Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 04.04.2011, 21:45 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Viel Sonne und wieder warm +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Das erste frühsommerliche Wochenende liegt hinter Deutschland - und das bereits Anfang April. An 18 von 119 Wetterstationen im ganzen Land wurden am Samstag und Sonntag neue Temperaturrekorde für die erste Aprildekade verzeichnet, an einigen davon zum Teil mehr als 50 Jahre alte Rekorde gebrochen. Die absolut höchste Temperatur konnte an der ehemaligen Station des Deutschen Wetterdienstes in der Karlsruher Hertzstraße mit +26,9 Grad gemessen werden, gleichbedeutend mit der Einstellung des Dekadenrekordes von 1961. Erst ein einziges Mal, 1989, gab es in Karlsruhe zeitiger im Jahr einen Sommertag, also einen Tag mit einer Höchsttemperatur von mindestens +25,0 Grad. Betrachtet man die gesamte Zeitreihe seit 1876, lässt sich als mittleres Datum für den ersten Sommertag der 7. Mai finden. Somit kam hier der Frühsommer - wenn man so will - in diesem Jahr über einen Monat früher als klimatologisch zu erwarten.

Und passend dazu gab es nicht nur Wärme, sondern am Sonntagabend im Vorfeld einer Kaltfront auch einige kräftige Gewitter. Niederschlagsmengen über 30 mm innerhalb von 24 Stunden wurden in Malsburg-Marzell im Landkreis Lörrach und in Elzach-Fisnacht bei Freiburg registriert. Am Montagvormittag regnete es südlich der Donau noch kräftig, sonst entwickelten sich in der einfließenden Meereskaltluft nur mehr einzelne Schauer. Die Kaltluft spiegelt sich im Geopotentialfeld in zwei kurzwelligen Trogstrukturen wider, die sich in der Nacht zum Dienstag über Mitteleuropa hinweg ostwärts verlagern. In Bodennähe hat sich bereits am Montag von Südwesten her ein Keil des Azorenhochs bis in den Südwesten Deutschlands vorgeschoben und dort das Geschehen weitgehend beruhigt. Auf der Vorderseite eines über Westeuropa entstehenden Hochdruckrückens geht aus dem Keil am Dienstag eine eigenständige Hochdruckzelle hervor, deren zentraler Bereich dann weite Teile Frankreichs, Süddeutschlands und den Alpenraum überdeckt. In diesen Regionen erwärmt die Sonne die eingeflossene Kaltluft rasch und führt die Temperaturen wieder an die +20-Grad-Marke heran. Den Norden Deutschlands überquert dagegen die Okklusion eines Tiefs mit Zentrum vor der Südspitze Grönlands beziehungsweise dessen Randtiefs bei Island, die sich jedoch nur in Form einiger Wolken bemerkbar macht. Ihr rasch nach folgt die Warmfront eines weiteren, zu dieser Zeit sich ebenfalls bei Island befindlichen Randtiefs, die das Bundesgebiet in der Nacht zum Mittwoch südostwärts passiert. Etwas Regen fällt in diesem Zusammenhang im Norden und Nordosten. Die Kaltfront des Randtiefs erreicht deutschen Boden nicht, sondern wird bereits über Dänemark als Warmfront einer über die Britischen Inseln hinwegziehenden Welle nach Nordosten rückläufig. Zum Mittwoch gerät Mitteleuropa in den weit geöffneten Warmsektor dieser dann ebenso als Randtief zu bezeichnenden Welle, wobei von Südwesten her erneut die Zufuhr subtropischer Warmluft einsetzt. Zu der advektiven Erwärmung addiert sich die Erwärmung infolge andauernden Absinkens auf der Vorderseite des westeuropäischen Rückens.

Zum Donnerstag zieht das letztgenannte Randtief als dann eigenständige Zyklone nach Nordskandinavien, seine Kaltfront streicht in der ersten Tageshälfte über den Norden Deutschlands hinweg und erreicht Freitagfrüh die Alpen. Dahinter strömt vor allem in den Norden und Osten deutlich frischere Meeresluft ein, moderater fällt die Abkühlung zunächst im Südwesten aus. Gegen Ende der Woche kommt Mitteleuropa zwischen einem neuen Hoch bei den Britischen Inseln und einem Tiefdrucksystem über dem Nordosten des Kontinents zum Liegen. Naturgemäß profitiert insbesondere der Westen von der Nähe des Hochs, während sich der Ablauf nach Nordosten hin voraussichtlich leicht unbeständig gestaltet. Mit einer nordwestlichen bis nördlichen Strömung wird es dann aber überall kühler.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 05.04.2011
Letzte Schauer im Umfeld der Schwäbischen Alb klingen in der Nacht zum Dienstag rasch ab. Unterdessen nähert sich von Frankreich her ein Wolkenband Baden-Württemberg, das bis zum Morgen ostwärts zieht. Regen fällt daraus aber so gut wie nicht, gebietsweise lockert die Bewölkung auch auf. Örtlich bildet sich Nebel. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +5 und +1 Grad, bei längerem Aufklaren in den dafür bekannten Lagen auch etwas unter dem Gefrierpunkt.

Nach Auflösung örtlicher Frühnebelfelder scheint tagsüber zunächst ungestört die Sonne, ehe sich im Tagesverlauf hohe Wolkenfelder ausbreiten. Diese werden zum Spätnachmittag immer dichter, insgesamt bleibt es aber freundlich und in jedem Fall trocken. Die Temperaturen erreichen bei einem schwachen Wind aus westlichen Richtungen am Rhein Höchstwerte bis +18, sonst zwischen +13 und +16 Grad.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+5 °C +17 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Auf den Spuren des vergangenen Wochenendes wandeln in Baden-Württemberg der Mittwoch und der Donnerstag, wenn bei viel Sonnenschein Temperaturen von zum Teil wieder deutlich über +20 Grad gemessen werden. Ganz so warm wie zuletzt wird es aller Voraussicht nach aber nicht.

Freitag und Samstag setzen das sonnige und trockene Wetter bei gemäßigter Abkühlung fort.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
06.04.2011
Donnerstag
07.04.2011
Freitag
08.04.2011
Samstag
09.04.2011
+4 °C | +22 °C
+8 °C | +24 °C
+6 °C | +19 °C
+5 °C | +18 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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