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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 05.05.2011, 21:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Frühsommerliches Muttertagswochenende +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Ein leiser Hauch von Spätwinter lag diese Woche über Deutschland in klarer, kalter Luft. Morgendliche Tiefsttemperaturen im Frostbereich, immerhin 11 von 118 Wetterstationen mit neuen Rekorden für die erste Maidekade und sogar ein wenig Schnee im östlichen Mittelgebirgsraum zeigten wie schon zur selben Zeit im vergangenen Jahr, was meteorologisch Anfang Mai in Mitteleuropa eben auch noch möglich ist. Im nur 240 Meter hoch gelegenen Görlitz in der Oberlausitz bildete sich am Dienstagvormittag - nicht etwa während der Nacht - vorübergehend eine 3 cm hohe Schneedecke aus. Ein Kontrastprogramm zu diesem frühlingshaften Kälterückfall, den man bereits den "Eisheiligen" zuordnen kann, bieten bei sommerlichen Verhältnissen die nun folgenden Tage.

Dass die Talsohle in Sachen Temperatur durchschritten ist, zeigen die Höchsttemperaturen vom Donnerstag. Im Südwesten der Bundesrepublik wurden vielfach schon wieder Werte um +20 Grad gemessen, etwa vier Kelvin mehr als noch am Mittwoch. Der mit polarer Kaltluft angefüllte Höhentrog findet sich am Abend bereits über Osteuropa und hat hierzulande einem breiten Hochdruckrücken Platz gemacht, dessen Achse etwa von Tunesien über das westliche Mittelmeer und Frankreich zur Nordsee und weiter zum Nordmeer verläuft. Diesem vorgelagert hat sich ein Bodenhoch mit seinem Schwerpunkt über Nord- und Ostdeutschland etabliert. Es wandert am Freitag noch etwas weiter nach Osten, sodass Mitteleuropa an seiner Westflanke im Übergangsbereich zu einem umfangreichen Tief mit Zentrum westlich der Britischen Inseln in eine breit angelegte Südströmung gerät. Die damit verbundene Zufuhr warmer Luft wurde bereits durch die Warmfront jenes Tiefs eingeleitet, die im Laufe des Donnerstags über England und Nordfrankreich hinweg nordwärts zog. Die Warmluftadvektion selbst wiederum führt zu einer Kräftigung des Rückens, der von Westen her regeneriert wird und über Mitteleuropa weiter aufsteilt. Großräumiges Absinken sorgt dabei für verbreitet sonniges Wetter und lässt gleichzeitig über der Ostsee ein neues Hoch entstehen. Während sich sein südosteuropäisches Pendant zum Samstag abschwächt, gewinnt diese neue Antizyklone an Bedeutung für das hiesige Geschehen. An ihrem Rand wird von Osten her vor allem am Sonntag vorübergehend kühlere Luft nach Deutschland geführt, sodass der rasche Temperaturanstieg zwar gedämpft wird. Eine nachhaltige Abkühlung ist damit aber nicht verbunden. Ohnehin sommerlich bleibt es im Südwesten und Westen, wenngleich hier ein Kurzwellentrog respektive die dazugehörigen Wolkenfelder den sonntäglichen Sonnenschein trüben könnten. Dabei handelt es sich um einen Randtrog des dem angesprochenen Tief westlich der Britischen Inseln obliegenden Langwellentroges, der von Nordwesten her durch einen weiteren Langwellentrog ersetzt wird. Die kurzwellige Struktur schwenkt auf der Vorderseite des neuen Troges über Spanien und Frankreich nordostwärts und erreicht unter Abschwächung auch den Westen Deutschlands.

Nichtsdestotrotz bleibt der mitteleuropäische Rücken auch zu Beginn der kommenden Woche standhaft und setzt die frühsommerliche Witterungsphase fort. Position und Ausdehnung des Hochs über der Ostsee entscheiden schließlich darüber, ob und inwieweit von Südwesten her etwas feuchtere Luft einsickern und zu möglichen Schauern und Gewittern Anlass geben kann. Nach derzeitigem Stand wären diese nur vereinzelt in der Westhälfte Deutschlands zu erwarten.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 06.05.2011
Abgesehen von einigen dünnen hohen Wolken vor allem über dem Norden verläuft die Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg sternenklar - und nochmals reichlich frisch. Ganz so tiefe Temperaturen wie in den vergangenen Nächten treten zwar nicht mehr auf, dennoch muss vor allem südlich der Schwäbischen Alb sowie generell in den dafür bekannten Mulden und Senken ein weiteres Mal mit leichtem Frost gerechnet werden.

Der Tag selbst bringt viel Sonnenschein, allenfalls über dem Bergland entwickeln sich später einige wenig mächtige Quellwolken. Am Ende einer steilen Temperaturkurve stehen am Nachmittag Höchstwerte zwischen +21 Grad nahe Bayern und +25 Grad oder etwas mehr entlang des Rheins. Der Wind weht schwach aus südlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+1 °C +25 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Wie sooft im bisherigen Frühjahr lassen sich die weiteren Aussichten für Baden-Württemberg knapp und bündig zusammenfassen: Viel Sonnenschein und sommerliche Temperaturen bestimmen bis einschließlich Dienstag das Wettergeschehen. Einzig der mütterliche Ehrentag startet gebietsweise mit dichteren Wolkenfeldern, im Verlauf setzt sich die Sonne aber - selbstverständlich - auch an diesem Tag immer mehr durch. Lokale Schauer oder Gewitter können zu Beginn der neuen Woche im Bergland auftreten.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
07.05.2011
Sonntag
08.05.2011
Montag
09.05.2011
Dienstag
10.05.2011
+6 °C | +27 °C
+10 °C | +25 °C
+9 °C | +26 °C
+9 °C | +25 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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