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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 24.02.2011, 20:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Wenig freundliches +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Eine runde -20 stand am Mittwochmorgen in der Temperaturliste hinter der kältesten Wetterstation in Deutschland - abgesehen von den Bergen - und markierte den Höhepunkt dieser Kältephase. Wenig überraschend handelte es sich um die Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge, bei entsprechenden Wetterlagen im Winter für derart tiefe Temperaturen bekannt. Auf Platz zwei folgte die Fürst-Pückler-Stadt Bad Muskau mit -19,4 Grad. Auch die Nacht zum Donnerstag verlief in Teilen Sachsens und Brandenburgs nochmals streng frostig, gar so tiefe Werte wurden aber nicht mehr registriert. In den Westen, dorthin, wo die wirkliche Kälte ohnehin nie ankam, gelangte dagegen mildere Luft.

Und zwar in Verbindung mit einem okkludierenden Frontensystem, das zu einem Tiefdruckgebiet mit Zentrum bei Jan Mayen gehört. Bereits am Mittwoch kündigte sich dieses mit dem Aufzug hoher und mittelhoher Wolkenfelder an, in der Nacht zum Donnerstag brachte es Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland etwas Schnee und bereits auch Regen. Tagsüber breiteten sich die Niederschläge unter Abschwächung nach Hessen und Baden-Württemberg aus, viel weiter nach Osten kommen sie nun aber nicht mehr voran. Zum einen übt das noch immer umfangreiche, nun aber zunehmend auch in höheren Schichten ausgeprägte und damit allmählich wärmere Hoch über dem westlichen Russland nach wie vor einen blockierenden Einfluss aus, andererseits hat auch von Westen her wieder Druckanstieg eingesetzt. Dieser Vorgang ist großräumig absinkenden Luftbewegungen an der Ostflanke eines sich über Westeuropa nach Nordosten vorschiebenden Hochdruckrückens geschuldet, der am Freitagmittag vom Seegebiet westlich der Iberischen Halbinsel über die Biskaya und Westfrankreich, die südliche Nordsee, Dänemark und den westlichen Teil Schwedens bis nach Spitzbergen reicht. Am Boden kommt über Mitteleuropa dadurch ein Zusammenschluss zwischen dem in diesem Fall mit Anführungszeichen zu versehenden, nach Nordosten verschobenen "Azoren"hoch und dem russischen Kontinentalhoch zustande. Jedoch genügt das Absinken nicht, die Luftmasse hinreichend auszutrocknen. Stattdessen folgt der sich auflösenden Okklusion ein in die Strömung eingelagertes Feuchtefeld nach, das sich der Warmfront eines weiteren Tiefs bei Island zuordnen lässt. Es gestaltet den Wettercharakter im Westen leicht unbeständig, während der Osten unverändert im sonnigen Einflussbereich des Hochs verbleibt. Am Samstag zieht sich das südwesteuropäische Hoch etwas auf den Atlantik hinaus zurück, in die entstehende Schwachstelle über Nordwest- und Mitteleuropa dringt die Kaltfront des neuen Islandtiefs samt einem zugehörigen kurzwelligen Höhentrog ein. Dabei soll auf dessen Vorderseite am Okklusionspunkt über der südlichen Nordsee ein Teiltief entstehen, das sich bis Sonntagabend langsam über Deutschland hinwegbewegt. Der genaue Kurs ist zwar noch unsicher, allerdings zeichnet es zumindest in der Westhälfte Deutschlands in jedem Fall für ein insgesamt unbeständiges und wenig freundliches Wochenende verantwortlich.

Zu Beginn der neuen Woche wölbt sich vor Westeuropa ein neuer Rücken auf, der zum Dienstag nahezu die gleiche Exposition aufweist wie sein Vorgänger am Freitag. Unmittelbar darunter positioniert sich ein Hoch mit seinem Schwerpunkt über den Britischen Inseln, die Tiefdrucktätigkeit verlagert sich zum Mittelmeerraum. Über Mitteleuropa resultiert daraus eine östliche Strömung, mit der vor allem in den unteren Schichten teilweise feuchte, zunächst aber nur wenig kältere Luft herangeführt wird.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 25.02.2011
Meist stark bewölkt verläuft die Nacht zum Freitag in Baden-Württemberg, da und dort fällt noch etwas Regen in gering dosierten Mengen. In Lagen oberhalb von 600 bis 800 Meter rieseln auch einige Flocken. Die Tiefsttemperaturen liegen am Rhein bei +3 Grad, sonst um den Gefrierpunkt. Vor allem in höheren Lagen und generell nahe der Grenze zu Bayern droht Glätte.

Tagsüber hält sich häufig starke, teilweise hochnebelartige Bewölkung. Auflockerungen oder gar sonnige Momente sind temporärer Natur - ebenso jedoch wie etwaige Niederschläge, die im Tagesverlauf immer unwahrscheinlicher werden. Vielerorts bleibt es trocken. Die Temperaturen erreichen im badischen Landesteil Höchstwerte zwischen +6 und +8, nach Osten hin um +5 Grad. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+2 °C +7 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Der Samstag beginnt in Baden-Württemberg teils stark, teils aufgelockert bewölkt, zum Spätnachmittag und Abend breitet sich jedoch von Frankreich her Regen aus. Dabei regnet es durchaus auch mal kräftiger und bis in die Hochlagen des Schwarzwaldes.

Am Sonntag bleibt der Himmel oftmals wolkenverhangen und immer wieder fällt Regen, in den Hochlagen zunehmend auch Schnee.

Zu Beginn der neuen Woche klingen die Niederschläge ab, meist hält sich aber starke oder hochnebelartige Bewölkung. Nach örtlich zweistelligen Wochenendtemperaturen wird es dabei tendenziell wieder etwas kälter.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
26.02.2011
Sonntag
27.02.2011
Montag
28.02.2011
Dienstag
01.03.2011
+1 °C | +9 °C
+5 °C | +7 °C
+1 °C | +7 °C
0 °C | +6 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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