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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 30.09.2010, 22:30 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Nasser Samstag - Sonne und Wärme am Sonntag und Montag +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Nach einigen regnerischen und kühlen Tagen sowie einem in der Bilanz nahezu deutschlandweit untertemperierten und vor allem im Nordosten auch deutlich zu nassen September stellt sich die großräumige Wettersituation zum Monatswechsel um. Beginnend mit dem heutigen Donnerstag gelangt in der Folge von Südwesten und Süden her deutlich wärmere, wenngleich nicht immer trockene Luft nach Mitteleuropa. Sonntag und Montag schnuppern die Höchsttemperaturen am Oberrhein an der +25-Grad-Marke.

Die Großwetterlage der kommenden Tage zeigt Züge einer "Winkelwestlage", wobei Tiefdruckgebiete bei Island einem mächtigen Hoch über dem nordosteuropäischen Raum gegenüberstehen. Frontensysteme dringen vom Nordatlantik nach Westeuropa vor, schwächen sich durch die Einwirkung des Hochs über Mitteleuropa ab und lösen sich schließlich auf. Ein erstes solches Frontensystem hat am Donnerstag den Westen Deutschlands erreicht und zieht in der Nacht zum Freitag etwa bis zur Mitte des Landes ostwärts. Gestützt durch dynamische Hebungsprozesse und schwache Warmluftadvektion fällt in seinem Umfeld verbreitet etwas Regen, der nach Westen hin schauerartigen Charakter aufweist. Geschuldet ist dies einer Labilisierung der Schichtung durch kalte Luft in der Höhe im Bereich eines sich annähernden Kurzwellentroges, der Deutschland am Freitag von West nach Ost überquert. Bei auflockernder Bewölkung und mit Hilfe der Sonne kann die Labilisierung am Nachmittag über Teilen Bayerns so weit fortschreiten, dass dann auch einzelne Gewitter nicht völlig auszuschließen sind. Postfrontal strömt nur kurzzeitig kühlere Luft in den Westen Deutschlands, während auf einer Linie etwa von der Deutschen Bucht bis nach Bayern das Frontensystem seine Wetterwirksamkeit und immer mehr auch seine es auszeichnenden Eigenschaften verliert. In der Nacht zum Samstag löst es sich vollständig auf. Derweil gilt es aber den Blick schon wieder nach Westen zu richten, wo ein neues Frontensystem mit Regen auf sich aufmerksam macht. Es gehört zu einem einige hundert Kilometer westlich der schottischen Küste entstehenden Orkantief, das sich im weiteren Verlauf bei Island positioniert und vorübergehend die Funktion des steuernden Zentraltiefs übernimmt. Das frontale Band mit durchaus kräftigen Regenfällen kommt im Laufe des Samstags etwa bis zur Mitte nach Osten voran, beißt sich bildlich gesprochen dann aber ebenfalls an dem nordosteuropäischen Hoch die Zähne aus. Rein synoptisch betrachtet wird mit einer auf Süd drehenden Strömung massiv Warmluft nach Norden geführt, was in einem sich rasch aufwölbenden und zum Tagesende vom zentralen Mittelmeer über Deutschland bis nach Nordskandinavien reichenden Hochdruckrücken mündet. Dieser ist letztendlich auch das Produkt der Ausweitung des zu dem nordatlantischen Zentraltief gehörenden Troges nach Süden bis zur Iberischen Halbinsel. Dessen Südteil wiederum, der später voraussichtlich einem Abschnürungsvorgang unterworfen sein wird, schwenkt zum Sonntag und Montag Richtung Frankreich und verstärkt damit noch die südliche Höhenströmung über Mitteleuropa. Am Boden übernimmt dies ein sich in seiner Umgebung entwickelndes Tief, wodurch sich die Luftdruckgegensätze zu dem ortsfesten und stabilen Hoch im Nordosten verschärfen. Somit wird zum Sonntag und Montag recht warme Luft mit spätsommerlichen Attributen nach Mitteleuropa gelenkt. Zwar stellt sich Anfang Oktober bei solchen Lagen bereits immer die Frage nach möglichen Inversionen und eventuellen Nebel- und Hochnebelfeldern; dank der recht kräftigen Strömung sollten diese aber weitgehend aufgelöst werden.

Anfang der kommenden Woche wandern Höhentrog bzw. -tief und Bodentief langsam weiter nach Osten. Die Passage der Kaltfront ist nach derzeitigem Stand für Dienstag und Mittwoch anberaumt. Erfahrungsgemäß wird deren Tempo bei solchen Wetterlagen von den Vorhersagemodellen einige Tage im Voraus jedoch gerne überschätzt, sodass eine kleine Zugabe des sonnigen und warmen Herbstwetters nicht unwahrscheinlich erscheint.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 01.10.2010
In der Nacht zum Freitag regnet es verbreitet mal mehr, mal weniger; am meisten in der Westhälfte Baden-Württembergs und im Allgäu. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +12 Grad am Rhein und +8 Grad südlich der Donau.

Nach einem trüben Beginn mit etwas Regen lockern die Wolken im Tagesverlauf mehr und mehr auf. Gleichzeitig jedoch entstehen Schauer, die vor allem im Württembergischen und Richtung Bayern auch mal kräftiger ausfallen können. Weitgehend trocken bleibt es später in Baden. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen +14 und +18 Grad, der Wind weht schwach aus Südwest bis Süd.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+12 °C +17 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
In der Nacht zum Samstag beginnt es von Frankreich her erneut zu regnen, bis Mittag jedoch hat das Regengebiet große Teile Baden-Württembergs bereits überquert. Anschließend lockern die Wolken auf, manchen Regionen bieten sich Chancen auf längere sonnige Abschnitte. Je nachdem, wie lange die Sonne am Nachmittag zum Vorschein kommt, sind nach dem Regen Höchsttemperaturen bis knapp +20 Grad möglich.

Mit einigen Nebel- und Hochnebelfeldern startet der 20. Jahrestag der Deutschen Einheit, diese sollten sich aber im Laufe des Vormittags weitgehend auflösen. Dann scheint bei fast spätsommerlich anmutenden Temperaturen bis örtlich nahe +25 Grad am Rhein verbreitet die Sonne.

Zumindest am Montag dauert das teils neblige, teils sonnige und warme Herbstwetter noch an, zur Wochenmitte wird es zögernd unbeständiger.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
02.10.2010
Sonntag
03.10.2010
Montag
04.10.2010
Dienstag
05.10.2010
+11 °C | +18 °C
+8 °C | +24 °C
+9 °C | +23 °C
+10 °C | +21 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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