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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 21.10.2010, 21:45 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Teilweise freundlicher Samstag - neuer Regen am Sonntag +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Nachdem die ersten dünnen Schneedecken zu Beginn der Woche den höchsten Mittelgebirgsgipfeln vorbehalten waren, präsentierten sich am Mittwoch und Donnerstag auch manch tiefere Lagen weiß angezuckert. Am meisten Schnee in Deutschland außerhalb der bayerischen Alpenwelt hatte am Donnerstagmorgen um 8 Uhr der Große Arber im Bayerischen Wald mit 21 cm zu bieten, gefolgt vom Feldberg im Schwarzwald mit 16 cm sowie von Fichtelberg und Brocken mit jeweils 8 cm. Eine erste dünne Schneedecke fand sich auch im Nordschwarzwald - Freudenstadt meldete 2 cm -, lediglich Schneereste wurden auf der Schwäbischen Alb beobachtet. Bis in die Täler schneite es am Alpenrand und örtlich im Osten, Garmisch-Partenkirchen wartete mit 3 cm und Hof mit 1 cm auf.

Doch natürlich kann sich der Winter Ende Oktober noch nicht dauerhaft in den Mittelgebirgsregionen etablieren, und so schmilzt die dünne Schneedecke über das Wochenende bei leichter Milderung wieder ab. Die Umstellung der Großwetterlage hat dabei schon am Donnerstag deutliche Konturen angenommen. Der für das unbeständige und kalte Wetter verantwortliche Höhentrog, der um Mitternacht noch eine vom Nordmeer über Südskandinavien und das östliche Mitteleuropa bis zum zentralen Mittelmeer gerichtete Hauptachse aufwies, schwenkt mit seinem Südteil bis Freitagfrüh über Osteuropa hinweg in den Westen Russlands. Das zentrale, in den Höhentrog eingebettete Höhentief verlagert sich zum Bottnischen Meerbusen, sodass sich über Mitteleuropa eine zonale - also west-ost-orientierte - Höhenströmung einstellt. Im Bodendruckfeld findet sich ein umfangreicher, ganz Nordeuropa überspannender Tiefdruckkomplex, an dessen Südflanke ein Randtief über den Norden Dänemarks zur Ostsee gesteuert wird. Es brachte und bringt dem Norden und Osten Deutschlands am Donnerstagabend einzelne Sturm-, den unmittelbaren Küstenregionen auch schwere Sturmböen. Im Bereich der weit zurückhängenden, parallel zur Höhenströmung ausgerichteten und damit sich kaum verschiebenden Kaltfront fällt im Norden Deutschlands bis Freitagmittag noch zum Teil kräftiger und schauerartig verstärkter Regen. Im Süden dagegen überwiegt Hochdruckeinfluss, obwohl der Luftdruck auf der Rückseite der zum nördlichen Balkan wandernden Hochdruckzelle bereits wieder zu fallen beginnt. Eine in die ansonsten relativ glatte Höhenströmung eingelagerte kurzwellige Trogstruktur, die am Mittag noch über Frankreich identifiziert werden kann und sich dann allmählich ostwärts bewegt, lässt jedoch ausgedehnte hohe und mittelhohe Wolkenfelder entstehen. Regional bleibt es auch durch Nebel und Hochnebel grau. Derweil formiert sich vor Westeuropa ein weiterer Trog, unter dessen Vorderseite sich über den Britischen Inseln ein Tief entwickelt. Die Kaltfront des nach Osten abziehenden Sturmwirbels geht in die Warmfront dieses neuen Tiefs über und wird zum Samstag nach Nordosten rückläufig. West- und Mitteleuropa gelangen vorübergehend in den breiten Warmsektor des Tiefs, in den mit einer südwestlichen Strömung milde Luft advehiert wird. Dynamische Hebungsprozesse, ausgelöst durch einen markanten Kurzwellentrog, führen bereits am Samstagnachmittag im Vorfeld der Kaltfront im Westen und Nordwesten zu ersten Regenfällen; etwas Regen fällt auch im äußersten Süden. Die Front selbst überquert Deutschland im Laufe des Sonntags von West nach Ost und kommt dabei im Norden deutlich zügiger voran als im Süden.

Hinter der Kaltfront folgt Anfang nächster Woche ein erneuter Vorstoß kalter - allerdings nicht mehr ganz so kalter - Luft polaren Ursprungs nach Mitteleuropa. Die auch im Süden allmählich nachlassenden Niederschläge gehen im oberen Bergland wieder in Schnee über, nennenswerte Schneefälle sind aber voraussichtlich nur in den Alpen zu erwarten. Im Norden Deutschlands dominiert wechselhaftes Schauerwetter, sonst setzt sich zunehmend Hochdruckeinfluss durch.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 22.10.2010
Die Nacht zum Freitag verläuft in Baden-Württemberg teils wolkig, teils klar und trocken. Später breiten sich gebietsweise Nebel- und Hochnebelfelder aus. Die Temperaturen gehen verbreitet in den leicht frostigen Bereich zurück, bei längerem Aufklaren gibt es vor allem südlich der Schwäbischen Alb auch mäßigen Frost bis örtlich -4 Grad. Besonders zu Beginn der kalten Jahreszeit erscheint in Verbindung damit ein Hinweis auf stellenweise auftretende Glätte angebracht.

Am Vormittag lösen sich Nebel und Hochnebel zum Teil nur zögernd auf. Doch auch danach hat die Sonne einen schweren Stand, vielerorts bleibt es durch hohe und mittelhohe Wolkenfelder grau. Gegen Abend kann es von Südbaden bis nach Oberschwaben etwas regnen. Die Höchsttemperaturen liegen meist zwischen +7 und +10 Grad; dort, wo Nebel und Hochnebel gar nicht verschwinden, auch darunter. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südwest bis West.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
-2 °C +9 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Hoffnung auf sonniges und vergleichsweise mildes Herbstwetter besteht am Samstag im Norden Baden-Württembergs, vielfach stark bewölkt mit etwas Regen gestaltet sich der Tag von Südbaden über die Schwäbische Alb bis nach Oberschwaben und südlich davon. Am Rhein können örtlich nahe +15 Grad erreicht werden.

Am Sonntag fällt von Nordwest nach Südost fortschreitend Regen, am längsten trocken bleibt es im Allgäu.

Montag und Dienstag regnet es kaum noch, nach Auflösung von Nebel und Hochnebel zeigt sich öfter die Sonne. Dabei wird es wieder etwas kälter mit Nachtfrostgefahr.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
23.10.2010
Sonntag
24.10.2010
Montag
25.10.2010
Dienstag
26.10.2010
+1 °C | +13 °C
+6 °C | +10 °C
+5 °C | +9 °C
0 °C | +8 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung