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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 14.04.2011, 21:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Schritt für Schritt wärmer +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Einen abrupten Wetterwechsel führte am Dienstag dieser Woche die Kaltfront von Tiefdrucksystem "Karl" herbei, die Deutschland innerhalb von rund zwölf Stunden zügig von Nordwest nach Südost überquerte. Wurden am Montag, wie so häufig in diesem April, noch verbreitet Höchsttemperaturen über +20 Grad - in der Spitze gar +26,5 Grad in Bendorf - gemessen, lagen die Maxima am Dienstag überall etwa 10 Kelvin tiefer. In höheren Lagen fiel erstmals seit einigen Wochen wieder Schnee; in Freudenstadt beispielsweise lagen am Mittwochmorgen 4 cm. Andauernde Schneefälle hinterließen bis Donnerstagmittag in Teilen des Erzgebirges eine mehr als 15 cm mächtige Schneedecke - so etwa im 882 Meter hoch gelegenen Zinnwald, wo 18 cm verzeichnet wurden.

Daneben war und ist in der eingeflossenen polaren Kaltluft Nachtfrost ein Thema. In der Nacht zum Donnerstag trat dieser unter einem meist klaren Himmel in leichter Form vor allem in einem Streifen von Niedersachsen und Schleswig-Holstein über die Mitte des Landes bis nach Bayern auf. Für den klaren nächtlichen Himmel sorgt eine Hochdruckzone, die am Donnerstagabend von den Azoren über Nordwesteuropa bis zum Baltikum reicht und angedeutete Druckmaxima - ergo Schwerpunkte - südwestlich von Cornwall und über der deutschen Nordseeküste beinhaltet. Sie wird gestützt durch einen Hochdruckrücken, der von Südwesteuropa über die Britischen Inseln bis nach Nordnorwegen weist. Dafür, dass das Geschehen dennoch nicht gänzlich störungsfrei verläuft, zeichnet der ursprünglich mit "Karl" in Verbindung stehende Trogvorstoß verantwortlich, woraus inzwischen ein abgeschlossenes Höhentief über Südosteuropa entstanden ist. Zwischen dem Rücken im Westen und dem Höhentief im Südosten schwenken in einer nördlichen Strömung kurzwellige Randtröge über das Bundesgebiet hinweg, die tagsüber zur Bildung von Quellwolken und Entwicklung einiger Schauer Anlass geben. Dies gilt am Freitag vor allem noch für den Osten und Südosten, ansonsten wirkt der sich von Nordwesten her annähernde Rücken stabilisierend. Da allerdings auch am Boden zunächst noch eine nordöstliche bis östliche Strömung vorherrscht, erwärmt sich die Luft nur zögernd über die tagesgangbedingte Einstrahlung einer- und großräumiges Absinken vor dem Rücken andererseits. Am Samstag bleibt die Hochdruckzone am Boden weitgehend erhalten, in höheren Schichten jedoch folgt dem sich über der Mitte und dem Süden Deutschlands abschwächenden Rücken ein Kurzwellentrog nach. Dieser tangiert in erster Linie den Nordosten und bringt dort im Tagesverlauf einige Wolkenfelder und etwas Regen. Wenngleich keine frontale Struktur erkennbar ist, reicht die den Kurzwellentrog definierende Höhenkaltluft aus, um im Zuge der tageszeitlichen Erwärmung am Sonntag in einem Band über der Mitte des Landes erneut Schauer oder vielleicht auch das ein oder andere Gewitter auszulösen.

Zu Beginn der neuen Woche finden sich Reste des Kurzwellentroges in einer Rinne tiefen Geopotentials vom südöstlichen Mitteleuropa über den Süden Deutschlands bis zur Biskaya wieder. Über den Britischen Inseln baut sich sowohl am Boden als auch in der Höhe ein neues Hoch auf, das voraussichtlich über die Nordsee und Norddeutschland allmählich Richtung Ostsee wandert. Mit einer auf Süd drehenden Strömung kann dann wärmere, zugleich aber auch feuchtere Luft einfließen, in der im Umfeld besagter Geopotentialrinne bevorzugt nachmittags Schauer und Gewitter zu erwarten sind.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 15.04.2011
In der Nacht zum Freitag sind anfangs noch einige schwache, von Nordost nach Südwest ziehende Schauer über Baden-Württemberg unterwegs. Diese klingen jedoch bald ab; danach zeigt sich der Himmel teils wolkig, teils klar. Örtlich bildet sich Nebel. Je nach Bewölkung gehen die Temperaturen auf Tiefstwerte zwischen +3 und -2 Grad zurück.

Nach einem sonnigen Tagesbeginn entwickeln sich zum Nachmittag besonders über den württembergischen Regionen noch vermehrt Quellwolken, Schauer gibt es aber nur mehr vereinzelt. Vor allem am Rhein scheint häufig die Sonne. Dort wird es mit Höchsttemperaturen bis +16 Grad am mildesten, sonst liegen die Spitzenwerte zwischen +11 und +14 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig und weiterhin aus Nordost.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+1 °C +15 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Auch das dritte Wochenende in diesem April bringt Baden-Württemberg sonniges und noch immer mildes bis sehr mildes Wetter, wenngleich die Temperaturen vor allem einem Vergleich mit dem ersten Aprilwochenende nicht standhalten können. Immerhin werden am Sonntag am Rhein bereits wieder nahe +20 Grad erreicht.

Das Attribut "nahe" kann am Montag gestrichen werden; noch etwas wärmer wird es am Dienstag, dann allerdings muss im Tagesverlauf örtlich mit Schauern und Gewittern gerechnet werden.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
16.04.2011
Sonntag
17.04.2011
Montag
18.04.2011
Dienstag
19.04.2011
0 °C | +16 °C
+2 °C | +18 °C
+4 °C | +20 °C
+4 °C | +23 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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