Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 07.02.2011, 21:00 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Vorfrühlingshafte Ansätze +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Sturm, Regen, hohe Temperaturen - das vergangene Wochenende hatte vom meteorologischen Standpunkt aus allein Deutschland wieder eine ganze Palette interessanter Erscheinungen zu bieten. So musste der Norden mit Sturm-, teilweise sogar mit Orkanböen kämpfen; am Kieler Leuchtturm durchbliesen 122 km/h das Schalensternanemometer. Hinzu kam dort kräftiger Regen, dem unter anderem ein Spiel der Fußball-Bundesliga zum Opfer fiel - wohl gerechtfertigt, in Anbetracht von 48-stündigen Niederschlagsmengen bis 53 mm im Hamburger Raum. So viel Regen wird an der Station Neuwiedenthal, an der dieser Wert gemessen wurde, normalerweise im gesamten Monat Januar beobachtet. Sonnige Milde durfte man dagegen südlich von Main und Donau genießen. Höchsttemperaturen von jeweils +16,6 Grad in der Innenstadt von München und in Hechingen am Fuße der Schwäbischen Alb stellten zwar keine Rekordwerte dar, luden aber dennoch zu sonntäglichen Aktivitäten im Freien ein.

Und die in Ansätzen schon durchaus als "vorfrühlingshaft" zu bezeichnende Witterungsphase setzt sich auch in der laufenden Woche fort, wenngleich auf einem nicht mehr ganz so hohen Temperaturniveau. Auf den atlantisch-europäischen Wetterkarten zeigt sich zunächst weiterhin das Bild einer Westlage, mit Tiefdruckgebieten über dem mittleren Nordatlantik, dem Skagerrak und südlich der Lofoten. Für Mitteleuropa am interessantesten ist dabei zweifelsohne das kleinräumige Tief über dem Süden Norwegens, das sich auf seinem Weg nach Nordosten in den letzten Stunden kräftig intensiviert hat und am frühen Montagabend einen Kerndruck um 980 hPa aufweist. Es beschert der niederländischen und deutschen Nordseeküste erneut Sturm- und schwere Sturmböen, örtlich konnten auch orkanartige Böen der Stärke 11 gemessen werden. Seine Kaltfront, in deren Umfeld die stärksten Böen auftreten, hat den Nordwesten Deutschlands bereits erreicht und zieht in der Nacht zum Dienstag weiter landeinwärts. An die Front gekoppelt ist ein recht scharf definiertes Wolken- und Regenband, das bis zum Mittag etwa bis zum Main südwärts vorankommt. Bis dahin hat sich das Sturmtief mit seinem Zentrum zum nördlichen Baltikum verlagert und schwächt sich dann zögernd wieder ab. Der Kaltfront folgt ein Schwall kühler, jedoch nur im äußersten Norden und Nordosten hochreichend kalter Meeresluft nach, die von Westen her rasch unter den Einfluss eines Hochs gerät. Dieses Hoch wird gestützt durch einen sich über Westeuropa aufwölbenden Rücken, der wiederum das Resultat massiver, nach Norden gerichteter Warmluftadvektion auf der Vorderseite des eingangs beschriebenen Tiefs über dem mittleren Nordatlantik ist. Am Mittwoch wandert der Schwerpunkt des Hochs genau über den Süden Deutschlands hinweg; Erwärmung durch großräumiges Absinken der Luft sowie durch eine auf der Rückseite des Hochs in Gang kommende, schwache südliche Strömung lassen für die über Nacht auskühlenden Niederungen jedoch teilweise Nebel und Hochnebel erwarten.

In der zweiten Wochenhälfte bleibt das Geschehen im Süden Deutschlands antizyklonal - also von Hochdruckeinfluss - geprägt. Im Norden dagegen gestaltet ein über Südskandinavien ostwärts ziehendes Tief den Ablauf am Donnerstag und Freitag wieder unbeständiger. Die weitere Entwicklung zum kommenden Wochenende lässt noch einigen Interpretationsspielraum offen; möglicherweise gelangt in den Nordosten Deutschlands deutlich kältere Luft, während der Südwesten im milden Bereich verweilt.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 08.02.2011
Vielfach sternenklar verläuft die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg, später bildet sich jedoch - wie schon in den vergangenen Nächten - gebietsweise Nebel und Hochnebel aus. In den äußersten Norden ziehen gegen Morgen einige dichtere Wolkenfelder, nahe Hessen können dann erste Tropfen fallen. Mit leichtem, teilweise auch mäßigem Frost muss vor allem wieder in den Niederungen des Südens gerechnet werden, sonst liegen die Tiefsttemperaturen meist um +5 Grad in den höheren Lagen und +2 Grad in Nordbaden.

Am Vormittag fällt in einem Streifen von Nordbaden über den Kraichgau bis zur Main-Tauber-Region aus dichter Bewölkung etwas Regen, in den übrigen Regionen gibt es ein Nebeneinander von Sonne, Nebel und Hochnebel. Zum Nachmittag lösen sich Nebel und Hochnebel weitgehend, möglicherweise besonders im Süden aber nicht überall auf. Im Norden fällt nur noch wenig Regen, dort lockern die Wolken später auf. Mit Höchstwerten zwischen +5 Grad unter den Wolken im Norden und +11 Grad bei Sonne am südlichen Oberrhein erreichen die Temperaturen nicht mehr ganz so hohe, für Anfang Februar aber noch immer äußerst milde Werte. Der Wind weht schwach bis mäßig, nur in höheren Lagen anfangs noch stark aus westlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+1 °C +7 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Mittwoch und Donnerstag herrscht in Baden-Württemberg nach Auflösung von Früh- und Hochnebelfeldern sonniges und tagsüber recht mildes Wetter. In einzelnen Regionen, zuallererst fallen einem da die Gebiete an Rhein, Donau und am Bodensee ein, tut sich die Sonne aber mitunter schwer gegen die tiefen grauen Wolken. Dort bleibt es dann dementsprechend auch kälter.

Freitag und Samstag zeigen sich insgesamt mehr Wolken, Regen fällt aber kaum und am ehesten in den nördlichen Teilen. An den Temperaturen ändert sich nur wenig.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
09.02.2011
Donnerstag
10.02.2011
Freitag
11.02.2011
Samstag
12.02.2011
-2 °C | +7 °C
-1 °C | +9 °C
0 °C | +9 °C
0 °C | +10 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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