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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 26.07.2010, 21:45 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Unbeständige und kühle letzte Juliwoche +++


Wetterübersicht Europa
Endgültig abgeschlossen wurde am Sonntag die bereits am vergangenen Mittwoch begonnene Umstellung der Großwetterlage in Mitteleuropa von wiederkehrenden hochsommerlichen Mustern hin zu einer unbeständigen und doch recht kühlen Phase. Besonders im Osten und Süden Deutschlands fiel dabei über drei Tage verteilt so viel Regen, dass die wochenlange Trockenheit deutlich gelindert werden konnte und viele Orte ihr Niederschlagssoll für Juli nun er- oder sogar übererfüllt haben. Für große Niederschlagsmengen bei solchen Lagen bekannt seien als Beispiele die drei oberbayerischen Stationen Kreuth-Glashütte, Obere Firstalm/Schlierseer Berge und Aschau-Stein genannt, wo sich von Donnerstag bis Sonntag jeweils zwischen 170 und 200 mm summierten. Auch im sächsischen Plauen zählte der Messbecher mit 114 mm einen dreistelligen Wert - und dies binnen 24 Stunden bis Samstagfrüh.

Das dafür verantwortliche Tiefdruckgebiet hat inzwischen einen Weg über die Ostsee und Südskandinavien genommen, sich dabei abgeschwächt und liegt am Montagabend mit seinem Zentrum vor der norwegischen Küste. Für Mitteleuropa bleibt ein umfangreicher Höhentrog wetterwirksam, der sich vom Nordmeer über Deutschland und die Alpen hinweg bis zum Mittelmeer und im weiter gefassten Sinne bis nach Nordafrika erstreckt. Er wurde am Sonntag durch ein von Nordwesten einlaufendes Höhentief regeneriert. Dieses Höhentief führt einen Schwall hochreichend kalter Luft mit sich und zieht bis Dienstagfrüh längs über die Mitte und den Süden Deutschlands hinweg zu den Alpen. Dynamische Hebungsprozesse auf seiner Vorderseite in Kombination mit schwacher Warmluftadvektion vor allem in den unteren Schichten der Troposphäre ließen verbreitet konvektiv durchsetzte Niederschlagsgebiete entstehen, wobei sich im Bereich der stärksten Antriebe über dem Südwesten des Landes am Nachmittag und Abend ein breit angelegtes Schauer- und Gewitterband formiert hat. Dieses verlagert sich zu den Alpen und sorgt dort infolge von Stau noch für länger andauernden Regen. In den übrigen Gebieten lassen die Schauer und Gewitter tagesgangbedingt nach. Am Dienstag bewegt sich das Höhentief zum Balkan und geht in dem gesamten Trog auf, der sich dann - einem Abtropfungsvorgang über der Nordsee unterworfen - lediglich noch als ein einziges ausgeprägtes Höhentief über Südosteuropa darstellt. Nach Nordwesten hin steigt das Geopotential an, was sich auf den Wetterkarten in Form eines von Nordfrankreich nach Südskandinavien gerichteten und im Tagesverlauf allmählich nach Südosten vorankommenden Rückens abbildet. In Gemeinschaftsproduktion mit einem schwachen Bodenhochkeil beruhigt dieser das Wetter in der Westhälfte; nach Osten hin entwickeln sich in der noch labil geschichteten Luftmasse im Tagesverlauf erneut Schauer und Gewitter. Das freundliche Geschehen bleibt jedoch ein kurzes Zwischenspiel, denn bereits zum Mittwoch greift von Nordwesten her ein neuer Höhentrog auf Mitteleuropa über. Zu diesem korrespondiert ein Tief mit Zentrum südöstlich von Island, das sich im weiteren Verlauf zwar abschwächt und sogar auflöst, dessen weitgehend okkludiertes Frontensystem aber bereits in der Nacht den Westen Deutschlands erfasst. Dahinter fließt ein neuer Schwung recht frischer Meeresluft ein.

Während das Tief bei Island in Auflösung begriffen ist, forciert das alte, nach Osteuropa wandernde Höhentief eine neue kräftige Tiefdruckentwicklung über dem Baltikum. Dieses zieht, von intensiven Regenfällen und Gewittern begleitet, bis Freitag langsam über die Ostsee hinweg Richtung Schweden. Unsicher erscheint derzeit noch, ob die Niederschläge auch auf den Nordosten Deutschlands übergreifen. Indes schnürt sich auch aus dem nordwesteuropäischen Trog ein Höhentief ab und nimmt Kurs auf den Norden der Bundesrepublik. Somit setzt sich das unbeständige und kühle Wetter zunächst fort, ehe sich zum Wochenende ein sonniger und warmer Einschub andeutet.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 27.07.2010
Die schauerartigen und anfangs örtlich gewittrigen Regenfälle ziehen sich in der Nacht zum Dienstag in die südlichen Teile Baden-Württembergs zurück. Sonst gehen bei wechselnder, meist aber starker Bewölkung nur noch einzelne Schauer nieder. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +14 und +10 Grad.

Morgen und Vormittag spielen sich überwiegend unter einer dichten Wolkendecke ab, aus der vor allem zwischen Bodensee und Allgäu noch etwas Regen fällt. Am Nachmittag nehmen die sonnigen Anteile allgemein zu, südlich der Schwäbischen Alb muss jedoch weiterhin mit einzelnen Schauern gerechnet werden. In den übrigen Regionen bleibt es trocken. Die Temperaturen erreichen mit +18 Grad im Südosten und +24 Grad am Rhein ähnliche Höchstwerte wie am Montag. Der Wind weht schwach bis mäßig aus West bis Nordwest.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +13 °C | Max: +24 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch breiten sich bereits am Vormittag von Nordwesten her neue schauerartige und örtlich gewittrige Regenfälle über Baden-Württemberg aus. Am Nachmittag regnet es dann schwerpunktmäßig in den südlichen Landesteilen länger anhaltend, nach Norden hin gibt es Schauer und einzelne Gewitter. Bei einem auffrischenden, im Bergland in Böen stürmischen Westwind liegen die Höchsttemperaturen nur um +20 Grad.

Am Donnerstag bleibt es wechselhaft mit Regen, Schauern und kurzen Gewittern.

Für Freitag und Samstag zeichnet sich insgesamt sonniges und sommerliches warmes Wetter ab.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 28.07.2010:
Min: +12 °C | Max: +21 °C

Donnerstag, 29.07.2010:
Min: +12 °C | Max: +23 °C

Freitag, 30.07.2010:
Min: +10 °C | Max: +25 °C

Samstag, 31.07.2010:
Min: +13 °C | Max: +27 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung