Wettergefahren-Frühwarnung - Übersicht

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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 02.09.2010, 22:00 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Auf der kühlen Seite des Hochs +++


WETTERÜBERSICHT EUROPA
Nach der turbulenten vergangenen Woche mit Gewittern, Rekordregenmengen und Tornados steht Mitteleuropa am Septemberbeginn ein deutlich ruhigerer Witterungsabschnitt bevor. Häufig hochdruckdominiert, würde der Titel der letzten Übersicht auch das Wetter der kommenden Tage treffend beschreiben und die beiden wesentlichen Merkmale mit sehr frischen, in der Tat schon frühherbstlich angehauchten Nächten und meist sonnigen, aber nur mäßig warmen Nachmittagen angemessen hervorheben.

Das angesprochene Hochdruckgebiet überdeckt am Donnerstagabend weite Teile Nordwesteuropas und reicht von den Britischen Inseln bis zum Eismeer. Westlich und östlich dieser Hochdruckzone finden sich ein Tiefdrucksystem über dem mittleren Nordatlantik - unter anderem bestehend aus dem ehemaligen Hurrikan "Danielle" - und ein kräftiges Tief im Bereich Baltikum/Nordwestrussland. In der höheren Troposphäre bilden sich diese Strukturen in einer entsprechenden Anordnung mit langwelligen Trögen über dem Atlantik und Mittel- und Osteuropa sowie einem von Südwesteuropa bis nach Grönland reichenden Hochdruckrücken ab. In Analogie zu dem griechischen Buchstaben wird eine solche Lage auch als "Omega-Lage" klassifiziert, wobei sich diese durch die großen Amplituden der beteiligten Tröge und Rücken und ihrer dadurch bedingten langsam Verlagerung im Allgemeinen als äußerst stabil erweisen. Dies trifft auch im aktuellen Fall zu, wobei Mitteleuropa zunächst zwischen dem Rücken und dem östlichen Trog in einer nordwestlichen und damit kühlen Strömung zum Liegen kommt. Darin eingelagert lief am heutigen Donnerstag ein Kurzwellentrog, dessen Vorderkante durch die Kaltfront eines weit im Nordosten Europas verweilenden Tiefs markiert wird, nach Südosten ab. Wenig wetteraktiv macht sich diese vornehmlich durch dichtere Wolkenfelder und örtlich etwas Regen bemerkbar, während im Bereich des nachfolgenden Troges und eines neuerlichen Schwungs hochreichend kalter Luft im Nordosten Deutschlands einige kräftige Schauer und sogar einzelne Gewitter auftraten. Der Trog schwenkt am Freitag Richtung zentrales Mittelmeer, die Kaltfront bleibt in den als natürliche Luftmassengrenze fungierenden Alpen hängen. Derweil folgt von Skandinavien her bereits ein neuer Kurzwellentrog nach; genau genommen handelt es sich um ein kleines Höhentief, das bis Samstagfrüh vom Nordkap über Schweden und die südliche Ostsee nach Nordpolen zieht. In der bereits am Donnerstag eingeflossenen Kaltluft sind dabei tendenziell aber nur wenig markante Wettererscheinungen zu erwarten - mit Ausnahme des äußersten Nordostens, wo die Labilität durch das sich annähernde Höhentief am Abend und in der Nacht zum Samstag soweit erhöht wird, dass rund um die Ostseeküste auch der ein oder andere starke und gewittrige Regenschauer niedergehen kann. Am Wochenende kräftigt sich das Höhentief über Polen noch etwas und übernimmt den südlichen Part des osteuropäischen Langwellentroges. Gleichzeitig steigt der Luftdruck durch das sich etwas weiter nach Osten bewegende Hoch über dem skandinavischen Raum. An seinem Südrand wird von Nordosten her weiterhin kühle, im Verlauf aber auch zunehmend trockene Luft nach Deutschland advehiert.

Dieses Grundmuster ändert sich allmählich zu Beginn der kommenden Woche, wenn sich aus dem atlantischen Langwellentrog ein umfangreicher Höhentiefkomplex löst und sich Richtung Westeuropa aufmacht. Auf dessen Vorderseite dreht die Strömung über Mitteleuropa auf Süd und Südwest, womit dann wärmere, aber auch feuchtere Luftmassen zum Dienstag die Südwesthälfte Deutschlands erreichen.


VORHERSAGE BADEN-WÜRTTEMBERG FÜR FREITAG, 03.09.2010
Einige dichte Wolkenfelder ziehen in der Nacht zum Freitag über Baden-Württemberg hinweg südostwärts. Mancherorts lassen sie auch ein paar Regentropfen fallen, meist bleibt es aber trocken. Vor allem nach Norden hin, wo die Wolkendecke in der zweiten Nachthälfte bereits wieder größere Lücken bekommt, bildet sich stellenweise Nebel aus. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +11 Grad am Rhein und +5 Grad im Allgäu.

Nach Abzug letzter Wolken im Süden und Auflösung lokaler Nebelfelder scheint am Vormittag verbreitet die Sonne, im Tagesverlauf entwickeln sich lockere Quellwolken. Etwas größer werden diese Richtung Franken, Regenschauer bleiben aber die Ausnahme. Die Temperaturen erreichen ähnlich wie am Donnerstag Höchstwerte zwischen +18 Grad im Württembergischen und +22 Grad entlang des Rheins. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord bis Nordost.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Vormittag Nachmittag
+10 °C +22 °C


DIE WEITEREN AUSSICHTEN
Grob lässt sich das Wochenende in Baden-Württemberg mit einem reichlich pauschalen, aber wohl gerade deshalb so beliebten "heiter bis wolkig mit einzelnen Schauern" abtun. Diese Floskel trifft den Kern der Sache ausnahmsweise jedoch recht genau, wobei das ohnehin minimale Schauerrisiko am Samstag höher liegt als am Sonntag. Alles in allem überwiegen die sonnigen Phasen bei Weitem, vielerorts bleibt es gänzlich trocken. Mühe haben nach wie vor die Temperaturen, die der Jahreszeit um drei bis vier Wochen voraus sind und am Nachmittag trotz Sonne kaum mehr als +20 Grad zustande bringen. Vor allem die Nacht zum Sonntag wird erneut sehr frisch mit Bodenfrostgefahr in ungünstigen Lagen.

Nach einer weiteren kühlen Nacht knüpft der Montag an das vielfach sonnige Wochenende an, zum Dienstag deutet sich von Südwesten her Regen an.

PIKTOGRAMME UND MIN/MAX-TEMPERATUREN FÜR DEN RAUM KARLSRUHE:
Samstag
04.09.2010
Sonntag
05.09.2010
Montag
06.09.2010
Dienstag
07.09.2010
+10 °C | +21 °C
+6 °C | +22 °C
+6 °C | +21 °C
+8 °C | +20 °C

Text: CE, http://www.che-wetter.de

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