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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 28.06.2010, 14:15 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Aus sommerlicher Wärme wird schwüle Hitze +++


Wetterübersicht Europa
Von Zeit zu Zeit scheinen sich Geschichte und Geschichten zu wiederholen: Vier Jahre sind seit dem "Sommermärchen" in Deutschland vergangen, vier Jahre später trifft die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Südafrika im Viertelfinale wieder auf Argentinien. Und wie damals hat sich - immerhin noch für die beiden letzten Wochen des Turniers - eine hochsommerliche Wetterlage über Mitteleuropa eingestellt, die mit Temperaturen von zum Teil über +35 Grad zum Wochenende ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen dürfte. Ob es aus deutscher Sicht auch in diesem Jahr ein Märchen mit traurigem Ausgang wird? Jedenfalls ging 2006 mit der Weltmeisterschaft auch die hochsommerliche Witterung bereits im Juli zu Ende.

Unter hohem Geopotential liegen große Teile West- und Mitteleuropas am Montagnachmittag. Der diesen Bereich beschreibende Hochdruckrücken erstreckt sich von Frankreich über das südliche Deutschland hinweg zum Baltikum. Dort findet sich auch das korrespondierende Bodenhoch, das am Wochenende einen Weg über die Nordsee und Norddeutschland zur südlichen Ostsee zurückgelegt hat. An seiner Südwestflanke gelangte am Sonntag subtropische Warmluft nach Deutschland, in der die Temperaturen bis auf +31,1 Grad im badischen Rheinfelden an der Schweizer Grenze stiegen. Westlich des Hochs schließt sich eine flache Tiefdruckrinne an, innerhalb derer sich über Frankreich eine Kaltfront analysieren lässt. Die Front gehört zu einem Tief mit Zentrum bei den Färöern, das sich bis Mittwoch allmählich auf die südnorwegische Küste zubewegt. Sie liegt vorderseitig eines breiten Höhentroges über den Britischen Inseln, aus dem bereits am heutigen Montag ein erster kurzwelliger Anteil über die Nordsee nach Nordosten abläuft - ohne das Wettergeschehen in Mitteleuropa zu beeinflussen. Am Dienstag schwenkt innerhalb dieses Troges ein wesentlich schärferer Anteil über die Britischen Inseln und die Nordsee hinweg nordostwärts, der über Schottland eine Randtiefentwicklung in Gang setzt. Während die Kaltfront des ursprünglichen Tiefs am Dienstag den Nordwesten Deutschlands erreicht, überquert die zweite Front zügig den Norden Frankreichs und Benelux und vereint sich am Mittwoch über Mitteleuropa mit der ihr vorgelagerten Luftmassengrenze. Am Mittwochnachmittag hat diese dann bereits den gesamten Norden Deutschlands passiert, hängt in ihrem Südteil aber weit nach Westen zurück. Mit den beiden Fronten wird deutlich feuchtere Luft herangeführt, die durch rasch über Mitteleuropa ostwärts ziehende, kurze Wellen in der Höhenströmung zeit- und gebietsweise gehoben wird. Dabei sind am Dienstag nur einzelne, zum Mittwoch im Süden Deutschlands etwas verbreiteter zum Teil kräftige Gewitter zu erwarten. Postfrontal gelangt in den Norden ein Schwall kühlerer Meeresluft, der die Temperaturen gegenüber Dienstag vorübergehend um rund 10 Kelvin zurückgehen lässt. Aus dem Süden des Landes kann die feuchtwarme Luft dagegen nicht verdrängt werden.

Unterdessen baut sich auf der Vorderseite eines für die Jahreszeit ungewöhnlich kräftigen Tiefs mit Zentrum südlich von Island über dem östlichen Nordatlantik ein neuer Rücken auf, der sich in der zweiten Wochenhälfte Richtung europäisches Festland verlagert und am Freitag und Samstag unter anderem über Mitteleuropa zum Liegen kommt. Mit einer zunächst in den unteren Troposphärenschichten auf Südwest drehenden Strömung wird ab Donnerstag erneut subtropisch warme, im weiteren Verlauf zunehmend heiße Luft nach Nordosten advehiert. Dabei entwickeln sich unmittelbar unter dem Rücken zunächst nur wenige, im Laufe des Wochenendes mit Annäherung der Kaltfront des isländischen Tiefs voraussichtlich häufiger Gewitter.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 29.06.2010
Abgesehen von ein paar Quellwolken bleibt es am Montagnachmittag und -abend in Baden-Württemberg sonnig. Ein einzelner Schauer oder ein kurzes Gewitter kann am Spätnachmittag über den Schwarzwaldhängen entstehen. Die größte Hitze ist in der Zeit von 15 bis 18 Uhr zu erwarten mit Höchstwerten bis +32 Grad am Rhein und zwischen +27 und +30 Grad in den übrigen Regionen. Der Wind weht nur schwach aus vorherrschend nördlichen Richtungen.

Nachdem sich letzte größere Quellwolken aufgelöst haben, präsentiert sich der Himmel in der Nacht zum Dienstag besenrein. Tiefsttemperaturen um, meist aber etwas über +15 Grad liegen allerdings schon im oberen Bereich dessen, was von Vielen in den tagsüber aufgeheizten Räumen noch zum Schlafen als angenehm empfunden werden kann.

Tagsüber brennt die Sonne erneut von einem zunächst meist wolkenlosen Himmel herab; ab dem späten Vormittag werden die Quellwolken über Schwarzwald und zunehmend auch Schwäbischer Alb dann aber doch zahlreicher und mächtiger mit einem gegenüber den Vortagen leicht erhöhten Gewitterrisiko. Die Temperaturen klettern auf ihrer Leiter noch ein, zwei Sprossen höher und erreichen am Rhein Höchstwerte bis +33 Grad. Der Wind weht weiterhin schwach aus nördlichen Richtungen, in Gewitternähe auch böig auffrischend.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +15 °C | Max: +32 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch sind nach sonnigem Beginn im Tagesverlauf vor allem in der Südhälfte Baden-Württembergs verbreiteter zum Teil kräftige Gewitter zu erwarten. Dabei drohen örtlich starker Regen und Hagel, selten auch Sturmböen.

Bis mindestens Samstag, wahrscheinlich aber auch darüber hinaus dauert die hochsommerliche Witterungsphase mit sich im Verlauf sogar noch steigernder Hitze an. Hier und da sind nachmittags teilweise kräftige Gewitter möglich, wobei die Wahrscheinlichkeit hierfür am Freitag am geringsten ist.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 30.06.2010:
Min: +16 °C | Max: +30 °C

Donnerstag, 01.07.2010:
Min: +15 °C | Max: +32 °C

Freitag, 02.07.2010:
Min: +16 °C | Max: +34 °C

Samstag, 03.07.2010:
Min: +18 °C | Max: +35 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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