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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Montag, 31.05.2010, 21:15 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Wenig neu macht der Juni +++


Wetterübersicht Europa
Diese leicht abgewandelte und auf die gegenwärtige mitteleuropäische Wettersituation angepasste Version eines bekannten deutschen Sprichwortes gilt zunächst einmal für den Beginn des ersten Sommermonats. Der heutige letzte Maitag indes spiegelte beinahe das komplette Geschehen der abgelaufenen vier Wochen wider: Grau, vielerorts nass und kühl. Zwar müssen die vom Deutschen Wetterdienst bereits vier Tage vor dem Monatsende veröffentlichten Werte noch mit etwas Vorsicht genossen werden, doch demnach fiel der Mai 2010 gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990 im Bundesschnitt um 1,6 Kelvin zu kalt, mit einem Niederschlagsüberschuss von 46 Prozent zu nass und insbesondere ziemlich trüb aus. Seit Beginn der flächendeckenden Messungen in den fünfziger Jahren verlief der Mai noch nie so sonnenscheinarm wie in diesem Jahr. Allerdings darf in diesem Kontext auch nicht vergessen werden, dass das Frühjahr insgesamt - also die drei Monate März, April und Mai zusammen - eine leicht positive Bilanz hinsichtlich Temperaturen und Sonnenscheindauer sowie ein knapp untererfülltes Niederschlagssoll aufweisen.

In der Aktualität spielt für große Teile Europas ein kräftiges Höhentief die meteorologische Hauptrolle, das sich am Sonntag quer über die Mitte Deutschlands verlagert hat und am Montagabend mit seinem Zentrum über dem nördlichen Balkan auszumachen ist. Diesem unterliegt ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem, bestehend aus dem ursprünglichen und am Sonntag über Norddeutschland hinweggezogenen Kern über Nordostpolen und einer weiteren, sich über Ungarn/Rumänien entwickelnden Zyklone. Eine Mischung aus dynamischen Hebungsantrieben, resultierend aus um das Höhentiefzentrum im Gegenuhrzeigersinn schwenkenden Kurzwellentrögen, und Warmluftadvektion führt vor allem im Nordosten und in der Mitte Deutschlands zu Regenfällen. Beide Komponenten zeigen zum Dienstag vorübergehend abnehmende Tendenz, sodass die Regenfälle in der Osthälfte Deutschlands zwar nicht ganz aufhören, zumindest aber schwächer werden. Größere Niederschlagsmengen sind noch im östlichen Alpenraum möglich, wo sich mit der nördlichen Strömung an der Westflanke des Tiefdrucksystems Stau einstellt. Dort fällt zum Teil bis rund 1.000 Meter herab Schnee. Während sich das nordpolnische Bodentief allmählich auffüllt, wandert das sich noch im Entwicklungsstadium befindliche zweite Tief im Tagesverlauf über die westliche Ukraine nach Südpolen. In einem Bogen um das Tiefzentrum wird dabei vor allem in der unteren Troposphäre erneut Warmluft gelenkt, die zunächst im Einzugsgebiet von Oder und Weichsel, am Mittwoch auch in der Südosthälfte Deutschlands für anhaltende und zum Teil kräftige Regenfälle sorgt. Ansonsten bewegt sich am Dienstag der Rest eines Hochdruckrückens über die Südwesthälfte des Landes nach Südosten und bewirkt eine vorübergehende Wetterberuhigung; er wird aber von einem rasch nachfolgenden und markanten Kurzwellentrog, der sich über Ostfrankreich zu einem kleinen Höhentief abschnürt, vollständig abgebaut. Die Niederschläge in Verbindung mit diesem Höhentief, das sich am Mittwoch seinem südosteuropäischen Pendant anschließt, konzentrieren sich hauptsächlich auf die Mitte und den Osten Frankreichs. Am Donnerstag greift voraussichtlich ein letztes Regengebiet von Tschechien her auf den Süden und Südosten Deutschlands über, ehe sich der gesamte Höhentiefkomplex samt tiefem Luftdruck am Boden endgültig nach Südosteuropa zurückzieht.

Somit wird zum Wochenende der Weg doch frei für ein bisschen "Neues", nämlich zunächst einmal einen sich über dem westlichen Mitteleuropa formierenden und auf den ersten Blick stabil wirkenden Hochdruckrücken. Das entsprechende Bodenhoch positioniert sich vorläufig über dem südskandinavischen Raum, wird jedoch - ebenso wie der Rücken - wohl schon zum Sonntag allzu rasch wieder nach Osten abgedrängt. Damit nimmt von Südwesten her die Niederschlags- und Gewitterwahrscheinlichkeit zu, wenngleich auf einem deutlich höher angesiedelten Temperaturniveau als zuletzt.


Vorhersage Baden-Württemberg für Dienstag, 01.06.2010
Vermehrt Regen zieht in der Nacht zum Dienstag von Norden her besonders in die württembergische Hälfte, doch auch am Rhein fallen hier und da ein paar Tropfen. In der zweiten Nachthälfte erreicht das Regengebiet Oberschwaben und das Allgäu. Die Tiefsttemperaturen liegen zwischen +10 Grad am Rhein und +6 Grad im Allgäu.

Am Dienstag fällt vor allem nahe Bayern, zum Abend auch am mittleren und südlichen Oberrhein etwas Regen. Ansonsten dominieren ebenfalls viele Wolken, dabei bleibt es aber meist trocken. Sonnige Chancen bestehen am ehesten zwischen Mannheim und Baden-Baden. Dort erreichen die Temperaturen Höchstwerte bis +20 Grad, in den übrigen Regionen stellen +13 bis +17 Grad an einem 1. Juni nur bedingt zufrieden. Der Wind weht schwach aus nordwestlicher Richtung.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +9 °C | Max: +19 °C


Die weiteren Aussichten
Am Mittwoch fällt vor allem in der Südosthälfte Baden-Württembergs länger anhaltender und mitunter kräftiger Regen. Längere trockene Abschnitte gibt es in Baden, aber auch dort versteckt sich die Sonne meist hinter einer dichten Wolkendecke.

An Fronleichnam tröpfelt es zunächst hier und da noch ein wenig, ansonsten setzt sich im Tagesverlauf immer öfter die Sonne durch. Davon nicht unbeeindruckt steigen auch die Temperaturen deutlich an und erreichen am Rhein Höchstwerte jenseits der +20-Grad-Marke.

Freitag und Samstag dominiert überall sonniges und frühsommerlich warmes Wetter. Ob sich bereits zum Samstagabend von Frankreich her erste Gewitter nähern, muss noch abgewartet werden.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Mittwoch, 02.06.2010:
Min: +11 °C | Max: +18 °C

Donnerstag, -Fronleichnam-, 03.06.2010:
Min: +10 °C | Max: +23 °C

Freitag, 04.06.2010:
Min: +11 °C | Max: +26 °C

Samstag, 05.06.2010:
Min: +13 °C | Max: +29 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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