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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 30.12.2010, 21:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Mäßig kalt wechselt die Jahreszahl +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Große Temperaturunterschiede bestimmen dieser Tage die Wetterszenerie in Mitteleuropa. Während in den Westen und Südwesten - verbunden mit leichten Schnee- und gefrierenden Regenfällen am Dienstag und Mittwoch - vor allem in höheren Luftschichten deutlich mildere Atlantikluft eingeflossen ist, verblieb der Osten Deutschlands im Bereich hochreichend kalter Polarluft. Dort kamen die Tageshöchstwerte örtlich nicht über -10 Grad hinaus, in den Nächten wurden neue Rekordwerte für Dezember zum Teil nur knapp verfehlt. Im sächsischen Sohland an der Spree an der Grenze zu Tschechien lag der Tiefstwert am Donnerstagmorgen bis 7 Uhr MEZ bei -23,9 Grad.

Mit Annäherung und Durchzug des okkludierenden Frontensystems eines Tiefs mit Zentrum bei den Lofoten wird die Kaltluft aber auch dort in der Nacht zum Freitag und am Freitag selbst erst einmal verdrängt. Mit einer lebhaften nordwestlichen Strömung folgt den Tiefausläufern relativ milde Nordseeluft, die sich ob der turbulenten Durchmischung auch in Bodennähe durchsetzen kann. Leichte Niederschläge - zunächst noch als Schnee, später als Regen und Sprühregen - bergen auf den gefrorenen Böden allerdings eine nicht unerhebliche Glatteisgefahr in sich. Nach Südwesten hin bestimmt derweil noch immer eine von Grönland über den Nordatlantik und die Britischen Inseln bis nach Südosteuropa reichende Hochdruckzone das Wetter; hier tritt unter ruhigen Bedingungen in der zwar milderen, aber über Nacht etwas auskühlenden Luftmasse verbreitet leichter Frost auf. Unterdessen hat sich über der Dänemarkstraße ein Tief entwickelt, das unter die Vorderseite eines an der Ostküste Grönlands südwärts schwenkenden Höhentroges gerät und sich damit intensivieren kann. Bereits am Freitagmittag erreicht es die Westküste Südnorwegens und wird am Samstag als ausgewachsenes Sturmtief über dem Süden Finnlands erwartet. Das ebenfalls okkludierende Frontensystem dieses Tiefs passiert in der Silvesternacht den Norden Deutschlands mit einem an der Ostsee stürmisch auffrischenden Nordwestwind, an Neujahr überquert es den großen Rest der Bundesrepublik mit zumeist leichten Schnee- und Regenfällen südwärts. Postfrontal wird ein Schwall polarer Kaltluft herangeführt, die vor allem den Bergen eine markante Abkühlung bringt. In den Niederungen Süddeutschlands, wo die alte Kaltluftschicht ausgeräumt wird, macht sich die Abkühlung dagegen zunächst kaum bemerkbar. Am Sonntag und Montag liegt Mitteleuropa auf der Rückseite des sich im Zuge der Kaltluftadvektion nach Süden ausweitenden Langwellentroges, wobei hier und da Schneeschauer oder etwas Schneefall mit von der Partie sind. Steigender Luftdruck von Westen her - das Hoch über den Britischen Inseln, das sich vorübergehend etwas nach Nordwesten zurückzogen hatte, schiebt wieder einen Keil nach Mitteleuropa vor - sorgt jedoch insgesamt für ruhiges und dann wieder überall deutlich kälteres Wetter mit Dauerfrost. Einzig im Nordwesten stehen nordseebedingt leichte Plusgrade in Aussicht.

Einige Unwägbarkeiten prägen die weitere Entwicklung in der ersten Woche des neuen Jahres. Sprichwörtliches "Zünglein an der Waage" spielt ein neues Tief, das sich wie sein Vorgänger im Bereich der Dänemarkstraße formiert. Seine Zugbahn allerdings weist nicht geradewegs nach Osten; vielmehr schlägt es einen südöstlichen bis südlichen Kurs ein - die Details unterliegen noch der Prognoseunsicherheit. Je nach dem, wo genau sich das Tief positioniert und wie kräftig es sich entwickelt, könnte im Laufe der Woche im Zusammenspiel mit weiteren Tiefs über dem mittleren Nordatlantik und großen Teilen Europas eine kräftige und milde Südwestströmung in Gang kommen. Nicht minder wahrscheinlich erscheint derzeit aber auch eine Fortsetzung der winterlich kalten Witterung.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, - Silvester -, 31.12.2010
Unter einem weitgehend wolkenverhangenen Himmel findet sich Baden-Württemberg in der Nacht zum Freitag wieder, teilweise ist es auch neblig-trüb. Vereinzelt fallen ein paar Schneeflocken oder etwas Sprühregen mit Glatteisgefahr, meist bleibt es aber trocken. Die Tiefsttemperaturen liegen im leichten Frostbereich, frostfrei könnte die Nacht auf dem Feldberg im Schwarzwald verlaufen.

Tagsüber lockert die tiefe, hochnebelartige Wolkendecke am ehesten Richtung Süden auf und lässt der Sonne neben einigen hohen und mittelhohen Wolkenfeldern etwas Spielraum. In den nördlichen Landesteilen ändert sich nicht viel am grau-trüben Charakter. Den Temperaturen gelingt der Sprung über den Gefrierpunkt vor allem am Hochrhein und am südlichen Oberrhein sowie in den Hochlagen des Schwarzwaldes, sonst herrscht bei einem schwachen Wind aus nördlichen bis östlichen Richtungen leichter Dauerfrost.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-3 °C -1 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Ähnlich wie der Freitag verläuft die baden-württembergische Silvesternacht tendenziell im Norden stark bewölkt oder bedeckt, nach Süden hin teilweise aufgelockert. Nasses oder Weißes ist dabei nicht zu erwarten, leichter bis mäßiger Frost um Mitternacht in Kombination mit der vorhandenen Schneedecke drohen den "Guten Rutsch" bei Unachtsamkeit aber wie schon in den vergangenen Jahren allzu schnell in die Realität umzusetzen.

Das neue Jahr begrüßt uns auf die selbe Weise, wie sich das alte Jahr verabschiedet hat - mit vielen Wolken. Gegen Abend beginnt es im Norden leicht zu regnen oder zu schneien, in der Nacht zum Sonntag verlagert sich der schmale Niederschlagsstreifen südwärts.

Am Sonntag immerhin stechen dann einige Sonnenstrahlen durch die Wolken hindurch, nur vereinzelt fällt noch etwas Schnee.

Montag und Dienstag bleiben stark bewölkt und frostig, neuen Schnee gibt es jedoch kaum.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
- Neujahr -
01.01.2011
Sonntag
02.01.2011
Montag
03.01.2011
Dienstag
04.01.2011
-4 °C | +1 °C
-3 °C | 0 °C
-6 °C | -2 °C
-7 °C | -1 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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