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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 01.07.2010, 14:00 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Hochsommerhitze mit samstäglichem Höhepunkt +++


Wetterübersicht Europa
Viel Sonne und Höchsttemperaturen um +30 Grad - seit letztem Wochenende kommt das Wetter in Mitteleuropa dem hochsommerlichen Ideal Vieler und sicherlich auch den Wünschen der Schülerinnen und Schüler in einigen norddeutschen Bundesländern ziemlich nahe. Lediglich am Mittwoch im Norden Deutschlands kurz unterbrochen, wird der Peak der Hitzewelle am Samstag erreicht. Dann sind landesweit Temperaturen in den hohen Dreißigern zu erwarten, örtlich können Werte bis +38 Grad in den täglichen Hit- und den Rekordlisten für Juli auftauchen.

Die momentan über Mitteleuropa lagernde Luftmasse ist nicht nur sehr warm, sondern auch vergleichsweise trocken - noch zumindest. Dennoch entstanden in den vergangenen Tagen einzelne heftige Gewitter, die eng begrenzt große Regenmengen brachten. So fielen im hessischen Fritzlar am Dienstag 36 und - aus baden-württembergischer Sicht interessant - in Wolfach im Schwarzwald 33 mm innerhalb kurzer Zeit. Am Mittwoch gelangte hinter der Kaltfront eines Tiefdruckgebietes über Skandinavien vorübergehend kühlere Luft in den Norden Deutschlands, in der nur noch Höchstwerte zwischen +20 und +25 Grad gemessen wurden. Nur wenige hundert Kilometer gen Süden jedoch blieb es sommerlich warm; von Niedersachsen über Sachsen-Anhalt bis in den Süden Brandenburgs entwickelten sich in der Nacht zum Donnerstag einige kräftige Gewitter. Diese waren einem mit dem skandinavischen Tief in Verbindung stehenden Höhentrog geschuldet, auf dessen Vorderseite dynamische Hebungsantriebe einen Impuls zur Auslösung der potentiellen Labilität im Bereich der Warmluftmasse lieferten. Bis Donnerstagabend schwenkt der Höhentrog weiter nach Osten und Nordosten und verliert den Einfluss auf das Wettergeschehen in Deutschland. Ihm folgt ein zum Freitag weiter aufsteilender Hochdruckrücken nach, der sich zur Mittagszeit etwa vom westlichen Mittelmeer über Deutschland bis nach Südskandinavien und von dort aus in gebogener Form Richtung Jan Mayen erstreckt. Großräumiges Absinken auf seiner Vorderseite dämpft zum einen konvektive Entwicklungen und führt andererseits neben den Effekten durch die Sonneneinstrahlung zu einer weiteren Erwärmung der Luft. Zudem kann sich aus einer zunächst flachen Bodendruckverteilung eine vom zentralen Mittelmeer bis zur Ostsee reichende Hochdruckzone etablieren, an deren Westflanke die subtropisch warme Luft dann auch wieder in den Norden Deutschlands vordringen kann. Zum Samstag verlagern sich Rücken und Hochdruckzone allmählich ostwärts. Mit einer schwachen, vor allem in Bodennähe auf Südwest drehenden Strömung erreicht die Aufheizung der unteren Troposphärenschichten ihren Höhepunkt. Derweil nähert sich von Frankreich her eine seichte, im Vorfeld der Kaltfront eines kräftigen Tiefs mit Zentrum bei Island in erster Linie durch bodennahe Überhitzung entstandene Tiefdruckrinne dem Westen Deutschlands. Der korrespondierende Kurzwellentrog schwenkt hauptsächlich über den Norden und Westen hinweg nordostwärts und stellt nach Süden hin voraussichtlich nur schwache dynamische Hebungsantriebe bereit. Dennoch können sich auch hier im Bereich der Tiefdruckrinne in der heißen und zunehmend feuchteren Luft örtlich unwetterartige Gewitter formieren.

Mit Passage der Kaltfront wird bis Sonntagabend die subtropische Heißluft nach Osten abgedrängt und durch kühlere Luft ersetzt. Diese gerät von Westen her rasch unter Hochdruckeinfluss. Vorderseitig eines weiteren, kräftigen Atlantiktiefs deutet sich Richtung Mitte nächster Woche jedoch bereits ein neuerlicher Vorstoß sehr warmer bis heißer Luft nach Mitteleuropa an.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 02.07.2010
Am Donnerstagnachmittag und -abend setzt sich das hochsommerliche Wetter in Baden-Württemberg fort. Meist bilden sich nur harmlose Schönwetterwolken, besonders im Südschwarzwald und rund um die Schwäbische Alb können später auch größere Quellwolken und einzelne, dafür aber kräftige Gewitter entstehen. Den Rhein entlang werden Höchsttemperaturen bis +33, sonst Werte zwischen +27 und +31 Grad erreicht. Der Wind weht schwach aus unterschiedlichen Richtungen, in der Nähe von Gewittern böig auffrischend.

Nachdem Schauer und Gewitter abgeklungen sind und sich deren wolkige Überreste aufgelöst haben, verläuft die Nacht zum Freitag sternenklar. Die Tiefsttemperaturen liegen häufig um +15, innerstädtisch meist nur wenig unter +20 Grad.

Am Freitag ändert sich am groben Ablauf nur wenig; am Nachmittag muss erneut vor allem im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb mit einzelnen kräftigen Gewittern gerechnet werden, sonst scheint ausgiebig die Sonne. Im Badischen können Höchstwerte bis +35, örtlich vielleicht auch +36, in allen übrigen Regionen +30 bis +33 Grad gemessen werden. Selbst auf den Schwarzwaldhöhen steigt das Quecksilber auf +25 Grad und mehr. Der Wind weht - abseits von Gewitterböen - weiterhin nur schwach aus unterschiedlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +16 °C | Max: +34 °C


Die weiteren Aussichten
Die auch für hochsommerliche Verhältnisse ungewöhnlich große Hitze stellt am Samstag nicht nur Organisatoren von kleineren und größeren Public-Viewing-Veranstaltungen zum Viertelfinalspiel der deutschen Mannschaft vor einige Herausforderungen. Bei zu Spielbeginn erwartenden Temperaturen von +35, in der Spitze auch +36 oder +37 Grad im Schatten sollte unbedingt auf Sonnenschutz und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme - am besten in Form von Mineralwasser - geachtet werden. Erste Gewitter entwickeln sich eventuell schon am späten Vormittag im Schwarzwald, zum Abend kommen vom Elsass her am Rhein vermehrt Gewitter auf. Diese sorgen zum einen für eine sicherlich willkommene Erfrischung, andererseits besteht gleichzeitig auch die Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen.

Am Sonntag muss vor allem nach Südosten hin im Tagesverlauf noch mit verbreitet auftretenden Gewittern gerechnet werden, die zum Teil unwetterartige Ausmaße annehmen können. Ansonsten beruhigt sich das Wettergeschehen nach einer zum Teil gewittrigen Nacht in der einfließenden weniger warmen Luft rasch.

Die neue Woche startet häufig sonnig mit nur einzelnen Schauern. Mit Höchsttemperaturen zwischen +25 und +30 Grad bleibt es sommerlich warm.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 03.07.2010:
Min: +18 °C | Max: +35 °C

Sonntag, 04.07.2010:
Min: +19 °C | Max: +27 °C

Montag, 05.07.2010:
Min: +13 °C | Max: +28 °C

Dienstag, 06.07.2010:
Min: +15 °C | Max: +28 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung