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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 03.03.2011, 22:45 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Narrhallamarsch in Märzensonne +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Anfang März, kurze Zeit nach dem meteorologischen und wenige Wochen vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn, hat die Sonne in den gemäßigten Breiten bereits soviel Kraft, dass bei entsprechenden Witterungsverhältnissen ausgeprägte Temperaturtagesgänge zu beobachten sind. In der Nacht zum Donnerstag beispielsweise herrschte in nahezu ganz Deutschland - wenige Orte im Südwesten ausgenommen - leichter bis mäßiger Frost; tagsüber jedoch erwärmte sich die Luft verbreitet auf Höchstwerte zwischen +5 und +10 Grad, am wärmsten wurde es am Flughafen Köln/Bonn mit +10,5 Grad. Deutlich kälter blieb es lediglich an der Ostseeküste unter Hochnebel, dort trat regional sogar Dauerfrost auf.

Und das temperaturtagesgangfördernde - oder kurz sonnige - Wetter setzt sich auch über die anstehenden Faschingstage fort. Dabei erstreckt sich am Donnerstagabend noch immer eine ausgedehnte Hochdruckzone in leicht geschwungener Form von den Azoren über die Britischen Inseln, das nördliche Mitteleuropa und Osteuropa hinweg bis zum Schwarzen Meer. Unterstützung findet der bodennah hohe Luftdruck durch einen quasizonal ausgerichteten Hochdruckrücken, der vom östlichen Nordatlantik nach Osten weist und ein abgeschlossenes Höhenhoch bei den Britischen Inseln beinhaltet. Ein abgeschlossenes Höhentief mit einem nur rudimentär vorhandenem Kern am Boden findet sich dagegen über dem westlichen Mittelmeerraum; es zeichnete in Teilen Italiens in den vergangenen Tagen für turbulentes Wettergeschehen verantwortlich. So fielen etwa in Messina, am äußersten Ostzipfel von Sizilien gelegen, am Montag und Dienstag 117 mm Regen innerhalb von 24 Stunden, im Norden gab es teilweise orkanartige Böen. In den Bergen San Marinos kam mancherorts knapp 1 Meter Neuschnee zusammen, am Donnerstagmorgen schneite es zudem bis in die Poebene hinab. Ein um das recht ausgeprägte Höhentief kreisender Kurzwellentrog schwenkt in der Nacht zum Freitag von Ost nach West über den Süden Deutschlands hinweg, vermag in der hier trockenen Luft allerdings keinerlei signifikantes Wetter auszulösen. Am Freitag tagsüber verlagert sich das Höhentief zur Iberischen Halbinsel und zum nahen Atlantik, während der nördlich angrenzende Rücken seine Lage kaum verändert. Zwar schwächt sich die Hochdruckzone am Boden etwas ab, bleibt jedoch für den gesamten west- und mitteleuropäischen Raum wetterbestimmend. Für Mitteleuropa respektive Deutschland relevante Änderungen der Situation ergeben sich erst zum Wochenende, wenn die Hochdruckzone in ihrem Mittelteil weiter abgebaut wird und sich der eigentliche Schwerpunkt nach Westen zu den Britischen Inseln zurückzieht. Dafür ursächlich ist ein Ausbruch hochreichend kalter Arktikluft über Nordeuropa, der zunächst Skandinavien, zu Beginn der kommenden Woche auch dem gesamten osteuropäischen Raum winterliche Verhältnisse beschert. Deutschland hingegen wird von dieser Kaltluft nur am Rande gestreift; die einleitende Kaltfront eines umfangreichen, mit seinem Zentrum von der Barentssee bis Sonntag nach Nordwestrussland ziehenden Tiefs überquert die Bundesrepublik am Samstag innerhalb von rund 24 Stunden südwärts und erreicht Sonntagfrüh die Alpen. Da die Kaltluft auf antizyklonaler Bahn und damit sehr flach einfließt, halten sich die an ihr zu beobachtenden Wettererscheinungen in Grenzen. In der Westhälfte macht sie nur durch einige dichtere Wolkenfelder auf sich aufmerksam, wenige Tropfen oder Flocken können vor allem nach Osten hin fallen. Allerdings gehen die Temperaturen in der Kaltluft ausgerechnet zum Faschingssonntag spürbar zurück, die Nächte zum Montag und Dienstag bringen verbreitet mäßigen Frost.

Einerseits der nach Osten gerichteten Bewegung eines neuen Rückens folgend, zum anderen durch bodennahen Druckanstieg infolge der Kaltluftadvektion wandert das Hoch bei den Britischen Inseln Anfang nächster Woche über Deutschland hinweg nach Osteuropa. Großräumige Absinkbewegungen sowie eine auf der Rückseite des Hochs auf südliche Richtungen drehende Strömung münden in einer Erwärmung der Luft und setzen dem kalten Intermezzo ein rasches Ende.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 04.03.2011
Meist sternenklar und kalt verläuft die kommende Nacht in Baden-Württemberg. In der trockenen Luft bildet sich nur vereinzelt Nebel oder Hochnebel aus, am ehesten in der Nähe von Gewässern. Die Temperaturen gehen verbreitet in den leichten bis mäßigen Frostbereich zurück, etwas milder mit Tiefstwerten um den Gefrierpunkt bleibt es entlang des Rheins.

Am Freitag endet die Woche so, wie sie begonnen hat - mit wenigen Wolken und viel Sonnenschein. Dazu wird es sowohl in den tiefen Lagen als auch auf den Bergen im Vergleich zu Donnerstag etwas milder, am Rhein werden Maxima um +10 Grad erreicht. Der Ostwind lässt weiter nach und weht schwach bis mäßig, lediglich im Schwarzwald treten noch starke Böen auf.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-1 °C +10 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Samstag beendigen zum Teil dichte Wolkenfelder vor allem im Norden Baden-Württembergs den nachmittäglichen Sonnenschein vorzeitig. Bis zum Abend bleibt es aber überall trocken.

Etwas Regen oder Schnee fällt - wenn überhaupt - erst in der Nacht zum Faschingssonntag; tagsüber und speziell zur Zeit der Umzüge lacht dann aber auch wieder die Sonne mit. Mehr als +5 Grad sind am Nachmittag allerdings kaum zu erwarten, und bei einem erneut auflebenden Nordostwind darf die Be- und Verkleidung wie schon im vergangenen Jahr durchaus etwas üppiger und wärmer ausfallen.

Am Rosenmontag und Faschingsdientag bleibt die Sonne den Fastnachtsaktiven treu, dazu steigen die Temperaturen vor allem zum Dienstag hin deutlich an.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
05.03.2011
Faschingssonntag
06.03.2011
Rosenmontag
07.03.2011
Faschingsdienstag
08.03.2011
-2 °C | +9 °C
-1 °C | +5 °C
-5 °C | +6 °C
-5 °C | +10 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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