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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 24.01.2011, 20:45 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Nasskalt unten, weiß etwas weiter oben +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Zu Beginn der vierten Kalenderwoche des nun schon nicht mehr ganz so neuen Jahres hat sich in Mitteleuropa eine ebenso typische wie allgemein eher wenig Freude bereitende Wettersituation eingestellt. Viele, teilweise hochnebelartige Wolken, Temperaturen meist zwischen 0 und +5 Grad und feuchte Kälte in den Niederungen spiegeln den durchschnittlichen deutschen Flachlandwinter wider. Schnee fällt nur im Bergland und nach Südosten hin, sonst meist Regen, Sprühregen oder Schneeregen. Zumindest die westlichen Mittelgebirge dürfen nun einige im Hinblick auf Wintersport brauchbare Zentimeter Neuschnee erwarten.

Am Montagabend steht einem sowohl am Boden als auch in der mittleren und oberen Troposphäre ausgeprägten Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt westlich der Britischen Inseln ein in seiner Gesamtheit umfangreicher, jedoch aus mehreren Teilen zusammengesetzter Höhentrog über Osteuropa gegenüber. Mitteleuropa findet sich zwischen beiden Gebilden in einer nordwestlichen Strömung wieder, mit der mäßig kalte, in den unteren Schichten durch die Nordsee erwärmte Luft polaren Ursprungs herangeführt wird. Ein mehr oder weniger steuerndes Zentraltief, möchte man es als solches bezeichnen, liegt über dem nördlichen Skandinavien; an seiner Südostflanke entstehen teils dynamisch, teils orografisch durch das norwegische Gebirge bedingt Teiltiefs, deren Frontensysteme Deutschland südostwärts passieren. Ein solches Frontensystem brachte am Montag der Südosthälfte Deutschlands erwähnenswert Neuschnee (z. B. Altenstadt/Oberbayern 7 cm zwischen 7 und 19 Uhr). Gestützt durch schwache Warmluftadvektion, verstärkt durch Stau insbesondere am Alpennordrand dauern die Niederschläge dort in der Nacht zum Dienstag noch an. Ansonsten sorgt ein in die Strömung eingelagerter und sich entsprechend südostwärts verlagernder Rücken für eine kurze Beruhigung. Doch bereits gegen Mitternacht erreicht ein nachfolgender, kurzwelliger Höhentrog die Nordseeküste und schwenkt im weiteren Verlauf nach Südosten. Diese Struktur lässt sich auch im Bodendruckfeld identifizieren; es bleibt abzuwarten, ob sich daraus über dem Nordosten Deutschlands ein Randtief mit eigenständigem Kern entwickelt. Davon unabhängig jedoch zieht ein Niederschlagsgebiet über Deutschland hinweg südwärts und erreicht bis Dienstagabend die Alpen. Die Grenze zwischen Schnee und Regen liegt dabei in einem Höhenbereich zwischen 200 und 500 Metern mit den tieferen Werten im Süden und Osten. Dies bedeutet vor allem für den gesamten Nordwesten, weite Teile des Westens und den Oberrhein Tropfen statt Flocken. Am Mittwoch folgt dem Kurzwellentrog von Norden her ein weiterer nach, dann allerdings auf deutlich westlicherer Bahn. Er schnürt sich über Benelux zu einem Höhentief ab und wandert bis zum Tagesende zur Biskaya. Denselben Weg nimmt das zugehörige und im Gegensatz zu seinem Vorgänger deutlich als solches erkennbare Bodentief. Die gebietsweise durchaus kräftigen Niederschläge erfassen vor allem den Südwesten Deutschlands, die Frage nach deren Art lässt sich mit in etwa derselben Antwort wie für Dienstag abtun. In den tiefen Lagen, also speziell am Rhein, fällt überwiegend Regen, oberhalb 300 bis 500 Meter durchweg Schnee. Abgesetzt davon schneit es auch im Nordosten des Landes noch ein wenig.

Das nach Westen abtrünnige Höhentief nimmt in der zweiten Wochenhälfte Kontakt zu einem Pendant vor Südwesteuropa auf und weitet den gesamten Höhentrog nach Südwesten aus. Über dem Mittelmeer entsteht eine zonal orientierte Tiefdruckzone mit mehreren Zentren, das Hoch bei den Britischen Inseln schiebt sich keilförmig über die Nordsee und Norddeutschland nach Osten vor. Dies alles mündet in vielfach ruhigem, tendenziell jedoch nebel- und hochnebelanfälligem Wetter. Im Übergangsbereich zwischen dem hohen und dem tiefen Luftdruck dürfte sich in den höheren Lagen Süddeutschlands ein stürmischer Ostwind einstellen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 25.01.2011
Nur wenige und mehr oder weniger zufällig verteilte Lücken offenbaren sich in der Nacht zum Dienstag in einer ansonsten kompakten Wolkendecke über Baden-Württemberg. Anfangs fällt vor allem im Allgäu, später auch im Norden des Landes etwas Schnee, am Rhein auch Schneeregen in geringen Mengen. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +1 Grad in Nordbaden und -5 Grad im Allgäu.

Am Vormittag fällt insgesamt nur wenig, zum Nachmittag von Norden her dann vermehrt Schnee und Schneeregen, am Rhein auch Regen. Im Nordschwarzwald sind bis zum Abend 10 cm Neuschnee möglich. Die Temperaturen steigen auf Höchstwerte um den Gefrierpunkt, hervor stechen mit örtlich +4 Grad die Regionen am Rhein. Der Wind weht mäßig bis frisch, im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb zum Teil stürmisch aus West bis Nordwest.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
0 °C +3 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch schneit und regnet es in Baden-Württemberg zeitweise, die Schneefallgrenze liegt je nach Intensität der Niederschläge zwischen 300 und 500 Meter. In den Höhenlagen des Schwarzwaldes verbessern sich die Wintersportbedingungen weiter.

Zum Donnerstag klingen Schnee und Regen allmählich ab, vielerorts bleibt es dann bereits trocken. Ein auffrischender Nordostwind macht den Temperaturrückgang gegenüber den Vortagen noch ein wenig deutlich spürbarer.

Freitag und Samstag stellt sich insgesamt recht kaltes, dazu teils sonniges, teils hochnebliges Winterwetter ein.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
26.01.2011
Donnerstag
27.01.2011
Freitag
28.01.2011
Samstag
29.01.2011
+1 °C | +3 °C
-3 °C | 0 °C
-6 °C | -1 °C
-7 °C | -2 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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