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Das Wetter in Baden-Württemberg
Stand: Donnerstag, 29.04.2010, 13:30 MESZ | Aktualisierung meist montags und donnerstags


+++ Durchwachsener Maiauftakt +++


Wetterübersicht Europa
Einem sonnigen und zumeist warmen, teilweise sogar sommerlichen Aprilende folgt zum Wechsel in den "Wonnemonat" in Mitteleuropa eine nachhaltige Wetterumstellung. Nach einem doch recht frischen Start in die laufende Woche erreichten die Temperaturen am Mittwoch zumindest entlang des Rheins bereits wieder Höchstwerte um +25 Grad. Die bisherige Wärmemetropole in diesem Jahr, Bendorf bei Koblenz, wurde dabei um ein Zehntel Kelvin von Wolfach im Kinzigtal übertroffen - einem Ort, den man nicht unbedingt an der Spitze der Temperaturliste erwarten würde. +25,5 Grad wurden dort, mitten im Schwarzwald, in den Nachmittagsstunden gemessen. Dieser Wert wird am heutigen Donnerstag am Rhein ohne Mühe getoppt, ehe ab Freitag ein kühlerer und nach Süden hin nasser Witterungsabschnitt ansteht.

Das für den verbreiteten Sonnenschein in dieser Woche verantwortliche Hochdruckgebiet "Quinn" hat sich inzwischen nach Südosten verlagert und reicht am Donnerstagnachmittag als lang gestreckte Zone hohen Luftdruckes ohne klar erkennbaren Schwerpunkt vom westlichen Mittelmeer über Italien und die Adria bis zur Ukraine. Etwas versetzt dazu erstreckt sich in der mittleren und oberen Troposphäre der korrespondierende Hochdruckrücken von Nordafrika über die Alpen nach Nordosteuropa. Ebenso wie das Bodenhoch wandert er bis zum Abend noch etwas weiter nach Südosten und schwächt sich dabei ab. Die Aufmerksamkeit gilt dann den Vorgängen über dem Ostatlantik und Westeuropa, wo sich ein langwelliges Trogsystem nach Südosten ausweitet. Im Übergangsbereich zwischen Rücken und Trog trennt die Kaltfront eines Tiefs mit Zentrum vor der südwestnorwegischen Küste die sommerliche Warmluft im Südosten von deutlich kühlerer Meeresluft im Nordwesten. Aufgrund ihrer annähernd höhenströmungsparallelen Lage kommt sie zunächst aber nur langsam Richtung europäisches Festland voran. Zudem läuft an der Südostflanke des Troges ein markanter kurzwelliger Anteil über Nordfrankreich und Benelux nach Nordosten ab, der in der Nacht zum Freitag den Nordwesten Deutschlands erreicht. Dieser induziert noch vor der Front ein Randtief, das unter Verstärkung bis Freitagfrüh von Nordfrankreich über den äußersten Norden Deutschlands zur südlichen Ostsee zieht und die nördlich davon verweilende Front an einem schnellen Vorstoßen nach Südosten hindert. Gleichwohl sind Trog- und Randtiefpassage bereits in der Nacht zum Freitag im Westen Deutschlands mit konvektiven und zum Teil gewittrigen Regenfällen verbunden. Tagsüber geht das Randtief über Schweden in dem skandinavischen Tief auf. Dahinter wird der Weg frei für die Kaltfront, die bis zum Abend den gesamten norddeutschen Raum überstreicht und die Warmluft dort durch die kühlere Meeresluft austauscht. Nach Süden hin hängt die Front dagegen weit zurück und bleibt quasistationär etwa entlang der Mainlinie liegen. In der nach wie vor südwestlichen Höhenströmung vorderseitig des Langwellentroges nordostwärts schwenkende kurzwellige Anteile lösen in der präfrontal lagernden Warmluft vor allem in den alpennahen Gebieten weitere schauerartige Regenfälle und Gewitter aus. Zum Samstag verschiebt sich die Luftmassengrenze tendenziell etwas weiter nach Süden, wird aber erneut durch eine Wellentiefentwicklung zurückgehalten. Das Tief zieht voraussichtlich über Baden-Württemberg und Bayern hinweg nach Tschechien. In seinem Umfeld sind wiederum kräftige, zur warmen Seite der Luftmassengrenze hin auch gewittrige Regenfälle zu erwarten.

