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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 10.01.2011, 20:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Januarmilde mit einigem an Regen +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Warme Luft, viel Regen und Wind - selten zuvor erlebten weite Teile Deutschlands ein solch effektives Tauwetter wie Ende vergangener Woche. Die noch vor wenigen Tagen nahezu flächendeckend vorhandene und mancherorts mehrere Dekazentimeter dicke Schneedecke ist inzwischen beinahe überall komplett verschwunden; Ausnahmen bilden neben den Hochlagen das untere Donautal, wo sich eine flache Kaltluftschicht behaupten konnte, sowie manche Regionen im Osten und Nordosten Deutschlands. Der vorläufige Höhepunkt dieser hochwinterlichen Wärmeperiode wurde am Samstag erreicht, als in Müllheim und Freiburg jeweils Höchsttemperaturen von +16,2 Grad gemessen wurden. Den ersten Dekadenrekord im neuen Jahr sicherte sich Trier; +14,0 Grad bedeuteten Einstellung der Bestmarke von 1999.

Derweil gehen die Pegelstände an den meisten Hochwasser führenden Flüssen wieder zurück. Vielerorts konnten 2- bis 5-, in einigen Gebieten Nordbayerns auch 10- bis 20-jährige Hochwasserereignisse verzeichnet werden. Mit nachlassenden Regenfällen und sinkenden Temperaturen hat sich die Situation zum Montag vorübergehend entspannt. Meteorologisch betrachtet ist dies auf die Passage der Kaltfront eines umfangreichen Tiefdruckgebietes über dem nördlichen Skandinavien zurückzuführen, hinter der ein Schwall erwärmter Meereskaltluft nach Mitteleuropa eingeflossen ist. Dabei sank die Schneefallgrenze am Montagmorgen südlich der Donau teilweise bis in die Niederungen ab; weiter nördlich bildete sich in der feuchten und dank postfrontalem Aufreißen der Wolkendecke stark auskühlenden Luft verbreitet Nebel aus. Dieser löste sich im Tagesverlauf nur langsam oder gar nicht auf, sodass die Höchsttemperaturen stellenweise rund 10 K niedriger als am gestrigen Sonntag lagen - in einem Streifen von Rheinland-Pfalz bis ins südliche Niedersachsen sogar im leichten Dauerfrostbereich. Für das ruhige atmosphärische Geschehen zeichnet ein Hoch verantwortlich, das mit seinem Schwerpunkt am Montagabend aber bereits östlich von Deutschland über Ostpolen liegt. Mit einer auf Süd drehenden Strömung an seiner Westflanke sowie auf der Vorderseite eines Tiefs mit Zentrum über den Britischen Inseln wird zumindest in höheren Schichten wieder wärmere Luft nach Norden gelenkt. Diese vermag sich in tiefen Lagen zunächst noch nicht durchzusetzen, erst mit Annäherung des okkludierten Frontensystems des am Dienstag nach Südnorwegen ziehenden Tiefs und den damit verbundenen Niederschlägen wird es dann auch in den Tälern wieder milder. Die angesprochene Okklusion quert Deutschland bis Mittwochvormittag mit zumeist leichten, gebietsweise auch mäßigen Regenfällen ostwärts, Schnee fällt nur anfänglich in den höchsten Lagen der Mittelgebirge. Dahinter setzt sich kurzzeitig und lediglich im Süden Deutschlands wirklich bemerkbar Zwischenhocheinfluss durch, ehe bereits zum Mittwochnachmittag ein neuerlich sehr milder Witterungsabschnitt seinen Anfang nimmt. Massive Warmluftadvektion vor einem ausgeprägten Tiefdrucksystem über dem nördlichen Atlantik führt zu großräumigen Hebungsprozessen und zur Ausbildung großflächiger Niederschlagsgebiete. Einhergehend mit der Warmfront eines sich über dem Norden Schottlands abspaltenden und sich über die Nord- zur Ostsee verlagernden Teiltiefs kommen zuerst im Westen Deutschlands zum Teil kräftige Regenfälle auf, die sich bis zum Abend über das gesamte Land ausbreiten. Die Kaltfront dringt in der Nacht zum Donnerstag etwa bis in die Gebiete zwischen Main und Donau südwärts vor, wird dann aber vorübergehend quasistationär und geht in die Warmfront des zentralen nordatlantischen Tiefdrucksystems über. Dadurch ergibt sich eine Phase mit länger andauerndem Regen besonders in den Hochwasserregionen, was zu einer erneuten Verschärfung der Lage führen könnte.

Die Warmluftadvektion hat außerdem die Aufwölbung eines Hochdruckrückens zur Folge, der am Donnerstag Südwest- und West-, mit fortschreitender Ostverlagerung am Freitag Mitteleuropa überdeckt. In der milden Luft sind dann oftmals wieder zweistellige Plusgrade zu erwarten. Auch am Wochenende setzt sich das milde, wenngleich nicht immer und überall beständige Wetter fort.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 11.01.2011
Vielfach stark bewölkt oder neblig verläuft die Nacht zum Dienstag in Baden-Württemberg, Wolkenauflockerungen sind selten und von kurzer Dauer. Die Tiefsttemperaturen liegen um den Gefrierpunkt, mit entsprechend glatten Straßen und Wegen durch gefrierende Nässe oder gefrierenden Nebel muss gerechnet werden.

Der Tag bietet zunächst wenig Änderung. Mancherorts lichten sich Nebel und Hochnebel, vor allem in den Niederungen entlang von Rhein und Donau bleibt es grau. Dort, wo sich die Sonne durch die Schleier gekämpft hat, wird sie zum Nachmittag von neuen Wolken wieder verdeckt; gegen Abend beginnt es dann von Frankreich her zu regnen. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen +3 und +7 Grad, der Wind weht schwach bis mäßig aus Süd und frischt unter Drehung auf westliche Richtung zum Nachmittag und Abend im Bergland böig auf.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-1 °C +5 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Nach einem zumeist trockenen Tagesbeginn kommen im Laufe des Mittwochs von Westen her länger anhaltende und zum Teil kräftige Regenfälle auf, die sich bis zum frühen Abend über ganz Baden-Württemberg ausbreiten. Besonders kräftig regnet es an den Westhängen des Schwarzwaldes, weniger Regen fällt östlich davon bis zum Stuttgarter Raum. Der Westwind erreicht in Schwarzwaldhochlagen in Böen Sturmstärke.

Der Donnerstag steht in dieser Woche für regnerisches, mildes und windiges Wetter, im Schwarzwald drohen weiterhin Sturm- und schwere Sturmböen.

Am Freitag lassen Regen und Wind nach, dafür zeigt sich öfter die Sonne. Die Temperaturen liegen tagsüber um +10 Grad, am Rhein dürften einmal mehr Maxima bis oder über +15 Grad zu erwarten sein.

Auch am Wochenende bleibt es mild.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
12.01.2011
Donnerstag
13.01.2011
Freitag
14.01.2011
Samstag
15.01.2011
+2 °C | +7 °C
+7 °C | +11 °C
+8 °C | +15 °C
+6 °C | +10 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung