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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 14.06.2010, 17:00 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Mäßig warm und teilweise nass +++


Wetterübersicht Europa
Im Anschluss an die schwülwarme und unwetterträchtige Witterungsphase am Ende der vergangenen Woche hat sich das Wetter in Mitteleuropa weitgehend beruhigt. Kräftige Gewitter entwickelten sich am Wochenende noch in Österreich und im Südosten Europas, einige von ihnen fanden den Weg ins bayerische Alpenvorland. Während dort am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag verbreitet kräftiger Regen mit zwölfstündigen Niederschlagsmengen von beispielsweise 26 mm in München-Stadt und Landshut fiel, profitierten die Mitte und der Norden Deutschlands von längeren trockenen und sonnigen Abschnitten. Diese sonntägliche Verteilung zeigt grob bereits auch den Fahrplan für die angebrochene Woche auf, in der die nördlichen Landesteile überwiegend freundliches und trockenes Wetter, der Süden dagegen öfter zum Teil kräftige Regengüsse und Gewitter zu erwarten haben.

Als Gestalter für die meteorologischen Abläufe in großen Teilen Europas wirkt am Montag ein langwelliger Höhentrog, der von Skandinavien über West- und Südwesteuropa bis nach Marokko reicht. Dabei kristallisieren sich drei Aktionszentren in Form von eingelagerten Höhentiefs über dem Süden Skandinaviens, der französischen Biskayaküste und der westlichen Mittelmeerregion heraus. Ersteres sorgt im Norden Deutschlands für viele Wolken und ein paar Regentropfen, die beiden anderen Gebilde üben derzeit noch wenig Einfluss auf das Geschehen in der Bundesrepublik aus. Der inzwischen abgeklungene Regen in Bayern wurde durch einen auf der Vorderseite des gesamten Trogsystems nordostwärts ablaufenden Randtrog mit einem korrespondierenden, flachen Bodentief verursacht. Sowohl der Randtrog als auch das Bodentief kommen recht zügig voran und erreichen am späten Abend bereits Weißrussland. Während sich das unter dem westeuropäischen Höhentief liegende Bodentief allmählich abschwächt und in der Folge auflöst, regt das sich südlich davon befindliche Höhentief am Dienstag eine neue Zyklogenese an. Es wird dabei in die Zirkulation seines französischen Pendants einbezogen und schwenkt als markanter Kurzwellentrog nach Nordosten. Unter seiner Vorderseite findet ein aus Algerien nordostwärts ziehendes Tief ideale Entwicklungsbedingungen vor und kann sich auf seinem Weg über die Balearen nach Südostfrankreich vorübergehend kräftig intensivieren. An der Ostflanke des Tiefs bekommt die bodennahe Strömung über Süddeutschland eine südliche Komponente, mit der die über den Alpen lagernde, feuchtwarme Luftmasse nach Norden an Raum gewinnt. Da parallel dazu eine umfangreiches Hoch mit Schwerpunkt südwestlich der Britischen Inseln einen Keil über die Nordsee und Norddeutschland nach Osteuropa vorschiebt, verstärken sich die Luftdruckgegensätze über der Mitte und dem Süden des Landes. Besonders in den Mittelgebirgen hat dies schwere Sturmböen zur Folge. Von größerer Bedeutung ist jedoch, dass sich - ausgelöst durch einen über Norditalien auf die Alpen zusteuernden Kurzwellentrog in Verbindung mit Warmluftadvektion - länger andauernde Regenfälle auf den Süden Bayerns ausweiten können. Am Mittwoch ist das Tief über Südostfrankreich in Abschwächung begriffen, wodurch die Luftdruckgegensätze über Mitteleuropa bereits wieder abgebaut und mithin die Strömung schwächer werden. An seine Stelle tritt das westeuropäische Höhentief, das dort ein neues Zentrum ausbildet. Einerseits ein um dieses neue Zentrum schwenkender Randtrog, zum anderen aber auch kräftige Warmluftadvektion in den unteren und mittleren Troposphärenschichten lassen über dem Süden und der Mitte Deutschlands ein ausgedehntes Regengebiet entstehen. Es markiert quasi die Warmfront des sich abschwächenden Tiefs. Durch den noch immer über das nördliche Mitteleuropa ostwärts weisenden Hochkeil regelrecht "geblockt", konzentriert sich das Regengebiet auf einen schmalen Streifen quer über der Mitte, sodass in diesen Regionen größere Niederschlagsmengen zusammenkommen können. Die Frage nach dessen genauer Position ist dabei allerdings noch nicht abschließend geklärt. Fest steht dagegen, dass in die südlichen Landesteile - nach Baden-Württemberg und Bayern - warme und labil geschichtete Luft gelangt, in der im Tagesverlauf Schauer und Gewitter entstehen.

