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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 09.09.2010, 21:30 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Sonne und Wärme am Wochenende +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Graue, trübe und nasse Stunden erzeugten an den beiden vergangenen Tagen beinahe schon novemberliche Stimmungen - wären da nicht die trotz Regens noch vergleichsweise hohen Temperaturen zwischen +15 und +20 Grad gewesen. Zumindest gilt dies für den Südwesten Deutschlands, im Nordosten schien am Dienstag und Mittwoch noch häufig die Sonne. Quasi als "Ausgleich", den es in dieser Form beim Wetter natürlich nicht gibt, regnete es dort am heutigen Donnerstag längere Zeit, während in den übrigen Gebieten wechselhaftes Schauerwetter dominierte. Eine hinreichend labil geschichtete und feuchte Luftmasse sowie eine schwache Strömung trugen dazu bei, dass örtlich kräftige Regengüsse und Gewitter niedergehen konnten. Ein privater Wetterdienstleister konnte in Breisach am Rhein am Nachmittag eine Niederschlagsmenge von 41 mm binnen einer Stunde messen - ein Wert, den man normalerweise eher bei hochsommerlichen Gewitterlagen erwarten würde.

Stück für Stück hat sich im Laufe der Woche eine Tiefdruckrinne samt darin eingelagerter Luftmassengrenze über Mitteleuropa nordostwärts vorgearbeitet und verläuft am Donnerstagabend ausgehend von einem Tief bei Island über den Norden Schottlands, die Nordsee und Norddeutschland hinweg nach Südosteuropa. Die Luftmassengrenze stellt dabei die Okklusion dieses Tiefs dar. In der mittleren und oberen Troposphäre bildet sich die Rinne in einer einigermaßen komplexen Trogstruktur ab, die über Nordwest- und Mitteleuropa zum westlichen Mittelmeer weist. Sie verschiebt sich am Freitag etwas weiter nach Osten und wird in ihrem Erscheinungsbild durch zwei Abschnürungsvorgänge über dem Ligurischen Meer und der Ostsee modifiziert. Zusammen mit der Trogstruktur verlagert sich auch die Tiefdruckrinne am Boden nach Norden und füllt sich allmählich auf. Von Westen her gewinnt stattdessen ein sich über Westeuropa aufwölbender Hochdruckrücken an Einfluss, der durch großräumiges Absinken auf seiner Vorderseite bodennah den Luftdruck steigen lässt. Daraus resultiert letztendlich eine brückenartige Verbindung zwischen dem Azorenhoch im Südwesten und - der ein oder andere mag sich vielleicht erinnern - dem Hoch, das am vergangenen Wochenende Bestandteil einer Omega-Wetterlage war und nun mit seinem Schwerpunkt über dem Westen Russlands anzutreffen ist. Die Relikte des überlagerten Höhentroges zum einen sowie eine nördliche Komponente der Grundströmung und damit zusätzliche Hebungs- und Staueffekte der noch feuchten Luft an den Nordrändern der Mittelgebirge und Alpen andererseits verhindern jedoch einen nahtlosen Übergang zu sonnigem und strahlungsreichem Wetter.

Dieses stellt sich am Wochenende ein, wenn der Rücken langsam über Mitteleuropa hinweg ostwärts wandert. Mit einer auf Südwest drehenden Strömung setzt dann auch eine advektive Erwärmung ein, die in weiten Landesteilen nachmittägliche Höchsttemperaturen auf Spätsommerniveau möglich macht. Außen vor bleiben der Nordwesten und Norden Deutschlands, wo die den Warmluftvorstoß einleitende Warmfront eines über die Britischen Inseln nordostwärts ziehenden Tiefs dichte Wolkenfelder und örtlich etwas Regen bringt. Verbreitet Regen, meist in schauerartiger und zum Teil auch gewittriger Form, ist in Verbindung mit der nachfolgenden Kaltfront von Nordwest nach Südost voranschreitend von Sonntagnachmittag bis Montagvormittag zu erwarten. Dahinter fließt deutlich kühlere Meeresluft ein, die zu Beginn der neuen Woche aber rasch wieder unter Hochdruckeinfluss gerät und sich erwärmt.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 10.09.2010
Letzte schauerliche Aktivitäten finden in den kommenden Stunden in Baden-Württemberg ihr baldiges Ende, anschließend klart der Himmel gebietsweise auf. In manchen Regionen bleibt es wechselnd bis stark bewölkt, gegen Morgen breiten sich zudem vermehrt Nebel- und Hochnebelfelder aus. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +12 Grad am Rhein und +7 Grad im Allgäu.

Der Freitagvormittag hat ein buntes Gemisch aus Wolken-, Nebel- und Hochnebelfeldern und auch etwas Sonne zu bieten. Zum Nachmittag werden die Sonnenanteile insgesamt größer, vor allem nach Süden hin ist dann jedoch auch der ein oder andere kurze Regenschauer inbegriffen. Die Höchsttemperaturen geben sich im Vergleich mit denen vom Donnerstag nicht viel, meist werden Werte zwischen +17 und +21 gemessen. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+12 °C +21 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Noch vor wenigen Wochen hätte bezüglich der Aussichten für das Wochenende ein schlichtes "sonnig und warm" genügt, mittlerweile müssen jahreszeitgemäß allerdings bereits wieder morgendliche Nebelfelder im Text Erwähnung finden. Diese können sich örtlich durchaus bis in den Vormittag hinein halten, lösen sich dann aber schließlich doch vollständig auf. Zum Sonntagabend kommen von Nordwesten her schauerartige und teilweise gewittrige Regenfälle auf. Die Temperaturen kratzen tagsüber am Rhein an der +25-Grad-Marke.

Die neue Woche startet wolkenreich und deutlich kühler. Regen fällt am Montag vor allem noch in der Südosthälfte Baden-Württembergs, am Dienstag bleibt es bei längeren sonnigen Abschnitten voraussichtlich gänzlich trocken.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
11.09.2010
Sonntag
12.09.2010
Montag
13.09.2010
Dienstag
14.09.2010
+10 °C | +23 °C
+10 °C | +24 °C
+14 °C | +18 °C
+7 °C | +20 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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