Zu Beginn der vierten Kalenderwoche des nun schon nicht mehr ganz so
neuen Jahres hat sich in Mitteleuropa eine ebenso typische wie
allgemein eher wenig Freude bereitende Wettersituation eingestellt.
Viele, teilweise hochnebelartige Wolken, Temperaturen meist zwischen 0
und +5 Grad und feuchte Kälte in den Niederungen spiegeln den
durchschnittlichen deutschen Flachlandwinter wider. Schnee fällt nur im
Bergland und nach Südosten hin, sonst meist Regen, Sprühregen oder
Schneeregen. Zumindest die westlichen Mittelgebirge dürfen nun einige
im Hinblick auf Wintersport brauchbare Zentimeter Neuschnee erwarten.
Am Montagabend steht einem sowohl am Boden als auch in der mittleren
und oberen Troposphäre ausgeprägten Hochdruckgebiet mit Schwerpunkt
westlich der Britischen Inseln ein in seiner Gesamtheit umfangreicher,
jedoch aus mehreren Teilen zusammengesetzter Höhentrog über Osteuropa
gegenüber. Mitteleuropa findet sich zwischen beiden Gebilden in einer
nordwestlichen Strömung wieder, mit der mäßig kalte, in den unteren
Schichten durch die Nordsee erwärmte Luft polaren Ursprungs
herangeführt wird. Ein mehr oder weniger steuerndes Zentraltief, möchte
man es als solches bezeichnen, liegt über dem nördlichen Skandinavien;
an seiner Südostflanke entstehen teils dynamisch, teils orografisch
durch das norwegische Gebirge bedingt Teiltiefs, deren Frontensysteme
Deutschland südostwärts passieren. Ein solches Frontensystem brachte am
Montag der Südosthälfte Deutschlands erwähnenswert Neuschnee (z. B.
Altenstadt/Oberbayern 7 cm zwischen 7 und 19 Uhr). Gestützt durch
schwache Warmluftadvektion, verstärkt durch Stau insbesondere am
Alpennordrand dauern die Niederschläge dort in der Nacht zum Dienstag
noch an. Ansonsten sorgt ein in die Strömung eingelagerter und sich
entsprechend südostwärts verlagernder Rücken für eine kurze Beruhigung.
Doch bereits gegen Mitternacht erreicht ein nachfolgender, kurzwelliger
Höhentrog die Nordseeküste und schwenkt im weiteren Verlauf nach
Südosten. Diese Struktur lässt sich auch im Bodendruckfeld
identifizieren; es bleibt abzuwarten, ob sich daraus über dem Nordosten
Deutschlands ein Randtief mit eigenständigem Kern entwickelt. Davon
unabhängig jedoch zieht ein Niederschlagsgebiet über Deutschland hinweg
südwärts und erreicht bis Dienstagabend die Alpen. Die Grenze zwischen
Schnee und Regen liegt dabei in einem Höhenbereich zwischen 200 und 500
Metern mit den tieferen Werten im Süden und Osten. Dies bedeutet vor
allem für den gesamten Nordwesten, weite Teile des Westens und den
Oberrhein Tropfen statt Flocken. Am Mittwoch folgt dem Kurzwellentrog
von Norden her ein weiterer nach, dann allerdings auf deutlich
westlicherer Bahn. Er schnürt sich über Benelux zu einem Höhentief ab
und wandert bis zum Tagesende zur Biskaya. Denselben Weg nimmt das
zugehörige und im Gegensatz zu seinem Vorgänger deutlich als solches
erkennbare Bodentief. Die gebietsweise durchaus kräftigen Niederschläge
erfassen vor allem den Südwesten Deutschlands, die Frage nach deren Art
lässt sich mit in etwa derselben Antwort wie für Dienstag abtun. In den
tiefen Lagen, also speziell am Rhein, fällt überwiegend Regen, oberhalb
300 bis 500 Meter durchweg Schnee. Abgesetzt davon schneit es auch im
Nordosten des Landes noch ein wenig.
Das nach Westen abtrünnige Höhentief nimmt in der zweiten Wochenhälfte
Kontakt zu einem Pendant vor Südwesteuropa auf und weitet den gesamten
Höhentrog nach Südwesten aus. Über dem Mittelmeer entsteht eine zonal
orientierte Tiefdruckzone mit mehreren Zentren, das Hoch bei den
Britischen Inseln schiebt sich keilförmig über die Nordsee und
Norddeutschland nach Osten vor. Dies alles mündet in vielfach ruhigem,
tendenziell jedoch nebel- und hochnebelanfälligem Wetter. Im
Übergangsbereich zwischen dem hohen und dem tiefen Luftdruck dürfte
sich in den höheren Lagen Süddeutschlands ein stürmischer Ostwind
einstellen.
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