Parallel zu den Vorgängen rund um die für das mitteleuropäische Wetter bestimmende Luftmassengrenze wird das Trogsystem über Westeuropa von einem bereits am Freitag von Nordwesten einlaufenden Randtrog regeneriert. Aus dem erst kurzwelligen Anteil geht bis Sonntag ein Höhentief hervor, das sich zu Beginn der kommenden Woche unter völliger Loslösung vom Trog zur Biskaya und anschließend zur Iberischen Halbinsel bewegt. Auf seiner Vorderseite wird von Süden her warme Luft gen Mitteleuropa geführt, während am Rande skandinavischer Tiefdruckgebiete kalte Luft nach Süden fließt. Welche Luftmasse im Endeffekt die Oberhand gewinnen wird, bleibt abzuwarten; mit einiger Wahrscheinlichkeit jedoch verläuft die Grenzlinie vorübergehend genau über Deutschland.


Vorhersage Baden-Württemberg für Freitag, 30.04.2010
Lediglich einige Cirren sowie später harmlose Quellwolken zieren am Donnerstag den Himmel über Baden-Württemberg. Bis zum Spätnachmittag steigen die Temperaturen bei viel Sonnenschein noch auf Höchstwerte zwischen +23 und +26, in den Städten am Rhein örtlich bis +28 Grad an. Der Wind weht schwach aus Südwest.

Die Nacht zum Freitag verläuft zunächst größtenteils gering bewölkt. Lediglich am Rhein können schon bald nach Mitternacht erste Schauer und Gewitter auftreten, die sich später nordostwärts verlagern. Zum Morgen beginnt es von Frankreich her generell vermehrt zu regnen. Mit Tiefsttemperaturen zwischen +16 Grad am Rhein und +8 Grad südlich der Schwäbischen Alb bleibt es recht lau.

Am Freitag fällt aus dichten Wolken im Süden immer wieder etwas Regen, vom Bodensee bis zum Allgäu am Nachmittag und Abend auch kräftiger. Richtung Norden startet der Tag ebenfalls mit vielen Wolken, die später aber immer mehr Lücken bekommen. Örtlich gibt es noch den ein oder anderen kurzen Schauer. Mit +15 bis +21 Grad liegen die Höchsttemperaturen rund 5 Kelvin tiefer als am Donnerstag. Der Wind weht am Vormittag mäßig bis frisch, im Schwarzwald in Böen auch stürmisch aus Südwest, lässt im Tagesverlauf aber allgemein nach.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Min: +14 °C | Max: +20 °C


Die weiteren Aussichten
Am Maifeiertag breiten sich von Südwesten her länger anhaltende und speziell Richtung Südosten auch kräftige sowie von Blitz und Donner begleitete Regenfälle auf Baden-Württemberg aus. Größere Aktivitäten im Freien sollten demnach - im wahrsten Sinne des Wortes - besser überdacht werden.

Auch am Sonntag dominieren graue bis dunkelgraue Wolken das Himmelsbild, kräftige Schauer und Gewitter sind vor allem in der Westhälfte zu erwarten. Längere Zeit Regen fällt am Vormittag im Allgäu.

Montag und Dienstag werden Regen und Schauer seltener. Die Temperaturen steigen zumindest vorübergehend wieder an.

Temperatur-Vorhersage für den Raum Karlsruhe:

Samstag, -Maifeiertag-, 01.05.2010:
Min: +10 °C | Max: +17 °C

Sonntag, 02.05.2010:
Min: +8 °C | Max: +18 °C

Montag, 03.05.2010:
Min: +8 °C | Max: +20 °C

Dienstag, 04.05.2010:
Min: +10 °C | Max: +22 °C



Text: CE, http://www.che-wetter.de

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Lacunosa Wetterberatung