Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 14.03.2011, 20:45 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Sehr milde erste, unbeständige zweite Wochenhälfte +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Angesichts der kritischen Lage um das japanische Atomkraftwerk in Fukushima spielen die meteorologischen Bedingungen, insbesondere die Wind- und Niederschlagsentwicklung, eine entscheidende Rolle im Hinblick auf die Ausbreitung einer möglichen radioaktiven Wolke. Mit Hilfe von Modellen lassen sich Trajektorien berechnen, die den Weg eines Luftpakets von einem ausgewählten Ort unter Berücksichtigung von Windstärke und -richtung sowie Hebungs- und Absinkprozessen aufzeigen. Diese Trajektorien können für unterschiedliche Ausgangshöhen - hier sind etwa die untersten zwei Kilometer von Interesse - simuliert werden. Bei den derzeit in diesem Gebiet vorherrschenden westlichen Windrichtungen zeigen die Berechnungen von Montagmittag, dass die Luftpakete in sämtlichen Schichten bis zwei Kilometer Höhe zunächst mehr oder weniger weit auf den Pazifik hinausgetragen werden. Die in Höhen zwischen 200 und 1.500 Meter gestarteten Luftpartikel biegen später nach Norden ab und erreichen über die Beringstraße nach etwa einer Woche das Nordpolarmeer. Eine Gefährdung für Europa ist zum einen aufgrund der großen Entfernung und zum anderen durch weitere wirksame Prozesse, wie etwa Verdünnung und Auswaschen infolge von Niederschlag, auszuschließen. Weitere Informationen sowie sechsstündlich aktualisierte Prognosen finden sich unter http://www.wettergefahren-fruehwarnung.de/Artikel/20110314_fuk.html.

In Mitteleuropa ist unterdessen ein sonnentechnisch zwar nicht restlos überzeugendes, dafür aber frühlingshaft mildes Wochenende zu Ende gegangen. Die höchste Temperatur im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes verzeichnete am Samstag das oberbayerische Kiefersfelden-Gach im Landkreis Rosenheim mit +18,7 Grad, dicht gefolgt von Garmisch-Partenkirchen mit +18,3 Grad. Dafür verantwortlich zeichnete eine kräftige südliche Strömung inklusive Föhn auf der Vorderseite einer ausgedehnten westeuropäischen Tiefdruckzone, die in modifizierter Form auch am Montagabend noch vorhanden ist. Dabei lassen sich in Bodennähe Zentren über Galicien und den Balearen ausmachen, während ein abgeschlossenes Höhentief noch etwas westlich der Iberischen Halbinsel liegt. Ein weiteres, kleines Höhentief über den Britischen Inseln wird in die relativ weit im Norden verlaufende Frontalzone integriert und nach Nordosten geführt. Dem Höhentief auf der einen Seite steht hohes Geopotential über dem östlichen Mittelmeerraum gegenüber, wobei sich zum Dienstag ein neuer Hochdruckrücken Richtung Italien und am Mittwoch zum Balkan aufzuwölben beginnt. Für Mitteleuropa bedeutet dies eine südwestliche Höhenströmung, in der kurzwellige Strukturen nordostwärts gesteuert werden. Anders stellt sich die Situation dagegen in Bodennähe dar, derweil über Skandinavien am Montag ein kräftiges Hoch entstanden ist. An seiner Südflanke etabliert sich über Deutschland eine östliche Strömung, die im Norden eine nördliche und im Süden eine südliche Komponente aufweist. Damit gelangt in den Norden recht kalte, in den Süden am Dienstag allerdings nochmals sehr milde Luft. Am Mittwoch und Donnerstag verlagert sich das Höhentiefgebilde zusammen mit dem Tiefdrucksystem am Boden, das immer wieder neue Zentren hervorbringt, über das nördliche Mittelmeer und Italien ostwärts. Vorübergehend bildet sich auch über dem Süden Deutschlands ein Tiefkern aus. Auf der Vorderseite von Höhen- und Bodentief wird sehr feuchte Mittelmeerluft über und um die Alpen herum in die Südosthälfte der Bundesrepublik gelenkt und dort zusätzlich Hebungsprozessen unterworfen. Daraus resultieren hier kräftigere Niederschläge, während es nach Nordwesten hin überwiegend trocken bleibt. Zum Wochenende setzt sich von Nordwesten her kältere Luft durch, die aber voraussichtlich bald unter Hochdruckeinfluss gerät.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 15.03.2011
Die Nacht zum Dienstag zeigt sich in Baden-Württemberg teilweise wolkig, häufig aber auch gering bewölkt oder klar und in jedem Falle trocken. Später breitet sich örtlich Nebel aus. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +7 Grad am Rhein und +1 Grad südlich der Donau.

Nach Auflösung lokal vorhandener Nebelfelder scheint tagsüber vielfach die Sonne, einige dichtere hohe Wolkenfelder schieben sich am Nachmittag und Abend in den Süden. Die Temperaturen erreichen für die Jahreszeit ausgesprochen milde Werte zwischen +14 und +17, entlang des Rheins auch +19 Grad. Dazu weht allerdings ein mäßiger bis frischer und stark böiger Nordost- bis Ostwind.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+5 °C +17 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der Mittwoch verläuft in weiten Teilen Baden-Württembergs bereits wolkiger, Regentropfen bleiben aber die Ausnahme. Zwischendurch findet auch die Sonne noch die ein oder andere Wolkenlücke. Die Temperaturen gehen zwar etwas zurück, verweilen allerdings noch auf hohem Niveau.

Am Donnerstag kommt im Tagesverlauf von Süden und Südosten her teilweise länger anhaltender Regen auf.

Am Freitag fällt kaum noch Regen, das Wochenende gestaltet sich voraussichtlich wechselhaft und recht frisch.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
16.03.2011
Donnerstag
17.03.2011
Freitag
18.03.2011
Samstag
19.03.2011
+6 °C | +15 °C
+8 °C | +12 °C
+4 °C | +10 °C
+4 °C | +8 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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