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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 31.03.2011, 22:00 MESZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Frühsommerliche Scherze am ersten Aprilwochenende +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Bekanntermaßen dient der 1. April seit langer Zeit dazu, mit seinen lieben Freunden und Mitmenschen Scherze zu treiben und ihnen kleinere oder größere Gemeinheiten zukommen zu lassen. Erste Überlieferungen der Redensart "in den April schicken" stammen bereits aus dem 17. Jahrhundert aus Bayern. Zwar nicht termingenau, dafür pünktlich zum Wochenende erlaubt sich auch die Atmosphäre ihren ganz eigenen "Scherz" und bietet Deutschland ein wahrhaft frühsommerliches Wochenende mit sämtlichem Zubehör in Form von reichlich Sonnenschein, Temperaturen um +25 Grad und Gewittern an.

Angesichts eines bedeckten Himmels, häufigen Regens und kräftigen Böen mag man an solche Aussichten am Donnerstagabend vielleicht noch nicht recht glauben. Den nach dem alles in allem viel zu trockenen März für die Natur sicher nicht schädlichen Regen brachte die Warmfront eines kleinen, aber durchaus kräftigen Tiefdruckgebietes, das mit seinem Zentrum im Tagesverlauf über Schottland und die Nordsee hinweg zum Skagerrak gezogen ist. Das frontale Regenband tangiert inzwischen nur noch den äußersten Osten Deutschlands, die nachfolgende Kaltfront dringt in der Nacht zum Freitag von Nordwesten her lediglich etwa bis zum Mittelgebirgsraum südwärts voran und wird dann wieder nach Nordosten rückläufig. Und zwar in Form der Warmfront eines westlich der Britischen Inseln entstehenden Wellentiefs, das später vorübergehend als Randtief einer steuernden Zyklone bei Island angegliedert wird. Sie leitet mit nur noch wenig Regen den für die Jahreszeit bemerkenswerten Vorstoß subtropischer Warmluft ein, der am Wochenende ganz Deutschland erfasst und je nach Definition bis in den Norden Skandinaviens reicht. Dies bleibt nicht ohne Folgen für das Geopotential in der mittleren und oberen Troposphäre, wo sich ein mächtiger Hochdruckrücken über den westlichen Mittelmeerraum und Mitteleuropa im weitesten Sinne bis hinauf nach Spitzbergen aufwölbt. In Bodennähe geht aus einem am Freitag noch gut definierten Hoch mit Schwerpunkt über den Westalpen eine mehr diffuse Hochdruckzone hervor, die sich am Samstag und Sonntag abschwächt und allmählich nach Osten verlagert. Sie bleibt aber zunächst noch für große Teile Mitteleuropas wetterbestimmend und sorgt mit viel Sonnenschein dafür, dass die herangeführte Warmluft auch effektiv in frühsommerliche Temperaturen umgesetzt werden kann. Am Sonntag kommt dann allerdings erneut das oben erwähnte Randtief ins Spiel, das sich bis dahin wieder von der isländischen Zyklone losgelöst hat und unter kräftiger Intensivierung ins Nordmeer gewandert ist. Seine lang gezogene Kaltfront erstreckt sich auf der Vorderseite eines mächtigen Höhentroges von Nord nach Südwest ausgerichtet vom Norden Skandinaviens über die Nordsee hinweg und entlang der nordwesteuropäischen Küstenlinie bis zu den Kanaren. Die großräumige Situation weist Charakteristika einer sommerlichen Schwergewitterlage auf, wenngleich eine solche ob der frühen Jahreszeit nicht zu erwarten ist. Mit Annäherung der Front, die durch Wellenbildung an ihr an einem raschen Vordringen nach Osten gehindert wird, entwickeln sich im Bereich einer vorlaufenden Tiefdruckrinne jedoch erste kräftigere Gewitter.

Die Passage der Kaltfront erfolgt dann im Laufe des Montags, mit noch einigen Unsicherheiten in den Modellrechnungen hinsichtlich der Intensität begleitender Wettererscheinungen und Timing. Dahinter fließt ein Schwall kühler - im direkten Vergleich zur Warmluft zuvor deutlich kälterer - Meeresluft ein, die von Südwesten her allerdings rasch wieder unter Hochdruckeinfluss gerät.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 01.04.2011
In der Nacht zum Freitag fällt in Baden-Württemberg aus meist starker Bewölkung gebietsweise noch etwas Regen, vor allem Richtung Norden. Zwischendurch gibt es aber auch längere trockene Abschnitte. Mit Tiefstwerten zwischen +12 Grad am Rhein und +8 Grad südlich der Donau verläuft die Nacht recht mild.

Am Vormittag tröpfelt es hier und da noch ein wenig, am Nachmittag bleibt es weitgehend trocken und immer öfter setzt sich die Sonne durch. Den meisten Sonnenschein bekommen die südlichen Landesteile ab, wo es mit Höchstwerten bis +20 Grad am südlichen Oberrhein auch am wärmsten wird. Doch auch sonst zeigen die Thermometer sehr milde +15 bis +18 Grad an. Der Wind weht nur anfangs noch teilweise frisch aus westlichen Richtungen, flaut im Tagesverlauf aber immer mehr ab.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+12 °C +18 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Einige Temperaturrekorde für die erste Aprildekade geraten am Wochenende ins Wanken, wenn bei viel Sonnenschein in ganz Baden-Württemberg Höchstwerte zwischen +20 und +25 Grad erreicht werden. Mit dem regionalüblichen Bonus sind am Oberrhein örtlich vielleicht auch +26 oder +27 Grad möglich.

Schauerartig verstärkter und teilweise gewittriger Regen beendet am Montag das frühsommerliche Gastspiel und sorgt für eine deutliche Abkühlung. Im Tagesverlauf lassen die Regenfälle von Nordwesten her nach.

Am Dienstag gibt es bei ansteigenden Temperaturen nur noch einzelne Schauer und wieder viel Sonne.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
02.04.2011
Sonntag
03.04.2011
Montag
04.04.2011
Dienstag
05.04.2011
+8 °C | +25 °C
+9 °C | +25 °C
+10 °C | +13 °C
+5 °C | +15 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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