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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 21.02.2011, 20:00 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Zwei weitere kalte Tage - ab Donnerstag deutlich milder +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Die seit geraumer Zeit über dem nordosteuropäischen Raum lagernde extrem kalte Luft hat sich am vergangenen Wochenende in abgemilderter Form erwartungsgemäß bis in den Südwesten Deutschlands vorgeschoben und zusammen mit etwas Schnee in der Nacht zum Montag selbst am Oberrhein noch einmal den Winter zurückgebracht. Am frühen Morgen wurden an mehreren Stationen, darunter Rheinstetten, 2 cm Schnee gemessen; deutlich mehr schneite es im südlichen Baden-Württemberg und im Allgäu, wo beispielsweise Oy-Mittelberg-Petersthal mit einer Neuschneehöhe von 18 cm aufwarten konnte. Trocken und sternenklar verlief die Nacht dagegen im Osten, was dort gebietsweise strenge Fröste zur Folge hatte. Besonders im Erzgebirge sanken die Temperaturen auf Werte unter -15 Grad, Neuhaus am Rennweg im Thüringer Schiefergebirge verzeichnete mit einem Minimum von -13,5 Grad einen neuen Rekord für die letzte Februardekade.

Die vor allem bodennah sehr kalte Luft hatte am heutigen Montag ganz Deutschland im Griff. Fast überall herrschte Dauerfrost, in Sachsen und im südlichen Brandenburg wurden zum Teil nicht einmal -5 Grad erreicht. Leichte Plusgrade gab es lediglich entlang des Rheins. Der Schwerpunkt des Kältehochs liegt am Abend über dem Westen Russlands, wo der Luftdruck in einem Gebiet etwa vier- bis fünfmal so groß wie Deutschland mehr als 1040 hPa beträgt. Das alleine schon zeigt die Dimensionen dieses Hochs auf; es bestimmt das Wetter im gesamten Osten und Nordosten Europas und reicht in seinem Westteil bis in den Osten Frankreichs. Dort schließt sich eine über die Britischen Inseln zum westlichen und zentralen Mittelmeerraum verlaufende Tiefdruckrinne an, die auf ihrer Südwestseite schließlich von einem weiteren kräftigen Hoch mit Schwerpunkt bei der Iberischen Halbinsel begrenzt wird. Während dieses Hoch durch einen breiten Rücken gestützt wird, handelt es sich bei dem nordosteuropäischen Hoch um eine rein bodennahe Struktur - der in der Höhe, wenige hundert Kilometer westlich dazu versetzt, gar ein Tief überlagert ist. Während dieses seine Position am Dienstag nur unwesentlich ändert, wird aus dem breiten und flachen Rücken vor Westeuropa ein längliches und schmales Gebilde. Durch großräumiges Absinken in dessen Vorfeld füllt sich die Tiefdruckrinne über Frankreich auf, an ihre Stelle tritt eine schwache brückenartige Verbindung zwischen den beiden Hochdruckgebieten. Am Mittwoch wird der Rücken einerseits von massiver Warmluftadvektion, zum Donnerstag andererseits durch einen mit einem Sturmtief bei Island in Verbindung stehenden Kurzwellentrog überlaufen. Kurz davor befindet sich das okkludierende und die Westhälfte Deutschlands erfassende Frontensystem des Tiefs. Wie seine Vorgänger kommt es jedoch gegen das Kältehoch im Osten nicht an und schwächt sich rasch ab, wozu nicht zuletzt auch überlagerter Druckanstieg von Südwesten her beiträgt. Dennoch gelangt zumindest in die Westhälfte deutlich mildere Luft, die Kaltluft wird schrittweise nach Osten zurückgedrängt.

Der überlagerte Druckanstieg hat seine Ursache in erneutem, großräumigem Absinken vor einem sich über Nordwesteuropa aufwölbenden Rücken. Dieser verdankt sein Entstehen dem isländischen Sturmtief sowie und vor allem jedoch einem weiteren intensiven Tief, das sich mit ersterem zu einem Tiefdruckkomplex über dem isländisch-grönländischen Raum zusammenschließt. Auf dessen Vorderseite kommt eine kräftige Südwestströmung in Gang, die am Freitag bis hinauf nach Spitzbergen und zum Eismeer reicht. In Mitteleuropa dominiert nach Abzug letzter Niederschläge im Süden zunächst Hochdruckeinfluss, ehe zum Wochenende Ausläufer dieses Komplexes von Nordwesten her auf Deutschland übergreifen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 22.02.2011
In der Nacht zum Dienstag fallen vor allem in der Südosthälfte Baden-Württembergs - speziell am Nordwestrand der Schwäbischen Alb sowie im Allgäu - noch ein paar Schneeflocken, nennenswerter Neuschnee ist aber nirgendwo mehr zu erwarten. Nach Nordwesten hin bekommt die Wolkendecke einige Lücken. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen -2 Grad am Rhein und örtlich -10 Grad im Hohenlohischen.

Tagsüber bleibt der Himmel südlich der Donau meist stark bewölkt oder bedeckt, Schnee fällt aber kaum noch. Sonst setzt sich besonders zum Nachmittag öfter die Sonne durch. Vielfach herrscht leichter Dauerfrost, im Breisgau werden Höchstwerte bis +3 Grad erreicht. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-3 °C +1 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Nach einer äußerst kalten Nacht präsentiert sich der Mittwoch in Baden-Württemberg zunächst lange Zeit sonnig, später ziehen von Westen her vermehrt hohe und mittelhohe Wolkenfelder auf. Bis zum Abend bleibt es jedoch weitgehend trocken. Vor allem am Rhein steigen die Temperaturen im Vergleich zu Montag und Dienstag bereits etwas an.

In der Nacht zum Donnerstag setzen in Baden Niederschläge ein, die anfangs teilweise noch als Schnee fallen, später aber bis in höhere Lagen in Regen übergehen. Vorübergehend kann auch gefrierender Regen nicht ganz ausgeschlossen werden. Im Tagesverlauf weiten sich Schnee und Regen nach Südosten aus, größere Mengen sind dabei Richtung Allgäu zu erwarten.

Der Freitag gestaltet sich mit einer Mischung aus Sonne und Wolken insgesamt recht freundlich, am Samstag kommt von Nordwesten her neuer Regen auf. Mit Höchstwerten bis +10 Grad am Rhein wird es deutlich milder.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
23.02.2011
Donnerstag
24.02.2011
Freitag
25.02.2011
Samstag
26.02.2011
-8 °C | +3 °C
0 °C | +5 °C
+2 °C | +7 °C
+2 °C | +9 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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