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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 03.06.2010, 21:15 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Sommerwetter auf Zeit +++


Wetterübersicht Europa
Seit Tagen recht präzise vorhergesagt, fiel in den vergangenen 24 Stunden am bayerischen Alpenrand und im Norden Österreichs teilweise intensiver Dauerregen. Die größte Niederschlagsmenge auf deutscher Seite wurde in Aschau im Chiemgau, genauer im Ortsteil Stein, etwa 25 Kilometer südöstlich von Rosenheim gemessen. Dort kamen zwischen Mittwoch- und Donnerstagfrüh 155 mm zusammen, etwas mehr als die Hälfte der im Juni allerdings recht hohen üblichen Menge. In Marktschellenberg im Berchtesgadener Land läpperten sich 141 mm, seit dem 28. Mai sogar mehr als 250 mm zusammen. Jedoch sind auch dort im Juni monatliche Niederschlagssummen von weit über 200 mm normal. Dennoch kam es - angesichts dieser Mengen, der kurzen Zeitspanne und der ohnehin schon durchnässten Böden nicht verwunderlich - verbreitet zu kleineren Überschwemmungen und Hochwasser; in Passau erreichte die Donau mit einem Pegel von knapp drei Meter über Normal die höchste Meldestufe vier.

Im Wesentlichen kann die Starkregenlage auf das Zusammenwirken dreier Komponenten zurückgeführt werden. Zum einen dynamische Hebungsantriebe auf der Vorderseite eines um ein Höhentief mit Zentrum über dem Norden Kroatiens schwenkenden, markanten Kurzwellentroges. Andererseits massive Warmluftadvektion in der unteren Troposphäre im selben Bereich an der Nordostflanke eines Tiefs mit Zentrum über Osteuropa und drittens aus einer nördlichen Anströmung resultierende Staueffekte am Alpennordrand. Im Laufe des Donnerstags hat sich das Höhentief in eine dipolartige Struktur mit zwei Kernen - dem ursprünglichen über der nördlichen Adria und einem weiteren über dem Nordosten Rumäniens - umgewandelt. Das Strömungsfeld stellt dabei kaum noch dynamische Hebungsantriebe bereit - zumal sich ein Hochdruckrücken über Westeuropa allmählich nach Osten verschiebt, auf dessen Vorderseite großräumiges Absinken wirksam wird. Einzig andauernde Warmluftadvektion sowie die nicht zu vernachlässigende Staukomponente an den Alpen sorgen besonders in Österreich noch gebietsweise für kräftigere Regenfälle. Bis Freitagmittag sind auch im Umfeld des sich nordostwärts verlagernden Bodentiefs in einem Streifen vom Nordwesten Russlands über Weißrussland und Ostpolen bis zur Slowakei noch größere Regenmengen und unter Einbeziehung labil geschichteter Warmluft zum Teil auch heftige Gewitter zu erwarten. Dagegen stabilisiert sich der Rücken über West- und Mitteleuropa weiter, das zugehörige Bodenhoch entpuppt sich jedoch eher als eine breite Zone hohen Luftdrucks mit Schwerpunkten über dem nördlichen Mitteleuropa am Samstag. Diese wandert zusammen mit dem Rücken am Sonntag bereits ostwärts, sodass vor einem westeuropäischen Trog und einem sich unter seiner Vorderseite befindlichen flachen Tief über Zentralfrankreich die Strömung auf Südwest dreht. Damit sickert sehr warme, gleichzeitig aber auch allmählich feuchtere Luft in den Südwesten Deutschlands ein. In dieser sind am Nachmittag erste konvektive Umlagerungen, mit Annäherung des Höhentroges zum Abend und in der Nacht zum Montag besonders im äußersten Westen sowie in Benelux auch organisierte gewittrige Entwicklungen möglich.

Zu Beginn der neuen Woche zieht das Tief voraussichtlich über den Westen und Norden Deutschlands hinweg zur Ostsee. Mit Passage der Kaltfront wird die sommerlich warme Luft am Montag schon wieder nach Osten abgedrängt und mit mäßig warmer Luft ausgetauscht. Der Höhentrog schwenkt langsam ostwärts, wird aber durch einen neuen Langwellentrog über Westeuropa ersetzt. So deutet sich für Deutschland im weiteren Verlauf eine Wetterzweiteilung mit einem etwas kühleren Westen und einem zumindest zeitweise sehr warmen Osten an, wobei besonders dort immer wieder zum Teil kräftige Schauer und Gewitter mit latenter Unwettergefahr möglich sind. Stabiles, trockenes und warmes Sommerwetter ist bis auf weiteres jedenfalls nicht in Sicht.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 04.06.2010
Nur noch selten fällt in der Nacht zum Freitag im Württembergischen etwas Regen; bis zum Morgen bekommt die am Abend noch dichte Wolkendecke auch dort immer mehr Lücken. Weitgehend gering bewölkt oder klar verläuft die Nacht in Nord- und Mittelbaden. Die Temperaturen gehen zurück auf Tiefstwerte zwischen +12 und +7 Grad. Stellenweise bildet sich Nebel - besonders dort, wo es am Nachmittag und Abend noch längere Zeit nass war.

Etwaige Nebelfelder lösen sich am Vormittag rasch auf, danach steht einem sonnigen und warmen Frühsommertag nichts im Wege. Lediglich südlich der Donau können sich anfangs noch kompaktere Wolken halten, am Nachmittag entwickeln sich hier und da harmlose Quellwolken. Die Luft erwärmt sich auf Höchstwerte zwischen +21 und +25, am Rhein vielleicht auch +26 Grad. Der Wind weht schwach aus nördlichen Richtungen.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +11 °C | Max: +25 °C


Die weiteren Aussichten
Sonnig und warm präsentiert sich nach dem Freitag auch der Samstag in Baden-Württemberg. Einige größere Quellwolken können am Nachmittag über dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb entstehen, für ein Gewitter reicht es aber aller Voraussicht nach nicht.

Am Sonntag erreicht die kurze sommerliche Periode mit Höchsttemperaturen von örtlich über +30 Grad am Rhein und am Bodensee ihren Höhepunkt. Im Tagesverlauf muss zuerst über den Bergen, zum Abend hin in der gesamten Südwesthälfte mit einzelnen, dafür aber kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Diese breiten sich in der Nacht zum Montag nach Nordosten aus.

Die neue Woche startet wechselhaft mit Regen, Schauern und Gewittern und mäßig warm.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, 05.06.2010:
Min: +11 °C | Max: +28 °C

Sonntag, 06.06.2010:
Min: +14 °C | Max: +31 °C

Montag, 07.06.2010:
Min: +17 °C | Max: +26 °C

Dienstag, 08.06.2010:
Min: +13 °C | Max: +23 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung