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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 27.01.2011, 20:30 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Ein paar ruhige Wintertage ... +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
... erwarten Mitteleuropa nach der nasskalten ersten Wochenhälfte mit Schnee- und Regenfällen. Erstere brachten vor allem den Berglagen Süddeutschlands nennenswerte Neuschneemengen, welche im Anschluss an zwei regnerische und milde Wochen wohl viele Liftbetreiber aufatmen ließen. So erhöhte sich die Schneedecke am Ruhestein in Baiersbronn im Nordschwarzwald zwischen Dienstag- und Donnerstagmorgen von 30 auf 55 cm, in Freudenstadt im selben Zeitraum von 9 auf 33 cm. Selten war in diesem Winter bislang der Alpennordrand von größeren Schneefällen betroffen, eine nördliche Anströmung ermöglichte aber auch dort am Dienstag häufig um 20 cm Neuschnee. Reit im Winkl verzeichnete 30 cm innerhalb von 24 Stunden.

Abgesehen von regional im Süden Deutschlands noch auftretenden leichten Schneefällen waren dies nun aber für eine Weile die letzten Niederschlagsereignisse. Bereits seit geraumer Zeit - rund eine Woche - liegt ein Hochdruckgebiet mit seinem Schwerpunkt bei den Britischen Inseln, gestützt durch einen am Donnerstagabend von den Azoren über die Britischen Inseln bis in den skandinavischen Raum reichenden Rücken. Südlich dieses Rückens schließt sich ein vom Norden Russlands über Ost-, Mittel- und Westeuropa bis zum nahen Nordatlantik erstreckendes Trogsystem mit darin eingelagerten Höhentiefzentren über der südlichen Ukraine, dem Süden Deutschlands und dem Nordwesten Spaniens an. Im Bodendruckfeld steht einer ausgehend von dem britischen Hoch über Norddeutschland bis zum Baltikum reichenden Hochdruckzone eine zonal ausgerichtete Tiefdruckrinne über der Iberischen Halbinsel und dem westlichen Mittelmeerraum gegenüber. Aus dieser Konstellation ergibt sich für Deutschland eine östliche Strömung, mit der kalte und zunehmend trockene Luft polaren Ursprungs herangeführt wird. Das angesprochene kleine Höhentief über dem Süden verlagert sich bis Freitagmorgen nach Ostfrankreich. Die dadurch initiierten, dynamischen Hebungsprozesse sind zwar nur schwacher Natur; sie reichen letztendlich aber aus, um der anfänglich recht feuchten Luft noch ein paar Flocken oder Tropfen abzuringen. Zum Samstag weitet sich der Rücken etwas nach Süden aus und bewirkt auch über dem Süden Deutschlands großräumig absinkende Luftbewegungen. An seiner Nordostflanke läuft ein recht markanter Kurzwellentrog südostwärts ab, die diesem vorgelagerte Kaltfront eines Tiefs mit Zentrum über dem Norden Finnlands macht sich in der Nordhälfte Deutschlands allerdings nur durch einige lose Wolkenfelder bemerkbar. Am Sonntag wird der Rücken von Westen her regeneriert, die zugehörige Hochdruckzone am Boden nimmt dann eine Lage von den Azoren über die Britischen Inseln und Deutschland bis nach Südosteuropa ein.

An dieser großräumigen Situation ändert sich zu Beginn der kommenden Woche wenig. Mitteleuropa respektive Deutschland verbleibt unter hohem Luftdruck, großräumiges Absinken erwärmt die eingeflossene Kaltluftmasse in höheren Schichten deutlich. Für die höheren Lagen bedeutet dies überaus sonniges und tagsüber relativ mildes Wetter und in Kombination mit dem frischen Schnee beste Urlaubs-, Ausflugs-, und Wintersportbedingungen. Für die Niederungen steht dagegen ein kalter und teilweise von Nebel und Hochnebel geprägter Witterungsabschnitt an.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 28.01.2011
Etwas Schnee, vereinzelt auch Sprühregen fällt in der Nacht zum Freitag besonders noch in den mittleren Teilen Baden-Württembergs. Signifikante Neuschneemengen sind dabei nicht zu erwarten, am ehesten im östlichen Nordschwarzwald können etwa 5 cm hinzukommen. Bei Sprühregen besteht die Gefahr gefährlicher Glätte. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen -1 Grad am Rhein und -6 Grad in den östlichen Landesteilen.

Tagsüber schneit es aus einer anfangs dichten, hochnebelartig anmutenden Wolkendecke nurmehr vereinzelt. Im Verlauf sind gebietsweise auch größere Wolkenauflockerungen möglich. Bei einem mäßigen bis frischen, in den Hochlagen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb durchaus noch "pfiffigen" Ostwind herrscht oftmals Dauerfrost, lediglich am Rhein werden wenige Grad über Null erreicht.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-1 °C +3 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Abseits von örtlichen Nebel- und Hochnebelfeldern in den Niederungen verspricht das Wochenende in Baden-Württemberg sonniges und kaltes Winterwetter. Die Temperaturen kommen selbst in tiefen Lagen tagsüber kaum noch über den Gefrierpunkt hinaus, nachts droht vor allem über Schnee und in Muldenlagen strenger Frost unter -10 Grad.

Zu Beginn der neuen Woche ändert sich nur wenig, die Wahrscheinlichkeit für Nebel und Hochnebel in den Tälern nimmt voraussichtlich aber etwas zu.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
29.01.2011
Sonntag
30.01.2011
Montag
31.01.2011
Dienstag
01.02.2011
-5 °C | +1 °C
-7 °C | 0 °C
-6 °C | -2 °C
-6 °C | -1 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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