Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 11.10.2010, 22:15 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Herbstsonne und erste Nachtfröste +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Ruhiges Herbstwetter birgt den großen Vorteil in sich, großräumige Wetterverhältnisse über einen Zeitraum von mehreren Tagen mit wenigen Worten beschreiben zu können. So brachte das zu Ende gegangene Wochenende nahezu ganz Deutschland um 20 Sonnenstunden und lieferte einen nicht unerheblichen Beitrag zur monatlichen Gesamtbilanz, die vielerorts bereits zur Hälfte erfüllt ist. Die Ausnahme bildeten - und hier wäre quasi im gleichen Atemzug zum großen Vor- ein mindestens ebenso großer Nachteil zu nennen - Teile Süddeutschlands, wo sich am Samstag ganztägig Hochnebel hielt. Wenige Kilometer können dabei über Dauergrau oder -blau entscheiden, was eine detaillierte Vorhersage naturgemäß schwierig macht. Die Frage nach Sonne oder (Hoch-)Nebel gilt es auch in den nächsten Tagen zu diskutieren.

Wesentlich unruhiger geht der Herbst zur Zeit rund um den westlichen Mittelmeerraum zu Werke, wo ein hochreichendes Tiefdruckgebiet - in abgeschwächter Form: das ehemals mittelatlantische Orkantief "Paula" - regional für ergiebige Regenfälle sorgt. Im tarragonischen Reus fielen bis Sonntagfrüh 100 mm, im südfranzösischen Perpignan bis Montagfrüh 138 mm jeweils innerhalb von 24 Stunden. Im Laufe der Woche verlagern sich Boden- und Höhentief mit einigen Modifikationen ostwärts, sodass dann auch im Süden Italiens und in Griechenland gebietsweise Unwettergefahr herrscht. Für Mitteleuropa bleibt dagegen ein umfangreiches Hoch mit Schwerpunkt zwischen den Britischen Inseln und Island wetterbestimmend. Es unterliegt einem ausgeprägten Hochdruckrücken, der ausgehend von den Azoren nach Südgrönland einer- und andererseits über die Britischen Inseln und Norddeutschland hinweg ostwärts weist. Eine nordöstliche bis östliche Strömung am Rande des Hochs drängte in den letzten Tagen die ursprünglich milde und feuchte Luft mitsamt dem Nebel und Hochnebel nach Südwesten zurück und ersetzte sie durch kühlere und trockenere Luft. Das Plus an Sonnenstunden wurde entsprechend mit einem markanten Temperaturrückgang erkauft, in der Nacht zum Montag trat im Nordosten zum ersten Mal in diesem Herbst verbreitet leichter Frost auf. Derweil erfolgt über Nordosteuropa ein erster winterlicher Kaltluftvorstoß nach Süden, der sich als mächtiger Höhentrog auf den Wetterkarten abbildet. Das Zentrum des steuernden Tiefs liegt über dem Weißen Meer; Druckfall über Südskandinavien und dem Norden Deutschlands führt dazu, dass die Strömung an der Ostflanke des Hochs in diesem Bereich eine nördliche Komponente erhält und von Nord- und Ostsee her in tiefen Schichten feuchtere Luft einsickern kann. Am Mittwoch wird der atlantische Rücken abgebaut, das Bodenhoch wandert ins Seegebiet westlich der Britischen Inseln. In den Langwellentrog über Nordosteuropa laufen von Nordwesten her kurzwellige Anteile ein, die diesen peu à peu weiter nach Süden und Südwesten ausweiten. Als erstes wird davon der Norden Deutschlands tangiert, wo aus tiefer Bewölkung vereinzelt bereits am Mittwoch, vor allem aber am Donnerstag Sprühregen und leichter Regen fällt. In der Südhälfte dominiert vorerst weiterhin das Hoch mit einem nach Osten vorgeschobenen Keil. Mischungsprozesse im Übergangsbereich zur feuchteren Luft im Norden sowie die alternde Luftmasse lassen jedoch auch hier das Nebel- und Hochnebelrisiko allmählich wieder ansteigen.

Zum Ende der Woche deutet sich dann auch im Süden das Ende der hochdruckgeprägten Witterungsphase an, wenn ein kleines Tief vom Nordmeer her kommend Kurs auf Mitteleuropa nimmt. Die genaue Zugbahn ist noch mit mehr oder minder großen Fragezeichen bestückt, tendenziell jedoch lässt sich für ganz Deutschland unbeständigeres Wetter mit Regen und Regenschauern ableiten.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR DIENSTAG, 12.10.2010
Die Nacht zum Dienstag verläuft in Baden-Württemberg zunächst sternenklar, später bildet sich örtlich Nebel aus. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +5 und +1 Grad, in ungünstigen Lagen droht leichter Frost.

Nach Nebelauflösung - und dies sollte bis spätestens Mittag überall geschehen sein - scheint tagsüber verbreitet die Sonne. Trotz deren wärmender Strahlen erreichen die Temperaturen lediglich Höchstwerte um +15 Grad. Immerhin verliert der böige Ostwind merklich an Kraft und weht nur anfangs in Hochlagen noch stark bis stürmisch, sonst schwach bis mäßig.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+4 °C +16 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Wenig Änderung zu den vorangegangenen Tagen bringt der Mittwoch. Einzelne Nebelfelder lösen sich im Laufe des Vormittages auf, danach fügt die Sonne ihrem Konto für Oktober weitere Stunden hinzu.

Auch am Donnerstag bleibt es weitgehend sonnig und trocken, einzig in den Norden driften einige tiefe Wolkenfelder.

Freitag und Samstag wird es überall wolkiger und später auch unbeständig mit etwas Regen. Die Temperaturen gehen tagsüber weiter zurück; örtlich frostigen Frühstunden zur Wochenmitte folgen dagegen nicht mehr ganz so kalte Nächte.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Mittwoch
13.10.2010
Donnerstag
14.10.2010
Freitag
15.10.2010
Samstag
16.10.2010
+2 °C | +14 °C
+1 °C | +13 °C
+4 °C | +13 °C
+5 °C | +12 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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