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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 17.03.2011, 21:00 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Freundlicher ab Sonntag +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Zum ersten Mal in diesem noch vergleichsweise jungen Jahr wurde am Dienstag in Deutschland die +20-Grad-Marke erreicht und überschritten, und dies gleich an mehreren Stationen in Baden-Württemberg und Bayern. Die wärmste Region war das Oberrheintal, in dessen Mitte in Ohlsbach mit +21,3 sowie in Rheinau-Memprechtshofen und - inoffiziell - in der Karlsruher Hertzstraße an der ehemaligen Station des Deutschen Wetterdienstes mit jeweils +21,2 Grad die bundesweiten Spitzenwerte gemessen werden konnten. In Rheinstetten blieb das Quecksilber respektive die Digitalanzeige bei genau +20,0 Grad stehen.

Mittlerweile hat sich kältere Luft durchgesetzt, und mit Hilfe von Niederschlagsabkühlung und ohne die Hilfe der Sonneneinstrahlung waren am Donnerstag vielfach nur noch einstellige Höchstwerte möglich. Fiel der März bis dato flächendeckend deutlich zu trocken aus - vor allem im Süden hatte es an manchen Orten noch überhaupt nicht geregnet - wird dieses Defizit im Süden und Osten nun behoben. Dafür verantwortlich zeichnet ein Tiefdrucksystem über dem Süden Europas, das am Donnerstagabend Zentren über Tschechien und dem Golf von Genua aufweist. Das Geopotentialfeld in der Höhe lässt korrespondierend dazu einen ausgedehnten Höhentrog über dem mittel- und südeuropäischen Raum mit einem darin eingelagerten, zur Slowakei ziehenden Höhentief erkennen. Dynamische Hebungsprozesse, initiiert durch einen von diesem ausgehenden Randtrog sowie unterstützend wirksame Warmluftadvektion haben ein ausgedehntes Regengebiet entstehen lassen, das nahezu die gesamte Osthälfte Deutschlands überdeckt. Eine nördliche Strömung in den unteren Schichten auf der Rückseite des tschechischen Tiefkerns bewirkt zudem eine ausgeprägte Staukomponente am östlichen Alpenrand, sodass hier besonders kräftige Regenfälle niedergehen. So summierten sich am Donnerstag zwischen 13 und 19 Uhr im Süden Bayerns bereits häufig zwischen 10 und 15, lokal über 20 mm Regen; bis Freitagfrüh kommt ungefähr die gleiche Menge hinzu. Dann lösen sich Boden- und Höhentief rasch auf, nachfolgend setzt sich von Südwesten her Zwischenhocheinfluss durch. Dieser bleibt jedoch eine kurze Episode, denn bereits am Freitagabend nähert sich von Westen her eine Frontalwelle an. Dabei handelt es sich um den eher seltenen Fall einer Warmfrontwelle, die sich an dem west-ost-orientierten Ausläufer eines Tiefs bei den Azoren entwickelt und, vorderseitig eines kurzwelligen Höhentroges platziert, über den Ärmelkanal bis zum Abend nach Nordostfrankreich wandert. Stromauf dieses Troges steigt das Geopotential an, der sich aufwölbende Rücken führt zu großräumigem Absinken und begünstigt Ausweitung und Intensivierung eines Hochs mit Schwerpunkt bei den Britischen Inseln. An dessen Ostflanke wird mit einer nördlichen Strömung der gesamte Frontenzug inklusive Warmfrontwelle nach Süden gedrückt, wobei postfrontal Kaltluft polaren Ursprungs einfließt. Damit gehen die Niederschläge in den Mittelgebirgen teilweise in Schnee über. Zum Sonntag verlagert sich das Hoch Richtung Deutschland; östlich des über Westeuropa verbleibenden Rückens läuft ein weiterer Kurzwellentrog über Mitteleuropa südwärts ab, vermag aber wohl nur im Osten der Bundesrepublik einzelne Schauer auszulösen. Sonst setzt sich mitunter nebliges, häufig aber wieder sonniges Wetter durch.

Daran ändert sich zu Beginn der kommenden Woche nur wenig. Der ehedem westeuropäische Rücken nimmt eine mehr zonale Lage ein, südlich davon stößt voraussichtlich ein Höhentrogkomplex über dem Mittelmeerraum weit nach Westen bis zur Iberischen Halbinsel vor. Das Bodenhoch kräftigt sich weiter, seine genaue Position wird von den verschiedenen Vorhersagemodellen allerdings noch unterschiedlich simuliert. Für das Geschehen in Deutschland folgt daraus zwar überwiegend ruhiges und sonniges, durch eine nördliche bis östliche Strömungskomponente im Vergleich zu den vergangenen Tagen jedoch nicht sonderliches mildes Wetter.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 18.03.2011
Aus einer meist kompakten Wolkendecke fällt in der Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg zeit- und gebietsweise etwas Regen, im Allgäu regnet es vor allem in der ersten Nachthälfte auch kräftig. Gegen Morgen lassen die Niederschläge dort allmählich nach. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +7 Grad am Rhein und +3 Grad südlich der Donau.

Am Vormittag tröpfelt es hier und da noch, am Nachmittag bleibt es vorübergehend nahezu überall trocken. An manchen Stellen offerieren die Wolken der Sonne einige Lücken. Im Laufe des Abends werden diese aber rasch wieder geschlossen und von Westen her kommt neuer Regen auf. Die Temperaturen erreichen unspektakuläre Höchstwerte zwischen +7 und +10 Grad; der Wind weht zunächst schwach bis mäßig, zum Abend etwas auffrischend aus Südwest bis West.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+6 °C +10 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Kräftiger Regen, in den höheren Lagen des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb auch starker Schneefall, ist in der Nacht zum Samstag in weiten Teilen Baden-Württembergs zu erwarten. Tagsüber ziehen sich die Niederschläge nach Süden und Osten zurück und von Norden her lockert die Wolkendecke auf.

Am Sonntag sind in manchen Niederungen zu Beginn zähe Nebel- und Hochnebelfelder denkbar; nach deren Auflösung scheint dann aber überall die Sonne. Nach verbreitetem Nachtfrost kommen die Temperaturen tagsüber kaum über die +10-Grad-Marke hinaus.

Montag und Dienstag gestalten sich vielfach sonnig und trocken, in den Frühstunden allerdings mitunter neblig. Insgesamt wird es nur zögernd etwas milder, nachts herrscht vielerorts leichter Frost.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
19.03.2011
Sonntag
20.03.2011
Montag
21.03.2011
Dienstag
22.03.2011
+3 °C | +8 °C
-2 °C | +10 °C
-2 °C | +10 °C
-1 °C | +11 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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