Am Donnerstag und Freitag verlagert sich das Höhentief quer über Deutschland hinweg nach Nordosten und initiiert dabei voraussichtlich eine weitere Tiefdruckentwicklung über dem südöstlichen Mitteleuropa. Dieses bricht den Hochdruckkeil im Norden auf, derweil ein über Nordeuropa südwärts vorstoßender Höhentrog das hohe Geopotential abbaut. Auf diese Weise stellt sich zum Wochenende eine Großwetterlage "Trog Mitteleuropa" ein, wobei Deutschland auf dessen kalter Seite im Zustrom polarer Luft zum Liegen kommt.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 15.06.2010
Am Montagabend scheint in Baden-Württemberg bei Temperaturen zwischen +18 Grad im Hohenlohischen und +24 Grad am Oberrhein häufig die Sonne; mächtigere Quellwolken schaffen es von Frankreich her an den südlichen Oberrhein und in den Südschwarzwald. Dort sind Schauer und kurze Gewitter möglich. Abgesehen von Schauer- und Gewitterböen weht ein nur schwacher Wind aus meist nördlichen Richtungen.

In der Nacht zum Dienstag klingen die Schauer ab, danach zeigt sich der Himmel zunächst häufig gering bewölkt oder klar. Später können von der Schweiz her neue Schauer vor allem in die süd- und mittelbadischen Landesteile ziehen. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +13 und +10 Grad.

Am Vormittag hält sich teilweise stärkere Bewölkung, örtlich fallen ein paar Regentropfen. Im Tagesverlauf setzt sich dann zunehmend die Sonne durch, am Nachmittag muss jedoch besonders im Südschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb mit einzelnen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Mit Höchstwerten zwischen +20 und +24 Grad bewegen sich die Temperaturen in einem ähnlichen Bereich wie am Montag. Der Wind weht zunächst schwach bis mäßig, am Nachmittag und Abend böig auffrischend aus Nordost bis Ost. Im höheren Bergland sind Sturmböen möglich.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +13 °C | Max: +23 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch fällt von der Kurpfalz bis zum Main-Tauber-Kreis aus meist dichter Bewölkung hin und wieder etwas Regen, nach Süden hin entwickeln sich zum Nachmittag teilweise kräftige Schauer und Gewitter. Die Temperaturen steigen je nach Sonne auf Höchstwerte zwischen +20 und +25 Grad.

Nach einem vielfach freundlichen Beginn gehen am Donnerstag im Tagesverlauf verbreitet Schauer und Gewitter nieder. Diese können örtlich kräftig ausfallen mit Starkregen und kleinem Hagel.

Freitag und Samstag bleibt es wechselhaft mit Regen und Schauern. Dabei wird es allmählich kühler.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 16.06.2010:
Min: +14 °C | Max: +22 °C

Donnerstag, 17.06.2010:
Min: +12 °C | Max: +23 °C

Freitag, 18.06.2010:
Min: +12 °C | Max: +21 °C

Samstag, 19.06.2010:
Min: +10 °C | Max: +19 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung