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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 18.04.2011, 21:30 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Frühsommerliche Karwoche +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Bereits recht früh wiederholen sich in diesem Jahr in Artikeln über das mitteleuropäische Wetter und in den Vorhersagen für eben jenen Raum Schlagwörter wie "sonnig", "trocken" oder "frühsommerlich" - doch angesichts des vergleichsweise wenig abwechslungsreichen Geschehens am Himmel lassen sich schwerlich andere Formulierungen finden. Und auch in der bereits begonnenen Karwoche tut sich nur wenig; abgesehen von einzelnen Gewittern bemühen sich vor allem die Temperaturen, der Bezeichnung "sommerlich" von Tag zu Tag mehr gerecht zu werden.

Etwas zynisch könnte man sagen, die größten Unterschiede auf den Wetterkarten treten derzeit in den wechselnden Namen der Mitteleuropa beglückenden Hochdruckgebiete hervor. Im aktuellen Fall wird diese Ehre "Stephanie" zuteil, die am Montagabend zwei Schwerpunkte über dem südlichen Norwegen und dem östlichen Deutschland aufweist. Die Hochdruckzone als solche überdeckt einen großen Bereich vom Nordmeer über Mitteleuropa bis zum zentralen Mittelmeerraum; um die nächsten Tiefs zu erspähen, muss man nach Island, Richtung Kanaren oder zum Schwarzen Meer blicken. Entsprechend findet sich in höheren Schichten ein breiter Hochdruckrücken, der sich über das westliche Mittelmeer nordwärts erstreckt und über der südlichen Ostsee ein abgeschlossenes Höhenhoch beinhaltet. In seinem Mittelteil weist er eine Art Schwachstelle auf, wobei ausgehend von den Britischen Inseln südostwärts gerichtet und am Rande eines südosteuropäischen Höhentiefs nach Nordwesten orientiert zwei kurzwellige Höhentröge eine Geopotentialrinne andeuten. Da Ersterer nach Nordosten gesteuert wird und sich das Höhentief weiter nach Südosten verlagert, wird diese Rinne rasch aufgefüllt; übrig bleibt über dem Südwesten Deutschlands jedoch ein Gebiet mit etwas kälterer Luft in der Höhe. Dieses zunächst unscheinbare Detail gewinnt zum Mittwoch an Bedeutung, wenn "Stephanie" zur Ukraine wandert und sich im Übergangsbereich zu einem dann neuen Tief vor der portugiesischen Küste die Advektion warmer Luft nach Mitteleuropa geringfügig verstärkt. Hinzu kommt die durch die ungehinderte Sonneneinstrahlung erbrachte Erwärmung, sodass sich im Zusammenwirken mit der relativ kalten Luft in der Höhe tagsüber eine schwach labile Schichtung aufbauen kann. Diese äußert sich nachmittags in Form vereinzelter Schauer und Gewitter, die zunächst bevorzugt über den südwestdeutschen Mittelgebirgen entstehen und am Donnerstag und Freitag voraussichtlich auch auf die mittel- und norddeutschen Regionen ausgreifen.

Gleichzeitig beginnt zum einen die über den nördlichen Nordatlantik und Nordeuropa hinweg verlaufende Frontalzone über Nordwesteuropa erneut zu mäandrieren und wölbt einen steilen, sich nach Skandinavien verschiebenden Rücken auf. Dieser initiiert den Aufbau eines neuen Bodenhochs über dem nordosteuropäischen Raum, das aber ebenso Einfluss auf das Wetter in Mitteleuropa nimmt und dessen sonnig-warmen Charakter konserviert. Dazu bei trägt andererseits auch großräumiges Absinken vor einem weiteren Rücken, der sich quasi parallel zu seinem Pendant im Norden auf der Vorderseite des zur Iberischen Halbinsel ziehenden Höhentiefs ausbildet. Ob sich im weiteren Verlauf speziell im Norden Deutschlands deutlich kühlere Luft durchsetzen kann, bleibt abzuwarten.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 19.04.2011
Abgesehen von einigen Wolken zwischen Südschwarzwald und Südwestalb verläuft die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg wie ihre Vorgänger sternenklar. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte zwischen +6 Grad am Rhein und 0 Grad im Allgäu, in den bekannten Senken und Mulden tritt örtlich nochmals leichter Frost auf.

Knapp 13 Stunden lang scheint die Sonne auch am Dienstag wieder in vielen Regionen, einige dickere Quellwolken entwickeln sich am Nachmittag Richtung Süden über den Bergen. Für einen Schauer oder gar ein Gewitter reicht es aber noch nicht. Nachdem am Montag entlang des Rheins bereits über +20 Grad erreicht wurden, können solche Höchstwerte am Dienstag auch in den anderen Gebieten erwartet werden. In den badischen Tiefen sind dann bis +23 Grad möglich. Der Wind weht schwach, allenfalls mal mäßig aus östlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+5 °C +23 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch und am Gründonnerstag gehen aus der nachmittäglichen Quellbewölkung vor allem über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb einzelne Schauer und Gewitter hervor. Ansonsten bleibt es in Baden-Württemberg sonnig, trocken und warm.

Am Karfreitag und -samstag können nachmittags und abends einzelne Gewitter auch andernorts auftreten, das größte Risiko hierfür besteht aber nach wie vor über den Bergen. Die Temperaturen klettern die frühsommerliche Stiege noch etwas empor.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
20.04.2011
Gründonnerstag
21.04.2011
Karfreitag
22.04.2011
Karsamstag
23.04.2011
+6 °C | +24 °C
+8 °C | +25 °C
+9 °C | +26 °C
+11 °C | +26 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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