein umfangreiches Hochdruckgebiet das Geschehen, das mit seinem Schwerpunkt am Montagabend über dem Süden Finnlands auszumachen ist. Unmittelbar nordwestlich davon schließt sich diesem ein weiteres Hoch an. Die Hochdruckzone am Boden wird gestützt durch einen Hochdruckrücken, der sich von Südwesteuropa über Frankreich und Deutschland nach Skandinavien und von dort ausgehend bis in den Osten Grönlands erstreckt. Er wird flankiert von zwei langwelligen Höhentrögen über dem östlichen Nordatlantik und über Ost- und Südosteuropa, wobei es sich bei Ersterem mehr um ein ausgedehntes, abgeschlossenes Höhentief handelt. Während sich das finnische Hoch am Dienstag zwar abschwächt, aber nahezu ortsfest verbleibt, weiten kurzwellige und um das atlantische Höhentief laufende Randtröge dessen Einflussbereich allmählich nach Osten aus. Ein erster solcher Randtrog schwenkt im Tagesverlauf über den Norden Deutschlands hinweg nordostwärts, entfaltet trotz großräumiger Hebungsvorgänge auf seiner Vorderseite in der recht trockenen Luft allerdings kaum Wetterwirksamkeit. Dagegen können im Südwesten, wo bereits etwas feuchtere Luft einsickert, im Tagesverlauf einzelne Schauer und Gewitter entstehen. Dem ersten Randtrog folgt in der Nacht zum Mittwoch und am Mittwochvormittag rasch ein zweiter nach. Mit ihm kommt auch die lang gezogene Kaltfront des dem Höhentief zugrunde liegenden Bodentiefs allmählich über Deutschland südostwärts voran, wird an einer raschen Passage aber durch die Bildung eines flachen Tiefs über der Mitte gehindert. Im Umfeld der Front treten schauerartige und insbesondere tagsüber auch gewittrige Regenfälle auf, die regional kräftig ausfallen können. Postfrontal setzt sich - zunächst etwas zögerlich - kühlere Luft durch. Die weiterhin diagonal über Deutschland ausgerichtete und wellende Kaltfront wird am Donnerstag durch einen dritten Randtrog nochmals aktiviert. Dann sind vor allem in den südöstlichen Landesteilen kräftige Regenfälle, Schauer und Gewitter zu erwarten, ehe die Front zum Abend beschleunigt zu den Alpen zieht.

In der zweiten Wochenhälfte wird das nordwesteuropäische Höhentief - nun wieder mehr als Höhentrog in Erscheinung tretend - regeneriert. Bis Samstag weitet sich dieser über Westeuropa nach Süden aus, Mitteleuropa kommt zunächst voraussichtlich unter seiner hebungsaktiven Vorderseite zum Liegen. Eine solche Konstellation birgt prinzipiell die Gefahr starker Regenfälle über dem östlichen Mitteleuropa in sich, wenngleich detaillierte Aussagen diesbezüglich noch nicht getroffen werden können. Für die Westhälfte deutet sich in der allmählich einfließenden Höhenkaltluft hingegen wechselhaftes und vergleichsweise kühles Wetter an.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 10.05.2011
Abgesehen von einigen dünnen hohen Wolkenbändern verläuft die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg weitgehend klar. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +11 Grad am Rhein und +5 Grad im Allgäu.

Die Schleierbewölkung hält sich auch am Tage, stört den verbreiteten Sonnenschein zunächst aber kaum. Erst am Nachmittag und Abend werden die Wolken von Frankreich her allmählich dichter. Zudem entwickeln sich dann vor allem über den Bergen größere Quellwolken, und insbesondere im Südschwarzwald und auf der Südwestalb muss mit einzelnen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Sonst bleibt es meist noch trocken. Die Temperaturen stoßen einmal mehr großflächig in sommerliche Bereiche vor, vielerorts wird es bei Maxima zwischen +24 und +28 Grad sogar noch etwas wärmer als am Montag. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+11 °C +27 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der Mittwoch startet in Baden-Württemberg nur noch teilweise sonnig; im Tagesverlauf breiten sich von Westen her schauerartige und mitunter gewittrige Regenfälle aus. Örtlich treten auch kräftige Schauer und Gewitter auf. Mit Höchstwerten um +25 Grad wird es noch einmal warm.

Am Donnerstag fällt vor allem im Südosten noch schauerartiger und mancherorts von Blitz und Donner begleiteter Regen. In Nordbaden nimmt die Regenwahrscheinlichkeit im Tagesverlauf dagegen ab. Es wird es spürbar kühler.

Freitag und Samstag kommt die Sonne bei der Jahreszeit angepassten Temperaturen allgemein wieder öfter zum Zuge.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
11.05.2011
Donnerstag
12.05.2011
Freitag
13.05.2011
Samstag
14.05.2011
+15 °C | +25 °C
+16 °C | +21 °C
+6 °C | +22 °C
+5 °C | +21 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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