Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

Weitere Informationen: Wetterrekorde, Sturmstärken, Klimakarten usw.

Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 22.11.2010, 21:15 MEZ | Aktualisierung montags und donnerstags


+++ Auf dem Weg in den Frühwinter +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Gerade einmal eine Woche ist es her, als für Mitte November außergewöhnlich hohe Temperaturen gepaart mit Sonnenschein in der Mitte und im Süden Deutschlands den sonntäglichen Bummel zu einem gefühlten Frühlingsspaziergang werden ließen, da muss - oder darf - an dieser Stelle über den bevorstehenden ersten winterlichen Witterungsabschnitt in tiefen Lagen geschrieben werden. Etwas Schnee, allerdings nicht zum ersten Mal in diesem Spätjahr, bekamen am Montag die hohen und mittleren Lagen Süddeutschlands ab; am Nachmittag ging der verbreitet auftretende Regen auch in tieferen Lagen der Mitte in Schneefall über. So meldete etwa der Flughafen Erfurt, 322 Meter hoch gelegen, am Abend um 19 Uhr eine Schneehöhe von 5 cm. Im Laufe der Woche sinkt die Schneefallgrenze im ganzen Land immer weiter ab, spätestens am Freitag fallen die dann allerdings oftmals nur noch spärlichen Niederschläge überall in festem Aggregatzustand.

Am Montagabend bereits überdeckt ein breiter, langwelliger Höhentrog ganz West- und große Teile Mitteleuropas. Dem gegenüber stehen ein hochreichendes Hoch über Grönland sowie ein lediglich durch eine schmale Geopotenzialrinne südlich davon getrennter Hochdruckrücken über dem mittleren/östlichen Nordatlantik. Beide Systeme - Langwellentrog und Rücken - werden sich im Laufe der Woche noch intensivieren. Zunächst jedoch sind die Blicke auf ein Tiefdrucksystem gerichtet, das sich am Sonntag über dem westlichen Mittelmeer neu organisiert hat und am Montagabend mit Zentren über Norditalien und Westpolen analysiert werden kann. Während der südliche Kern bald diffuse Gestalt annimmt, vertieft sich der nördliche Part über Polen in der Nacht zum Dienstag noch etwas und wird mit einem Luftdruck von weniger als 990 hPa in seinem Innern am Morgen über der südlichen Ostsee erwartet. Auf der Vorderseite des Höhentroges nach Norden und Westen geführte Warmluft, die auf die in den unteren Schichten auf der Rückseite des Bodentiefs von Norden her einströmende Kaltluft aufgleiten konnte, ermöglichte in Verbindung mit einem markanten Kurzwellentrog großräumige Hebungsprozesse und daraus hervorgehend die den Tag über beobachteten Regen- und Schneefälle. Zusätzlich zu der bodennah einfließenden immer kälteren Luft trug und trägt auch eine effektive Abkühlung durch Verdunstungs- bzw. Schmelzprozesse maßgeblich zu den zwar langsam, aber kontinuierlich sinkenden Temperaturen bei. Am Mittwoch ändert das Tief seine Lange kaum, am Donnerstag zieht es unter allmählicher Abschwächung weiter nach Nordosten Richtung Baltikum. Erst dahinter wird der Weg frei für "richtig" kalte Luft arktischen Ursprungs, die dann auch in den tiefsten Lagen noch maximal Temperaturen um den Gefrierpunkt zulässt. Bis dahin gestaltet sich der Wetterablauf in Deutschland weiterhin trüb und nass - oder in höheren Lagen weiß -, wenngleich die Intensität der Niederschläge infolge nachlassender Warmluftadvektion vor allem im Nordosten abnimmt. Dagegen sorgen an der Peripherie des Höhentroges über den Westen und Süden Deutschlands hinweggeführte Randtröge und Schlieren feuchterer und kurzzeitig etwas milderer Luft in diesen Regionen für wiederholt leichte Niederschläge.

Im Laufe des Donnerstags macht sich dann aus dem hohen Norden ein kleinräumiges Tief auf den Weg über das Nordmeer und die Nordsee nach Süden und nistet sich am Wochenende im Raum Benelux ein; naturgemäß ist die genaue Position noch unsicher. Es könnte später insbesondere der Mitte und dem Osten Frankreichs, möglicherweise auch dem Westen Deutschlands kräftigere Schneefälle bringen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 23.11.2010
In der Nacht zum Dienstag fällt in Baden-Württemberg ab und an Regen, oberhalb etwa 400 bis 500 Meter Schnee. Speziell in Oberschwaben und im Allgäu schneit es länger anhaltend und mitunter kräftig, dort kommen bis zum Morgen etwa 5 bis 10 cm Neuschnee zusammen. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +3 Grad am Rhein und um 0 Grad in den übrigen Gebieten; in höheren Lagen herrscht entsprechend leichter Frost.

Tagsüber bleibt es stark bewölkt bis bedeckt, häufig auch trüb. Die Niederschläge werden insgesamt weniger, dennoch fällt zwischendurch immer mal wieder etwas Nass oder Weiß aus den Wolken herab. Die Schneefallgrenze bewegt sich in Höhen zwischen 300 und 500 Meter. Nur träge schiebt sich das Quecksilber in den Thermometern nach oben, meist werden Höchsttemperaturen zwischen 0 und +5 Grad erreicht. Der Wind weht schwach aus westlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+3 °C +5 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Am Mittwoch regnet und schneit es generell wieder häufiger, vor allem an den Westhängen des Schwarzwaldes sind einige Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Schneefallgrenze und Temperaturen ändern sich gegenüber Montag und Dienstag nur wenig.

Am Donnerstag fällt nur in den tiefsten Lagen am Rhein hier und da noch etwas Regen, sonst Schnee. Zu mehr als einer gebietsweise überzuckerten Landschaft reichen die Niederschlagsmengen in den Niederungen jedoch nicht aus. Zwischendurch kann kurzzeitig auch mal die Sonne zum Vorschein kommen.

Freitag und Samstag setzt sich der frühwinterliche Witterungsabschnitt fort. Dabei stellt sich zunehmend auch in tiefen Lagen Dauerfrost ein. Gebietsweise treten leichte Schneefälle auf, eine genaue räumliche und zeitliche Einordnung ist allerdings noch nicht möglich.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
24.11.2010
Donnerstag
25.11.2010
Freitag
26.11.2010
Samstag
27.11.2010
+2 °C | +5 °C
+1 °C | +3 °C
-3 °C | -1 °C
-4 °C | 0 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

In Zusammenarbeit mit:
Lacunosa Wetterberatung