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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 10.03.2011, 21:45 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Frühlingshaftes Wochenende - und noch mehr +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Mit Höchsttemperaturen um +15 Grad, in der Spitze bis +16,9 Grad in Stuttgart (Neckartal) avancierte der Mittwoch im Süden und Osten Deutschlands zum bisher mildesten Tag des Jahres. Rheinstetten konnte mit +14,4 Grad einen neuen Rekord für die erste Märzdekade vermelden - ein Rekord mit allerdings wenig Aussagekraft, wird an der Station doch erst seit November 2008 gemessen. Noch eine Spur milder gestaltet sich der Samstag, und zu Beginn der neuen Woche wird örtlich bereits die +20-Grad-Marke ins Visier genommen.

Wer dagegen Winter sucht, muss sich schon nach Skandinavien, Island - oder eben zum östlichen Mittelmeer aufmachen. Am internationalen Flughafen von Ankara wurden am Donnerstagmorgen 20 cm Schnee gemessen, Medienberichten zufolge soll in der türkischen Hauptstadt örtlich gar ein halber Meter gelegen haben. Von winterlichem Weiß umhüllt zeigten sich zwischenzeitlich auch Istanbul und die Akropolis in Athen. In den kommenden Tagen wird es jedoch auch in diesen Regionen wieder deutlich milder. In Mitteleuropa dagegen hat sich zum Donnerstag vorübergehend eine lebhafte Westströmung etabliert; bestimmendes Gebilde ist ein umfangreicher Tiefdruckkomplex über dem Nordmeer, an dessen Südflanke ein kleines, aber durchaus kräftiges Tief über Südnorwegen bis Freitagfrüh zum Bottnischen Meerbusen zieht. Es brachte am Donnerstag den Küstenregionen sowie den höheren Lagen der Mittelgebirge Sturmböen. Die zugehörige Warmfront hat den Norden Deutschlands bereits in der ersten Tageshälfte passiert, die Passage der Kaltfront geht mit kräftigen Regengüssen und sogar einzelnen Gewittern - etwa in und um Hamburg - einher. Die Kaltfront kommt bis Freitagmittag unter Abschwächung etwa bis zur Mainlinie nach Süden voran, ehe unter großräumigem Absinken auf der Vorderseite eines über Frankreich entstehenden Hochdruckrückens die frontalen Gegensätze verschmieren und sie sich schließlich auflöst. Initiiert wird die Aufwölbung des Rückens durch Warmluftadvektion auf der Vorderseite eines über dem östlichen Atlantik nach Süden vorstoßenden Troges, der ein bis dahin abgeschlossenes Höhentief vor der Iberischen Halbinsel in sich aufnimmt. Zuvor bildet sich vor der Achse des Troges ein Tief, dessen Zentrum am Samstag knapp westlich von Irland zu finden sein wird. Zusammen mit ebenfalls tiefem Luftdruck unter dem südwesteuropäischen Höhentief formiert sich eine den gesamten westeuropäischen Bereich überdeckende Tiefdruckzone, der hoher Luftdruck über Südosteuropa gegenübersteht. Für Mitteleuropa bedeutet diese Konstellation eine südliche Strömung, mit der warme und ehemals subtropische Luft herangeführt wird. Durch Südföhn in den Alpen und an einigen Mittelgebirgen erwärmt sie sich in den entsprechenden Regionen zusätzlich. Am Sonntag verlagert sich der Rücken über Deutschland hinweg ostwärts, auf seiner Rückseite respektive auf der Vorderseite des westeuropäischen Langwellentroges schwenkt ein kurzwelliger Anteil über das westliche Mittelmeer und Frankreich nordwärts. Die dadurch hervorgerufenen Hebungsprozesse lösen über Frankreich großflächige Regenfälle aus, die auch den äußersten Westen Deutschlands tangieren könnten.

Anfang der neuen Woche etabliert sich ein kräftiges Hoch über dem südskandinavischen Raum. An dessen Südostflanke gelangt in den Norden Deutschlands deutlich kältere Luft, während auf der Ostseite des Tiefdruckkomplexes über Südwesteuropa nach wie vor sehr milde Luft in den Süden der Bundesrepublik strömt. Somit verschärfen sich die Temperaturgegensätze zwischen einem dann fast schon mehr als frühlingshaft milden Südwesten und einem ziemlich frischen Norden.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 11.03.2011
Teils stark, vor allem nach Süden hin teils auch gering bewölkt verläuft die Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg. Zum Morgen kann es zwischen Kurpfalz, Kraichgau und Hohenloher Ebene örtlich etwas regnen, sonst bleibt es trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +7 Grad am nördlichen Oberrhein und 0 Grad im Allgäu.

Am Vormittag dominiert in der Nordhälfte starke Bewölkung, Regen fällt aber nur vereinzelt. Im Süden beginnt der Tag dagegen bereits recht sonnig. Zum Nachmittag werden die Wolken auch in den nördlichen Regionen weniger und die sonnigen Abschnitte länger. Die Temperaturen erreichen insgesamt gesehen nicht ganz die Höchstwerte vom Donnerstag; meist werden Maxima zwischen +9 und +12 Grad, am Rhein auch +13 oder +14 Grad gemessen. Der Südwest- bis Westwind weht nur anfangs noch teilweise frisch und lässt im Tagesverlauf deutlich nach.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+7 °C +13 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Samstag bekommt es die Sonne im Tagesverlauf mit zunehmend dichter werdenden hohen Wolkenfeldern zu tun, kann durch diese aber noch lange Zeit hindurchscheinen. Die Temperaturen steigen vielfach in die Nähe von +15 Grad, an Rhein und Neckar sind Höchstwerte bis +17 Grad möglich.

Nicht mehr ganz so mild wird es in weiten Teilen Baden-Württembergs am Sonntag, die höchsten Temperaturen treten mit Föhnunterstützung dann voraussichtlich am Bodensee und im Allgäu auf. Dort scheint auch am längsten die Sonne, während sonst immer wieder dichtere Wolkenfelder über den Himmel ziehen. Besonders nahe Frankreich können vereinzelt Tropfen nicht ausgeschlossen werden, alles in allem überwiegt aber dennoch ein frühlingshafter Eindruck.

Dies gilt erst recht für den Beginn der neuen Woche, wenn bei viel Sonnenschein die Quecksilber gar in die Nähe der +20-Grad-Marke hinaufkriechen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
12.03.2011
Sonntag
13.03.2011
Montag
14.03.2011
Dienstag
15.03.2011
+2 °C | +16 °C
+6 °C | +14 °C
+4 °C | +19 °C
+6 °C | +18 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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